Projektübersicht KLIMOPASS

null Weißtanne und Douglasie als Ersatzbaumarten für Fichte

Weißtanne und Douglasie als Ersatzbaumarten für Fichte

Projektnummer Datum Organisation Kontakt Bericht
4500354096/23 Juni 2016 Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Dr. Kai Höpker (LUBW) PDF

Beschreibung

Fragestellung: Ziel dieses Projekts war es, die Trockenstresstoleranz der wirtschaftlich wichtigsten Nadelbaumarten des Schwarzwaldes zu vergleichen und dabei herauszufinden, ob bzw. unter welchen Standortsbedingungen Weißtanne und Douglasie geeignete Ersatzbaumarten für die trockenstressempfindliche Fichte sind.

Ergebnis: Um den Einfluss unterschiedlicher klimatischer Bedingungen abbilden zu können, wurden die Proben an jedem Standort entlang eines Höhengradienten entnommen. Tiefergelegene Standorte waren nur geringfügig trockenstressanfälliger als Standorte höherer Lagen. Grundsätzlich waren Erholung und Resilienz des Dickenwachstums nach einer Trockenheit der Probebäume aus Beständen besserer Ertragsklassen bei allen Baumarten höher. Die Ertragsklasse, als Ausdruck der Standortsgüte, hatte allerdings keinen Einfluss auf die Wachstumsreaktion während extremer Trockenjahre (Resistenz). Während die Fichte die niedrigste Trockenheitsresistenz und –resilienz und die höchste Variabilität bei der Erholung zeigte, wies die Tanne die höchste Trockenheitsresistenz auf. Zudem war die Variabilität über die verschiedenen Höhenstufen bei der Tanne am niedrigsten. Zudem zeigte die Analyse des radialen Baumwachstums der letzten 30 Jahre, dass a) Douglasie stets höhere Zuwachsraten hatte als Fichte und Weißtanne; dass b) Weißtanne nach einem Zuwachseinbruch in den 1970er und 80er Jahren einen kontinuierlichen Anstieg des jährlichen Radialzuwachses hatte; und dass c) Fichte einen langjährigen, abnehmenden Trend im jährlichen Radialzuwachs aufweist.

Fazit: Die Analyse des Einflusses der Baumnachbarschaft auf das Wachstum von Einzelbäumen zeigte, dass sowohl innerartliche als auch zwischenartliche Komplementarität eine Rolle spielt. Die Variabilität der Wachstumsreaktionen nahm mit zunehmender Artenzahl der direkten Nachbarn ab. Bei allen Baumarten verbesserten sich vor allem Erholung und Resilienz mit zunehmender Mischung in der direkten Nachbarschaft. Bei der Weißtanne wurde zudem eine erhöhte Trockenstressresistenz mit zunehmender Mischung gefunden. Der Effekt eines erhöhten Mischungsanteils in der direkten Nachbarschaft (Konkurrenzqualität) auf die Trockenstressreaktion des jährlichen Radialzuwachses war hierbei stärker als der Effekt der Dichte der Nachbarschaft (Konkurrenzintensität). Diese Studie bildet, aufgrund ihrer einmaligen Datengrundlage und der richtungsweisenden Ergebnisse, eine wichtige Basis für weitere Studien zur Anpassung von Mischbeständen an die sich ändernden Umweltbedingungen.