Projektübersicht KLIMOPASS

null Auswirkung des Klimawandels auf die Entwicklung der Nitratbelastung im Grundwasser am Beispiel des Gesamteinzugsgebiets des Langenauer Donaurieds

Auswirkung des Klimawandels auf die Entwicklung der Nitratbelastung im Grundwasser am Beispiel des Gesamteinzugsgebiets des Langenauer Donaurieds

Projektnummer Datum Organisation Kontakt Bericht
4500129438/23 März 2012 Ingenieurgesellschaft Prof. Kobus und Partner GmbH Ulrich Lang PDF

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Fragestellung: Im vorliegenden Bericht werden die Auswirkungen des Klimawandels auf das Einzugsgebiet des Donaurieds untersucht. Dabei geht es einerseits um die quantitativen Veränderungen der Wasserbilanzgrößen, andererseits soll der Einfluss auf die Grundwasserqualität und hier insbesondere auf die Entwicklung der Nitratkonzentrationen im Grundwasser untersucht werden.

Ergebnis: Im Vergleich der für die Historie 1951-2000 berechneten, räumlich differenzierten Nitrateintragsfunktion mit den im Grundwasserleiter beobachteten Nitratkonzentrationen hat sich gezeigt, dass der Viehbesatz im Einzugsgebiet eine wichtige Rolle spielt, da signifikant höhere Nitrat-konzentrationen in den Bereichen identifiziert werden konnten, in denen eine größere Menge oder eine andere Form von Wirtschaftsdünger anfällt. Mit Hilfe eines lokal angepassten Agrarökosystemmodel wurden Simulationsläufe sowohl für den historischen Nitrateintrag ab 1951 als auch die in Zukunft zu erwartenden Nitrateintragsraten durchgeführt. Wichtigstes Ergebnis der Modellrechnungen sind bezüglich der erwartenden Entwicklung der Piezometerhöhen im Donauried und auf der Albhochfläche bis 2050 sinkende Grundwasserstände im Dezimeterbereich, die aus der geringeren Grundwasserneubildung resultieren. Die Modellierung stellt bereits in der Historie eine deutliche Änderung fest: so lag die Nitratauswaschung aus den landwirtschaftlichen Kulturflächen in der letzten Dekade (2000-2010) klimatisch bedingt im Mittel höher als sie zwischen 1971 und 2000 bei gleicher Bewirtschaftung gewesen wäre. Die resultierende Nitratkonzentration im Sickerwasser lag in der letzten Dekade (2000 – 2010) auf dem gleichen Niveau wie jene, welche man für die nahe Zukunft (2020 – 2050) auf Grundlage der WETTREG-2006 Szenarien erhält. Der auf Grundlage dieser Szenarien für die nahe Zukunft (2020-2051) unterstellte Effekt des Klimawandels ist damit bereits weitgehend vorweg genommen. Insofern ist davon auszugehen, dass die Nitratkonzentrationen im Grundwasserleiter klimabedingt keine deutliche weitere Veränderung erfahren werden, sofern die Anteile der Kulturarten und ihre Bewirtschaftung unverändert bleiben.

Fazit: Die Nitrateintragsmodellierung hat gezeigt, dass sich im Einzugsgebiet des Donaurieds für die nahe Zukunft gegenüber dem aktuellen Ist-Zustand (2000 – 2010) klimatisch bedingt keine signifikante Änderung des Nitrateintrags ergeben wird, falls die landwirtschaftliche Bewirtschaftung in gleicher Weise fortgeführt wird und auch aus dem Bereich anderer Nutzungen kein erhöhter Nitrateintrag erfolgt.