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Abschlusskonferenz zum Projekt "SeeZeichen" am 05./06.03.2018

(v. l. n. r.: Stellvertretender Präsident der LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg Burkhard Schneider, Staatssekretär beim Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Dr. Andre Baumann, Leiter der Abteilung Qualitätssicherung und Forschungslabor der Bodenseewasserversorgung Dr. Roland Schick, Dr. Thomas Wolf vom Institut für Seenforschung der LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg)

Bild: www.seezeichen-bodensee.de

Am 05./06.03.2018 fand in Langenargen die Abschlußkonferenz des Verbundpro­jektes „SeeZeichen - Tracer-Methoden zur Identifizierung von Grundwasser- und Zuflußeinschichtungen und deren Einfluß auf Wasserqualität und Trinkwasser­gewinnung am Beispiel des Bodensees“ statt. Das Projekt SeeZeichen ist eines von 15 Verbundprojekten in der BMBF-Fördermaßnahme „Regionales Wasserressour­cen-Management für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland“ (ReWaM). Unter Koordination des Instituts für Seenforschung haben das Ingenieurbüro Kobus und Partner, die Technische Universität Braunschweig, das Institut für Geosysteme und Bioindikation der Universität Bayreuth und der Zweckverband Bodensee-Was­serversorgung von April 2015 bis März 2018 moderne Forschungsmethoden für den angewandten Gewässerschutz nutzbar gemacht.

Anlaß des Projektes waren markante Seebodenstrukturen als Ergebnisse der Boden­seevermessung „Tiefenschärfe“, welche auf Grundwasserquellen im Überlingersee hindeuten. Das Projekt hat sich schwerpunktmäßig mit dem Einfluß von Grundwas­ser auf den Bodensee beschäftigt. Dazu wurden ein einzugsgebietsbasiertes hydro­geologisches Modell und ein darauf aufbauendes Grundwassermodell für das Ein­zugsgebiet des Bodensees eingerichtet. Dieses gestattet es erstmalig, räumlich hochauflösende, quantifizierbare Aussagen über Grundwasserzutrittsmengen für den gesamten Bodensee abzuleiten.

Ein weiterer Schwerpunkt des Projektes befaßte sich mit der ganzheitlichen Betrach­tung des Systems Hydrogeologie/Grundwasser auf der einen Seite und See auf der anderen Seite. Dazu wurde im Projekt SeeZeichen unter Federführung der Ingenieur­gesellschaft Prof. Kobus und Partner ein gekoppeltes Modellsystem geschaffen. Mit diesem Modell können Wasserinhaltsstoffe – z. B. Pflanzenschutzmittel aus landwirt­schaftlichen Anbaugebieten - auf ihrem Weg vom Eintragsort, durch den Untergrund und bis in den See hinein verfolgt werden.

Für die praktische Anwendung im Gewässerschutz wurde eine „Methodentoolbox Grundwasser“ geschaffen. Diese Toolbox beinhaltet verschiedene Meßgeräte und Konzepte und darauf aufbauende spezifische Auswertemethoden und Vorgehens­weisen, mit denen die Suche nach Grundwasserzutritten in Seen erfolgreich für sehr unterschiedliche Seen durchgeführt werden kann. Die Übertragbarkeit der Methoden wurde für den Steißlinger See und den Ammersee gezeigt.

Aber auch andere wasserwirtschaftlich relevante Themen und Eintragspfade in Seen wurden in SeeZeichen intensiv betrachtet. So ist bekannt, daß Flußwasserfahnen und die im Flußwasser enthaltenen Wasserinhaltsstoffe wesentliche Beiträge zum Eintrag von anthropogenen Spurenstoffen in Seen leisten. In SeeZeichen wurde eine Methodik entwickelt, um die Transport- und Mischungsprozesse von Wasserinhalts­stoffen detailliert abzubilden, die über verschiedene Eintragswege in Seen gelangen. Die Methodik wird für das Online-Informationssystem BodenseeOnline angepaßt und für den Routinebetrieb implementiert.

[Bildnachweis kleines Bild in der Blogübersicht: www.seezeichen-bodensee.de]

Bildnachweis: TypoArt BS/shutterstock.com