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LUBW Monatsthema Lärm: Messung von Schienenlärm

Schienenverkehrslärm kann insbesondere an viel befahrenen Strecken sehr belastend sein. Die LUBW misst seit 2016 Schienenverkehrslärm an der Rheintalbahn und untersucht die Veränderung der Geräuschsituation. An der Strecke Karlsruhe-Basel wird bei Achern eine Messstation betrieben, die kontinuierlich das Gesamtgeräusch auf beiden Seiten der Schienenstrecke erfasst. Im Abstand von 7,50 Metern zum nächstgelegenen Gleis und in 1,20 Meter Höhe über den Schienen wird beidseitig an der viergleisigen Bahnstrecke der Geräuschpegel gemessen. Parallel dazu werden meteorologische Daten registriert um Wettereinflüsse auf die Messergebnisse auszuschließen. Vorbeifahrende Züge werden mit ihren Kenndaten, wie Zuglänge und Geschwindigkeit, erfasst. Nahezu in Echtzeit sind die Daten auf den Internetseiten der LUBW zu finden. Mit der Erweiterung um jeweils zwei optische Sensoren auf beiden Seiten werden seit Sommer 2019 zusätzliche Messdaten erhoben. Diese Sensoren funktionieren ähnlich wie Lichtschranken und können anhand der ermittelten Achsanzahl und der Radabstände zwischen fünf unterschiedlichen Zugtypen unterscheiden.

Ziel der Beobachtungen ist es, die zeitliche Entwicklung der Lärmsituation und die Auswirkungen durchgeführter Lärmminderungs- oder Betriebsmaßnahmen zu ermitteln. Das sind beispielsweise die Ausrüstung von Güterwaggons mit lärmarmen Bremssohlen oder Veränderungen des Verkehrsaufkommens auf den einzelnen Gleisen.

Die langfristigen Entwicklungen werden regelmäßig in einem Jahresbericht diskutiert. Seit 2017 ist eine Abnahme des Dauerschallpegels insbesondere an der Ostseite erkennbar. Die Reduktion seit Beginn der Messungen ist maßgeblich auf das Verbot von lauten Güterwaggons aus dem Jahr 2017 zurückzuführen, dass ab Mitte Dezember 2020 griff. Ein Großteil der Güterwaggons wurde seither mit leisen Bremssohlen ausgerüstet. Das pandemiebedingt etwas geringere Verkehrsaufkommen sorgte für eine zusätzliche, wenn auch geringfügige Pegelminderung im Jahr 2020. Nachts, also zwischen 22 und 6 Uhr, liegt der Dauerschallpegel trotz geringerem Personenverkehr auf etwa gleichem Niveau wie die mittleren Geräuscheinwirkungen am Tag. Grund hierfür ist ein höheres nächtliches Güterverkehrsaufkommen als am Tag.

Säulendiagramm das den ermitteltten Dauerschallpegel zeigt, Auswertung im umgebenden Text

Bild zeigt: An der Schienenverkehrslärm-Messstation Achern im Zeitraum 2018 bis 2020 am Tag (6-22 Uhr) und in der Nacht (22-6 Uhr) ermittelte Dauerschallpegel, Bildnachweis: LUBW

Bahnlärmmessstation in Achern, im Hintergrund ein ICE

Bild zeigt: Die Messstation auf der Westseite der Bahnstrecke. Bildnachweis: LUBW

Mehr zum Thema:

  •     Auch zu anderen Lärmarten finden Sie auf den Seiten der LUBW Informationen. So finden Sie beispielsweise die Ergebnisse der Messungen von Straßenverkehrslärm oder Tipps und Hinweise, wie Sie durch Ihre eigene Fahrweise Straßenlärm reduzieren können. Aber auch zu den Themen Nachbarschaftslärm oder Fluglärm gibt es interessante Hinweise und Ansprechpartner.
  •     Zuständig für den Lärm ausgehend von bundeseigenen Schienenwegen ist das Eisenbahn-Bundesamt (EBA). Informationen hierzu finden Sie auf diesen Seiten. Das EBA betreibt seit 2019 selbst ein Netz aus Monitoring-Stationen.
Bildnachweis: TypoArt BS/shutterstock.com