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LUBW Karte des Monats: Kernreaktor-Fernüberwachung

 

Karte des Monats Kernreaktor-Fernüberwachung

Die Kernreaktor-Fernüberwachung (KFÜ) ist ein komplexes System zur Online-Überwachung der kerntechnischen Anlagen in Baden-Württemberg. Das Hauptaugenmerk der KFÜ richtet sich auf die Standorte Philippsburg, Neckarwestheim, Obrigheim (jeweils Kernkraftwerke) und Karlsruhe (Forschungseinrichtung und kerntechnische Entsorgung). Zudem werden die Immissionen in den Regionen überwacht, die an die grenznahen, ausländischen Kernkraftwerke Fessenheim (Frankreich) und Leibstadt (Schweiz) angrenzen. Weitere Details zur KFÜ finden Sie im Bericht zu den Umweltdaten 2018 Baden-Württemberg.

Die Einrichtungen zur Online-Messung des Strahlenpegels (Gamma-Ortsdosisleistung) und zur nuklidspezifischen Messung der Radioaktivität in Schwebstoffen der Luft (Radioaerosole) messen die Immissionen von kerntechnischen Anlagen. Sie bilden einen sensiblen Warndienst, der bei geringsten Veränderungen gegenüber der natürlich vorhandenen Strahlung die zuständige Atomaufsicht alarmiert.

Gamma-Ortsdosisleistung

In einem 10-km-Radius um die baden-württembergischen Kernkraftwerksstandorte Philippsburg und Obrigheim (bereits stillgelegt) und Neckarwestheim (ein Reaktorblock in Betrieb) sind jeweils rund 30 Messsonden angeordnet. Diese messen bis zu drei Jahre lang ohne externe Stromversorgung den Strahlenpegel und übertragen per Datenfunk zur LUBW. Um die grenznahen ausländischen Kernkraftwerke Fessenheim in Frankreich und Leibstadt in der Schweiz befinden sich auf baden-württembergischem Gebiet im Halbkreis jeweils ein weiteres Dutzend solcher Sonden. Eine interaktive Karte mit aktuellen Werten finden sie hier.

Radioaerosole

Um frühzeitig vor einem luftgetragenen Eintrag radioaktiver Stoffe warnen zu können, misst die LUBW an zwölf Messstationen in ganz Baden-Württemberg. In diesen Stationen wird die Umgebungsluft über Filterpatronen gesammelt und kontinuierlich ausgewertet. Die Messwerte werden im Stundentakt zur LUBW übermittelt und verarbeitet. Im Alarmfall werden sie sofort übertragen, von der LUBW ausgewertet und umgehend der Atomaufsicht zur Verfügung gestellt. Eine interaktive Karte mit aktuellen Werten von drei Nukliden finden Sie hier.

Mehr zum Thema:

  • Mehr über die Anlagenüberwachung der LUBW erfahren Sie außerdem auf dieser Themenseite.
Bildnachweis: TypoArt BS/shutterstock.com