Projektübersicht KLIMOPASS

null Bodenwasserhaushalt bei konservierender Bodenbearbeitung

Bodenwasserhaushalt bei konservierender Bodenbearbeitung

Projektnummer Datum Organisation Kontakt Bericht
4500129391/23 März 2012 Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg Dr. Holger Flaig (LTZ) PDF

Beschreibung

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Fragestellung: Die Landwirtschaft in Baden-Württemberg muss damit rechnen, dass mit dem Fortschreiten des Klimawandels nicht nur die Jahres-mitteltemperatur weiter ansteigt, sondern auch die Niederschläge in der Vegetationszeit zurückgehen, was die Anzahl und Intensität von Trockenperioden ansteigen lässt. Der konservierenden Bodenbearbeitung, wie zum Beispiel Mulch-oder Direktsaat, wird zugeschrieben, gerade in Trockenperioden den Kulturpflanzen mehr Bodenwasser zur Verfügung zu stellen als das Pflügen. Im vorliegenden Versuch sollte untersucht werden, ob sich bei diesen Verfahren im Laufe der Vegetationsperiode messbare Unterschiede im Bodenwassergehalt feststellen lassen.

Ergebnis: Von Mitte Juni bis in den Oktober hinein liegen Ergebnisse zur Entwicklung der Bodenfeuchte an fünf verschiedenen Standorten in vier Tiefenzonen in unterschiedlichen Böden unter verschiedenartiger Bodenbearbeitung vor. Hinsichtlich des Faktors Klima zeigte sich, dass sich an den niederschlagsreicheren und kühleren Standorten keine signifikanten Unterschiede messen ließen (Biberach, Neresheim-Dossingen). Lediglich die wärmeren und trockeneren Standorte in Dossenheim und Efringen-Kirchen zeigten Ansätze einer Differenzierung der Bodenfeuchte zwischen den Bearbeitungsverfahren, allerdings ergab sich auch hier kein einheitliches Bild. Zwar schnitt die Direktsaat keinesfalls schlechter ab als die Pflug-oder Mulchsaatvariante, jedoch auch nicht signifikant besser. Wenn in Dossenheim Auswirkungen auf den Wassergehalt gemessen werden konnten, dann lediglich unterhalb von 50 cm und in diesem Fall zumeist ohne Pflanzenbestand. In Efringen-Kirchen deuten sich höhere Bodenfeuchten der Direktsaatflächen in den oberen 40 cm und im Wasservorrat an, sind aber aufgrund der Variabilität innerhalb der gleichen Parzelle nicht eindeutig zu belegen. Dennoch schnitt Winterweizen in Dossenheim im Versuchsjahr 2011 mit seiner außergewöhnlichen Trockenheit in Frühjahr und Frühsommer auf der Direktsaatparzelle hinsichtlich Ertrag und Qualität am besten ab. Literaturanalysen zufolge könnten die unter Direktsaat ungestörten kontinuierlichen Makroporen bis in den Unterboden, geschaffen durch Regenwurmaktivität und Wurzelkanäle, ein Erklärungsansatz für diesen Ertragsvorteil und für die höheren Bodenfeuchten in 60-80cm Tiefe bis zum Ende der Messperiode sein.

Fazit: Weitere Untersuchungen müssten darüber hinaus mehrere Jahre umfassen, um verschiedene Witterungsverläufe abzubilden und auch solche Jahre zu erfassen, in denen längere Trockenperioden auftreten. In solchen Jahren werden Bodenfeuchtedifferenzen, die durch Unterschiede in der Bodenbearbeitung bedingt sind, eher messbar werden.