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Was uns trägt...

2015 ist UN-Jahr des Bodens

 

Die Vereinten Nationen haben 2015 zum Internationalen Jahr des Bodens erklärt. Damit soll die große Bedeutung der Böden, aber auch ihre Gefährdung und Schutzbedürftigkeit stärker in den Vordergrund gestellt werden.

Der Boden trägt mit seinen vielfältigen Ökosystem-Leistungen wesentlich zu einem funktionsfähigen Naturhaushalt bei. Er ist Lebensgrundlage für Menschen, Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen. Boden liefert uns Nahrungsmittel und nachwachsende Rohstoffe, er filtert und schützt das Grundwasser und reguliert die Wasser- und Nährstoffkreisläufe. Auch der Einfluss des Bodens auf das Klima und seine Bedeutung als Kohlenstoffspeicher sind in den vergangenen Jahren zunehmend erkannt worden.

Dennoch ist der Schutz von Böden lange Zeit vernachlässigt worden. Allein durch unangepasste Nutzung gehen weltweit jährlich schätzungsweise 24 Milliarden Tonnen fruchtbarer Böden verloren. In Deutschland werden gegenwärtig täglich 77 Hektar an leistungsfähigen Böden durch die fortschreitende Erweiterung unserer Siedlungsflächen und der Verkehrswege überbaut und versiegelt. Der Einsatz schwerer Maschinen in der Landwirtschaft verdichtet die Bodenstruktur, Fehlbewirtschaftung und Starkregen führen zu Erosion und Abschwemmung gewaltiger Bodenmengen und schadstoffhaltige Düngemittel und Pflanzenschutzmittel können den Boden als Lebensraum und Pflanzenproduktionsstandort beeinträchtigen. Bodenbildung ist ein sehr langsamer Prozess – nach menschlichen Zeitmaßstäben ist Boden eine nicht erneuerbare Ressource. Wir alle sind gehalten, pfleglich mit ihr umzugehen.

 

Die LUBW spielt eine wichtige Rolle beim Bodenschutz in Baden-Württemberg.

Sie

- stellt umfassende Daten zum Boden und Bodenzustand in Baden-Württemberg bereit und führt ein Bodenmonitoringprogramm zu Zustand und Entwicklung der Böden des Landes durch

- erstellt die Grundlagen zur Bewertung des Bodenzustands und der Bodenfunktionen

- entwickelt wirksame Strategien und Maßnahmen für die nachhaltige Bewirtschaftung zum Schutz der Bodenressourcen

- berät die Fachverwaltungen des Landes beim Bodenschutz und politische Entscheidungsträger bei gesetzlichen Initiativen und Förderprogrammen für einen nachhaltigen Bodenschutz

- erarbeitet umfangreiche Leitfäden und Bewertungshilfen für den Umgang mit Altlasten und berät die Fachverwaltung in speziellen Einzelfällen

- vernetzt die Fachexperten bei den Regierungspräsidien, unteren Verwaltungsbehörden, Fach- und Berufsverbänden sowie in der Wissenschaft  und bietet zahlreiche Fachfortbildungen für Interessenten innerhalb und außerhalb der Verwaltung an.

- fördert Boden-Bewusstsein in der Öffentlichkeit und im Bereich der Schul- und Erwachsenenbildung

Ausführliche Informationen zu Boden und Altlasten finden Sie auf unseren Internetseiten.

Beim EFFEKTE- Wochenende am 27. und 28. Juni 2015 im Rahmen des 300. Stadtjubiläums von Karlsruhe können Besucherinnen und Besucher im Ausstellungsbereich im Schlossgarten einen kleinen Einblick in die vielfältigen Arbeitsbereiche der LUBW gewinnen. Auch das Thema Boden ist mit dabei.

 

Zwei unterschiedliche Bodenprofile. Die Pararendzina (links) zeigt eine flachgründige Bodenentwicklung mit weitgehend unverwittertem Ausgangsmaterial im unteren Profilbereich.Die Braunerde (rechts) ist bei hohem Steinanteil durch eine tiefer reichende Bodenentwicklung gekennzeichnet. Bildautor: H. Hohl.

 

Täglich gehen in Deutschland 77 ha leistungsfähiger Boden verloren. Das entspricht in etwa der Fläche von 150 Fußballfeldern. Bildautor: LUBW.

Bildnachweis: TypoArt BS/shutterstock.com