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Weltbodentag am 5. Dezember: Böden haben ein langes Gedächtnis

Mitarbeiter der LUBW nimmt Bodenprobe mit Klappbohrer

Bild zeigt: Mitarbeiter der LUBW nimmt Bodenprobe mit Klappbohrer. Quelle: LUBW


Weltbodentag am 5. Dezember:
Böden haben ein langes Gedächtnis

Böden haben ein langes Gedächtnis. Daran erinnert die LUBW anlässlich des Internationalen Tag des Bodens am 5. Dezember. Abnehmende Schadstoff-Einträge führen nicht zwangsläufig zu einer Verbesserung der Bodenbelastung. Viele Schadstoffe werden sehr effektiv vom Boden zurückgehalten und nur sehr langsam oder gar nicht abgebaut. Dies zeigt ein von der LUBW veröffentlichter Bericht über die Ergebnisse von Untersuchungen, die während der letzten 30 Jahre an nicht spezifisch belasteten Böden durchgeführt wurden.

Dauerbeobachtungs-Messstellen im Wald: Weniger Schadstoffeinträge bedeuten nicht zwangsläufig eine Verbesserung des Bodens

Schadstoffe werden nicht nur direkt in Böden eingetragen wie beispielsweise durch den Einsatz von Pestiziden, sondern auch indirekt über die Luft, wie beispielsweise polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) oder Blei. Erstere entstehen bei der Verbrennung fossiler Energieträger. Blei wurde bis Ende der 1980er Jahre dem Benzin beigesetzt und gelangte über die Verbrennung ebenfalls in die Luft und von dort aus in die Böden.

Für die Waldböden konnte während der vergangenen 30 Jahre eine Verbesserung beobachtet werden, die sich vor allem an abnehmenden Schadstoffgehalten in der Humusauflage bei den meisten der untersuchten Stoffe zeigt. Abnehmende Schadstoff-Einträge in der oberen Humusschicht führen aber nicht zwangsläufig zu einem Rückgang der Schadstoffbelastung in den tieferen Bodenschichten, den sogenannten Mineralböden. Viele Schadstoffe werden sehr effektiv vom Boden zurückgehalten und nur sehr langsam oder gar nicht abgebaut.

Fachbericht: „Inventurzeitreihen an Bodendauerbeobachtungsflächen in Baden-Württemberg - Ergebnisse aus drei Dekaden und methodische Schlussfolgerungen“

Der Bericht wertet bis zu drei Dekaden zurückreichende Zeitreihen von wiederholt auf denselben Flächen durchgeführten Bodenbeprobungen (Inventurzeitreihen) im Hinblick auf detektierbare Veränderungen der Schadstoffbelastung aus. Die LUBW verfügt in Baden-Württemberg über 157 Dauerbeobachtungsstellen. Diese befinden sich im Wald sowie im Acker- und Grünland. Der Bericht richtet sich vorwiegend an Fachleute.

Im Vordergrund stehen dabei Untersuchungsstandorte des Hintergrundbereichs, die keinen speziellen lokalen Belastungen ausgesetzt sind, sondern  den in Baden-Württemberg flächenhaft üblichen Einflüssen durch atmosphärische Deposition und ordnungsgemäßer Bodenbewirtschaftung unterliegen.

Untersucht wurden im Wesentlichen solche Schadstoffe, für die in der Bundesbodenschutz- und Altlastenverordnung Referenzwerte festgelegt sind. Dazu zählen zahlreiche Schwermetalle und organische Schadstoffe wie 16 EPA-PAK, PCB6 und zahlreiche weitere chlororganische Verbindungen.

Als weiteres Ergebnis werden methodische Verbesserungen abgeleitet, die das schwierige Erkennen von Bodenveränderungen im Hintergrundbereich künftig erleichtern.

Hier geht es zum Bericht: Inventurzeitreihen an Bodendauerbeobachtungsflächen in Baden-Württemberg - Ergebnisse aus drei Dekaden und methodische Schlussfolgerungen.

 

Mitarbeiter der LUBW entnimmt Bodenprobe im Wald.

Bild zeigt: Mitarbeiter der LUBW entnimmt Bodenprobe im Wald. Quelle: LUBW

 

Mit Klappbohrer gewonnener Bohrkern zur Entnahme von standortspezifischen Bodenhorizonten.

Bild zeigt: Mit Klappbohrer gewonnener Bohrkern zur Entnahme von standortspezifischen Bodenhorizonten. Quelle: LUBW

 

Bodenprobenbank der LUBW.

Bild zeigt: Bodenprobenbank der LUBW. Quelle: LUBW

Bildnachweis: TypoArt BS/shutterstock.com