Projektübersicht KLIMOPASS

null Prüfung der Zukunftsfähigkeit der Douglasie (Pseudotsuga menziesii) aus waldhygienischer Sicht

Prüfung der Zukunftsfähigkeit der Douglasie (Pseudotsuga menziesii) aus waldhygienischer Sicht

Projektnummer Datum Organisation Kontakt Bericht
4500307998 Mai 2015 Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg Dr. Kai Höpker (LUBW) PDF

Beschreibung

Fragestellung: Aufgrund attraktiver waldhygienischer Eigenschaften wird die Douglasie im Wirtschaftswald grundsätzlich als eine alternative Mischbaumart hinsichtlich eines sich ändernden Klimas gesehen. Verschiedene Autoren weisen in der aktuellen Literatur darauf hin, dass in den vergangenen Jahren jedoch auch Hinweise auf waldhygienische Risiken zunehmen. Aufgrund der zu bestimmten Zeitpunkten einerseits länderübergreifenden und sich dennoch auf bestimmte Gebiete beschränkenden erhöhten Schadensmeldungen erhärtet sich die Annahme, dass sich klimatische Faktoren, im Zusammenspiel mit weiteren Faktoren – biotisch oder abiotisch- vitalitätssenkend auswirken und damit den Weg für schädigende Ausmaße der sonst schwach virulenten Schadorganismen bereiten, was im Projekt untersucht werden sollte.

Ergebnis: In einem ersten Schritt die archivierten Daten des Waldschutzmeldewesens analysiert. Hier konnte festgestellt werden, dass Vitalitätsverluste an Douglasien nicht nur derzeit auffällig sind, sondern bereits seit Beginn des vermehrten Douglasien-Anbaus in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. In einem weiteren Schritt wurde ein zielorientierter Fragebogen an ausgewählte Forstbehörden verschickt. Anhand dieser Daten wurde die Annahme verstärkt, dass die auffälligen Nadelverluste an der Baumart nicht allein auf den Schütteerreger Phaeocryptopus gaeumannii zurückzuführen sind. Darüber hinaus wird auf den aktuell deutlich geschädigten Douglasien-Flächen von einer Störung des Wasserhaushaltes ausgegangen, der durch die standörtlichen Gegebenheiten und die Witterungsbedingungen der zurückliegenden Jahre begründet ist und im Zusammenwirken mit relevanten biotische Faktoren den Schädigungsprozess der ansonsten trockenheitstoleranteren Douglasie potenziert. Um erste Hinweise auf weitere Schadorganismen zu bekommen, wurde eine Stichprobenstudie auf einer geschädigten Douglasien-Fläche im Landkreis Rastatt durchgeführt. Es konnte festgestellt werden, dass der Vitalitätsverlust oder sogar Ausfälle aufgrund eines Schadfaktorenkomplexes verursacht wurde (biotisch und abiotisch). Das Hauptaugenmerk der Literaturstudien lag auf den beiden nach Deutschland eingeschleppten Schadorganismen Rußige Douglasienschütte und Douglasienwolllaus, da diese beiden seit Beginn des Waldschutzmeldewesens den Großteil der Schäden ausmachten. Es konnten, zumindest in Teilen, Unterschiede in der Biologie und im Schadverlauf zwischen Deutschland und der Heimat der Organismen Nordamerika festgestellt werden.

Fazit: Es konnte festgestellt werden, dass die zunehmenden Hinweise auf einen allgemeinen Vitalitätsverlust an Douglasien hauptsächlich durch biotische Faktoren bedingt ist. Die hauptsächlichen Schadverursacher waren auch in früheren Zeiten schon die Douglasienwolllaus sowie die Rußige und die Rostige Douglasienschütte.