Fragestellung: Die Höhe der Waldbäume wird nur wenig von Durchforstungen beeinflusst. Aus diesem Grund eignet sich die Baumhöhe in einem gegebenen Referenzalter als Maß für die Leistungsfähigkeit der Waldstandorte, kurz als Bonität. In dem vorliegenden Projekt sollte erforscht werden, in welcher Höhe und in welche Richtung sich die Leistungsfähigkeit der Wälder in einem möglichen Klimawandel verändern könnte.

Ergebnis: Es wurden Regressionsmodelle erstellt, mit denen die Bonitäten in Abhängigkeit von retrospektiven Klimadaten und auf der Basis von Waldinventurdaten beschrieben werden konnten. Durch die Anwendung des Modells mit Klimaprojektionsdaten konnten mögliche Veränderungen der Bonitäten in Baden-Württemberg räumlich und zeitlich vorhergesagt werden. Es zeigte sich, dass die Bonitäten aller sechs betrachteten Baumarten bei der Verwendung von REMO-Projektionen für die Szenarien A1B und A2 in den niedrigeren Höhenlagen absinken und in den höheren Lagen der Mittelgebirge ansteigen könnten. Die Bonitäten von Tannen- und Eichenbeständen könnten künftig auch auf größerer Fläche in niedrigeren Mittelgebirgslagen ansteigen. Die Standorte des Alpenvorlandes könnten zukünftig hoch produktive Bedingungen für das Wachstum der Fichte darstellen. Während die Bonitäten von Buchen und Douglasien in einem ähnlichen relativen Ausmaß und nahezu an den gleichen Orten absinken könnten wie die Fichte, könnten die Kiefernbestände nur wenig von einem veränderten Klima betroffen sein.

Fazit: Ein verändertes Klima wird sicherlich in verschiedener Hinsicht die Vulnerabilität der Waldökosysteme beeinflussen. In künftigen Arbeiten soll deshalb untersucht werden, welchen Einfluss ein verändertes Klima auf die Mortalität der Waldbäume haben könnte.