Projektübersicht KLIMOPASS

null Organische Kohlenstoffvorräte der Böden Baden-Württembergs in Abhängigkeit von Bodentyp, Bodenart, Klima und Landnutzung

Organische Kohlenstoffvorräte der Böden Baden-Württembergs in Abhängigkeit von Bodentyp, Bodenart, Klima und Landnutzung

Projektnummer Datum Organisation Kontakt Bericht
4500308053/23 November 2014 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Dr. Kai Höpker (LUBW) PDF

Beschreibung

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Fragestellung: Böden können für Kohlendioxid eine Senke oder eine Quelle darstellen. Landnutzungsänderungen, wie z. B. Rodung von Wäldern und Umbruch von Grün- in Ackerland, führen zu einem Humusverlust und damit zur CO2-Emission. Neben Landnutzungsänderungen können auch Klimaänderungen Humusaufbau und -abbau beeinflussen. Mit der hier durchgeführten Zusammenstellung und Auswertung der Daten werden organische Kohlenstoff-Gehalte und -Vorräte der Böden Baden-Württemberg mit starker inhaltlicher und räumlicher Differenzierung dokumentiert. Somit besteht die Möglichkeit, mit Vergleichsbetrachtungen in einigen Jahrzehnten den Einfluss der allgemein prognostizierten globalen Klimaerwärmung auf die Kohlenstoff-Vorräte der Böden nachzuvollziehen.

Ergebnis: Für die Ermittlung der organischen Kohlenstoffvorräte der Böden Baden-Württembergs wurden umfangreiche, jedoch sehr heterogene Bodendaten unterschiedlichster Quellen von 7489 Standorten ausgewertet. Die Corg-Gehalte und -Vorräte werden bis in eine Tiefe von 30 cm u. Fl. mittels multiplen linearen Regressionen unter Berücksichtigung von Klima-, Boden- und Reliefparameter getrennt nach Nutzungen und Bodentypengruppen berechnet. Die mittleren Corg-Vorräte der Böden Baden-Württembergs für den Bereich 0-30 cm u. Fl. betragen unter Acker 66 t/ha, unter Wald 75 t/ha und unter Grünland 81 t/ha (bzw. 92 t/ha bei Berücksichtigung der Moor- und Anmoorstandorte). Dies entspricht insgesamt einem Corg-Vorrat für Baden-Württemberg von 240 Mill. T. Die mittleren Corg-Vorräte der Böden Baden-Württembergs für den Bereich 0-100 cm u. Fl. betragen unter Acker 98 t/ha, unter Wald 101 t/ha und unter Grünland 115 t/ha (bzw. 137 t/ha bei Berücksichtigung der Moor- und Anmoorstandorte). Dies entspricht insgesamt einem Corg-Vorrat für Baden-Württemberg von 342 Mio. t (incl. der Moor- und Anmoorstandorte). Einfache Abschätzungen zu Corg-Vorratsänderungen bei veränderten Jahresdurchschnittstemperaturen von +1 bis +4 °C ergeben einen Rückgang bis zu 20 t/ha.

Fazit: Alle Ergebnisse liegen im Bereich bereits publizierter Ergebnisse. V. a. der Vergleich zu Bayern mit ähnlichen Boden- und Klimaverhältnissen zeigt eine sehr gute Übereinstimmung. Unterschiedliche Datenkollektive, verschiedene Berechnungs- und Regionalisierungsmethoden führen zu vergleichbaren Ergebnissen.