Projektübersicht KLIMOPASS

null Vulnerabilitätsanalyse von Wasserversorgungsunternehmen im südlichen Schwarzwald hinsichtlich des Klimawandels

Vulnerabilitätsanalyse von Wasserversorgungsunternehmen im südlichen Schwarzwald hinsichtlich des Klimawandels

Projektnummer Datum Organisation Kontakt Bericht
4500308041/23 Februar 2015 DVGW - Technologiezentrum Wasser Dr. Kai Höpker (LUBW) PDF

Beschreibung

Fragestellung: In 21 Gemeinden im südlichen Schwarzwald, zwischen Feldbergregion, Wutach und Hochrheintal, wurde die Vulnerabilität der Wasserversorgung analysiert. Dies erfolgte unter Berücksichtigung der Versorgungsstrukturen durch Gegenüberstellung von Wasserdargebot und Wasserbedarf. Ziel war es zu prüfen, ob es bei Zugrundelegung verschiedener Klimaszenarien zu Engpässen in der Wasserversorgung kommen kann.

Ergebnis: Eine Analyse der Klimaprojektionen ergibt eine sowohl für die nahe (2021-2050) als auch ferne Zukunft (2071-2100) über das Gesamtjahr hinweg weitgehend unveränderte Sickerwasserbildung. Allerdings verschiebt sich diese deutlich vom Sommer-ins Winterhalbjahr, so dass gegenüber dem Ist-Zustand (1971-2000) für die Sommermonate in der nahen Zukunft von einen Rückgang um rund 20 % und in der fernen Zukunft um bis zu 50% auszugehen ist. In vielen Fällen wurden aufgrund der z.T. sehr komplexen Versorgungssysteme Gespräche mit den technisch Verantwortlichen zur Bewertung der Vulnerabilität geführt. Neben den langjährigen Praxiserfahrungen wurden dabei Daten der Wassergewinnungen, Angaben zu Möglichkeiten der lokalen Wasserumverteilung sowie ortsspezifische Verbrauchsdaten ermittelt (z.B. Großabnehmer, Ursachen für erhöhte Wasserverluste). Als Ergebnis dieser vertiefenden Datenerhebung war für die meisten Bereiche im Projektgebiet von keinem Risiko für einen Wassermangel durch die prognostizierten Klimaveränderungen auszugehen. Lediglich in vier relativ kleinen Versorgungszonen wird dies von den Verantwortlichen nicht ausgeschlossen.

Fazit: Im Südschwarzwald ist das Wasserdargebot in der Regel selbst in den Sommermonaten noch relativ hoch, die Einwohnerdichte und damit der Wasserbedarf sind dagegen gering. Im Zuge des Klimawandels ist je nach zugrunde gelegtem Klimaszenario eine mehr oder weniger starke Verlagerung der Grundwasserbildung vom Sommer- ins Winterhalbjahr zu erwarten. Bei zumeist schnell auslaufenden Speichern nimmt die am Ende von Trockenperioden verbleibende Schüttung der Quellen weiter ab. Je stärker die Schüttung einer Quelle bereits im Ist-Zustand schwankt, umso stärker wird sie von abnehmender Sickerwasserbildung im Sommer beeinflusst, so dass die Schüttung in Trockenzeiten stark zurückgehen kann.