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LUBW Monatsthema Luftschadstoffe: Staubinhaltsstoffe im Feinstaub

Luftverunreinigungen können auf Mensch und Umwelt schädliche Wirkung haben. Sie sind Veränderungen in der natürlichen Zusammensetzung der Luft, beispielsweise durch Rauch, Gase, Aerosole, Staub und Ruß. Schadstoffe in der Luft sind unter anderem Feinstaubpartikel, an denen sich weitere Schadstoffe anlagern können. Die LUBW misst die Feinstaubbelastung in Baden-Württemberg.

Feinstaubpartikel sind luftgetragene feste oder flüssige Teilchen, die nicht unmittelbar zu Boden sinken, sondern eine gewisse Zeit, bis zu mehrere Tage, in der Atmosphäre verweilen und über große Distanzen transportiert werden können. Sind diese kleiner als 10 µm (Mikrometer), werden sie als Feinstaub bezeichnet. Diese können natürlichen Ursprungs sein, beispielsweise als eine Folge von Bodenerosion, oder sie entstehen durch menschliches Handeln, zum Beispiel durch Verkehr, Landwirtschaft oder Feuerungsanlagen. Feinstaub kann auch durch chemische Reaktionen gasförmiger Vorläufersubstanzen entstehen.

Staubinhaltsstoffe

Feinstaubpartikel bestehen aus einer Vielzahl verschiedener Substanzen. Es finden sich im Feinstaub vergleichsweise unproblematische Stoffe wie Wasser ebenso wie gesundheitlich bedenkliche Stoffe. Zu letzteren zählen beispielsweise Arsen, Blei, Kadmium und Nickel, aber auch Benzo[a]pyren und Ruß. Die Wirkungen dieser Staubinhaltsstoffe auf Mensch und Umwelt sind sehr vielfältig. Kadmiumverbindungen oder Benzo[a]pyren sind beispielsweise kanzerogen, also krebserregend. Andere wie Nickel lösen Allergien aus und können Lunge und Immunsystem schädigen.

Ursprung der gesundheitlich bedenklichen Staubinhaltstoffe sind oftmals Feuerungsanlagen. So werden Arsen, Kadmium und Nickel bei der Verbrennung von Öl und Kohle freigesetzt. Benzo[a]pyren tritt vor allem im Umfeld von Holz- und Kohlefeuerung auf. Es reichert sind in der Umwelt an und wird kaum abgebaut. Ruß entsteht bei der unvollständigen Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Substanzen. Quellen sind dabei Holzfeuerungen und offene Feuer, aber auch Fahrzeuge und Maschinen ohne Partikelfilter. Blei wurde bis zum Verbot bleihaltiger Zusätze hauptsächlich durch den Verkehr freigesetzt und spielt seit Einbau der Katalysatoren als Schadstoff keine große Rolle mehr.

Durch die Langzeitmessungen der LUBW an verschiedenen Standorten in Baden-Württemberg können Luftschadstoffkonzentrationen in Städten und an verkehrsreichen Standorten über einen längeren Zeitraum nachvollzogen werden. Dabei zeigt sich, dass die Konzentrationen der meisten gesundheitsschädlichen Staubinhaltsstoffe im Laufe der Jahre abgenommen haben. Die für einige Substanzen eingeführten Immissionsgrenz- bzw. Zielwerte werden in Baden-Württemberg seit vielen Jahren auch an verkehrsreichen Standorten sicher eingehalten. Lediglich die Konzentrationen von Benzo[a]pyren lagen im Umfeld von Holzfeuerungen auch in den letzten Jahren teilweise noch leicht über dem Zielwert.  

Grafik zeigt: Blei-Jahresmittelwerte seit 2004 bis 2019, Bildnachweis: LUBW

Grafik zeigt: Ruß-Jahresmittelwerte seit 2001 bis 2019, Bildnachweis: LUBW

Grafik zeigt: Benzo[a]pyren-Jahresmittelwerte seit 2001 bis 2019, Bildnachweis: LUBW

Mehr zum Thema:

  • Mehr zu relevanten Luftschadstoffen erfahren Sie hier.
  • Über den interaktiven Daten- und Kartendienst der LUBW können Sie einzelne Daten der Luftschadstoffe und Zeitreihen abrufen. Aktuelle Messwerte der Luftqualität in Baden-Württemberg finden Sie außerdem hier.
  • Anlässlich der Abschlussveranstaltung des länderübergreifenden Projekts AtmoVision zur Luftreinhaltung am Oberrhein wurden Ergebnisse online gestellt. Hier können Sie in interaktiven Karten zur Belastung der Luft stöbern oder über die Umsetzung innovativer Maßnahmen im Projektgebiet lesen.
  • Im Publikationsdienst der LUBW finden Sie außerdem Berichte zur Luftqualität in Baden-Württemberg und weitere Auswertungen. Die Berichte finden Sie, wenn Sie nach dem Themengebiet Luft in der erweiterten Suche filtern. Hier können Sie auch die Erscheinungsjahre eingrenzen.  

Bildnachweis Teaserbild: Andrei Daubar/Shutterstock.com

Bildnachweis: TypoArt BS/shutterstock.com