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Meldeaufruf: Hirschkäfer per App erfassen

Der Hirschkäfer ist die größte und imposanteste heimische Käferart und gilt in Baden-Württemberg als gefährdet. Wenn Sie einen entdecken, können Sie dies direkt per App oder auf der Meldeplattform der LUBW melden und damit zu seinem Schutz beitragen.

Der Hirschkäfer

Bis zu neun Zentimeter kann ein Hirschkäfermännchen groß werden. Die Weibchen sind deutlich kleiner, was aber vor allem am fehlenden „Geweih“ liegt. Denn dieses nutzen die Männchen um ihre Rivalen an sogenannten Rendevouzplätzen auszuhebeln. Das sind wunde Baumstellen, an denen Saft austritt, der auch als Nahrung der Käfer dient. Bisweilen kommt es auch mal vor, dass der Baumsaft schon gärt und der leckende Hirschkäfer einen Rausch bekommt, was sie besonders angreifbar für Fressfeinde macht.

Ihre Eier legt das Weibchen bevorzugt in alte und morsche Eichenstümpfe. Hier entwickeln sich die Larven bis zu sechs Jahre lang und ernähren sich von weißfaulem Holz. Am Ende der Larvalentwicklung verpuppt sich das Tier, um dann im späten Frühjahr an die Erdoberfläche zu kommen.
Erkennbar sind die Männchen sehr gut an ihrem breiten Kopf und dem geweihartigen Oberkiefer. Hirschkäferweibchen sind schwieriger zu identifizieren, denn sie können mit dem Balkenschröter verwechselt werden. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist aber die Farbe, denn der Hirschkäfer hat eine kastanienbraune Flügeldecke, wohingegen der Balkenschröter eine matt schwarze Flügeldecke hat.

Der Hirschkäfer ist ein Vertreter der Familie der Hirschkäfer oder Schröter, von denen bei uns sieben Arten zu finden sind. Dem roten Geweih verdankt er seinen zweiten Namen, Feuerschröter. Im Mittelalter dachte man nämlich, dass die Tiere damit die Kohlenmeiler anzünden könnten, die sie aufgrund ihres nächtlichen Leuchtens gerne anflogen.  

Gefährdung

Der Hirschkäfer wird in Baden-Württemberg als gefährdet eingestuft. Hauptgrund hierfür ist die Beseitigung von Baumstümpfen und das Fällen alter und morscher Eichen. Damit fehlt den Larven ihre Nahrung. Ein wichtiger Baustein stellt deshalb das Alt- und Totholzkonzept der FVA und LUBW dar. Der Hirschkäfer ist eine national und europarechtlich strenggeschützte Art (FFH-Angang II).

Den Fund melden

Um den imposanten Käfer zu erhalten, ist die Kenntnis über sein Vorkommen sehr wichtig. Damit können gezielte Maßnahmen zum Erhalt ergriffen werden. Wenn Sie einen Hirschkäfer entdecken, können Sie dies deshalb unkompliziert und schnell melden. Das geht zum einen über die App „Meine Umwelt“ und zum anderen über die Meldeplattform der LUBW. Mit wenigen Klicks können Sie hier ein Bild des Käfers hochladen und Fundort und -zeit angeben. Dabei sollten Sie die Tiere jedoch nicht stören und keinesfalls sammeln.

Mehr zum Thema:

  • Weiter Informationen zum Hirschkäfer und den anderen vier Tierarten, die Sie der LUBW melden können finden Sie hier.
  • Die App “Meine Umwelt” finden Sie in allen gängigen App Stores. Hier können Sie neben den fünf geschützten Arten auch Ambrosia melden, der bei Menschen heftige Allergien auslösen kann. Außerdem finden Sie in der App Messwerte und Pegelstände und können Umweltbeeinträchtigungen melden. Für Ausflüge in der Natur stehen unter anderem Karten von Biotopen, Nationalparks und Naturschutzgebieten zur Verfügung.

Bild zeigt: Links ist das Hirschkäfermännchen mit seinem imposanten „Geweih“ zu sehen, rechts das Weibchen ohne. Bildnachweis: Torsten Bittner/LUBW

Bilnachweis Titelbild: Torsten Bittner/LUBW

Bildnachweis: TypoArt BS/shutterstock.com