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null Förderprogramm „Impulse für die Vielfalt“ der EnBW

Herrenberger Projekt setzt den 100. Impuls für die Vielfalt von Amphibien und Reptilien in Baden-Württemberg

26.10.2017

GEMEINSAME PRESSEMITTEILUNG DER LUBW LANDESANSTALT FÜR UMWELT, MESSUNGEN UND NATURSCHUTZ BADEN-WÜRTTEMBERG, EnBW ENERGIE BADEN-WÜRTTEMBER AG UND STADT HERRENBERG

Herrenberg. Am 26. Oktober würdigten Vertreter aus Politik, Wirtschaft sowie von Behörden, Kommunen und Naturschutzvereine/-verbände in Herrenberg das100. Projekt des EnBW-Förderprogramms „Impulse für die Vielfalt“ zum Schutz von Amphibien- und Reptilien in Baden-Württemberg. Die Stadt hatte den Förderzuschlag bekommen für eine Maßnahme zur Sanierung und Neuanlage zahlreicher Teiche zum Schutz von Springfrosch, Kammmolch, Wechselkröte und weiterer Amphibienarten. Zu diesem Anlass trafen sich Staatssekretär Dr. Andre Baumann vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und Regierungspräsident Wolfgang Reimer vom Regierungspräsidium Stuttgart mit Herrenbergs Finanzbürgermeisterin Gabrielle Getzeny und dem Forstrevierleiter Winfried Seitz am Kayher Sattel im Stadtwald von Herrenberg. Winfried Seitz unterstützt als Mitarbeiter des Amtes für Forsten im Landratsamt Böblingen die Stadt als große Waldbesitzerin mit seiner fachlichen Arbeit und ist der Projektleiter dieser Artenschutzmaßnahme. Eva Bell, die neue Präsidentin der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW), und der Leiter für Arbeitssicherheit, Krisenmanagement und Umwelt der EnBW Energie Baden-Württemberg AG (EnBW), Dr. Bernd Calaminus, vertraten bei diesem freudigen Anlass die beiden Initiatoren des Förderprogramms.

Start des Föderprogramms der EnBW im Jahr 2011

Im Jahr 2011 haben LUBW und EnBW das EnBW-Förderprogramm „Impulse für die Vielfalt“ ins Leben gerufen wurde. Seitdem wurden zahlreiche Maßnahmen zum Schutz bedrohter Amphibienarten und ab 2016 auch Reptilienarten erfolgreich umgesetzt und so ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen dieser Tierarten in Baden-Württemberg geleistet.

Das 100. Projekt wird von der Stadt Herrenberg im Jahr 2017 realisiert.

Bürgermeisterin Getzeny freut sich, dass das 100. Projekt im Rahmen dieses Förderprogramms in Herrenberg umgesetzt wird. „Für unsere Stadt ist nachhaltiger Artenschutz ein echtes Anliegen. Deswegen sind wir sehr glücklich, dass wir mit Hilfe der Fördermittel die umfangreichen Maßnahmen zur Erhaltung und für den Aufbau der erfassten Biotope im Stadtwald durchführen können. Das Engagement trägt dazu bei, den großen Reichtum an Amphibien und Reptilien zu erhalten, die es hier im Gäu gibt.“

Staatssekretär Baumann: "12 von 19 Amphibienarten und 8 von 11 im Land vorkommende Reptilienarten stehen auf der Roten Liste"

„Der Schutz der biologischen Vielfalt gehört zu den wichtigsten Aufgaben von Politik und Gesellschaft. Es ist deshalb gut, dass sich auch die Wirtschaft für den Schutz von Arten und ihren Lebensräumen einsetzt“, sagte der Staatssekretär des Umweltministeriums, Dr. Andre Baumann. Der Rückgang der Amphibien und Reptilien sei dramatisch. „Trotz der Schutzbemühungen stehen 12 von 19 Amphibienarten und 8 von 11 im Land vorkommende Reptilienarten auf der Roten Liste Baden-Württembergs. Kröten, Schlangen und Co. brauchen Freunde.“

Moderner Naturschutz lebe von der Sympathie und dem Engagement der breiten Öffentlichkeit, wie der Stuttgarter Regierungspräsident Wolfgang Reimer anmerkte: „Deshalb sind Förderprogramme, wie das der EnBW, für Naturschutzprojekte so wichtig.“

Präsidentin Bell: "Wir benötigen ein breit angelegtes Engagement für die Artenvielfalt"

Seit dem Jahr 2008 setzen sich LUBW und Landesregierung mit einer gemeinsamen Kampagne „Aktiv für die Biologische Vielfalt“ ein. Das EnBW-Förderprogramm ist darin ein bedeutender Mosaikstein. „In Baden-Württemberg sind 30 bis 40 Prozent der Arten gefährdet. Nach einem Bericht der Vereinten Nationen sterben weltweit 130 Arten pro Tag aus. Dies sind alarmierende Zahlen!“ warnte LUBW-Präsidentin Bell in ihrer Rede. „Wir benötigen ein breit angelegtes Engagement für die Artenvielfalt. Unser Ziel muss es sein, den Verlust der biologischen Vielfalt schnell zu stoppen und den Stellenwert des Naturschutzes als gesamtgesellschaftliche Aufgabe weiter zu stärken.“

So sieht sich auch die EnBW in der Verantwortung. „Wir wollen einen effektiven Beitrag zur Erhaltung der biologischen Vielfalt in Baden-Württemberg leisten“, betont Dr. Bernd Calaminus. „Deshalb sind wir stolz, dass unser Förderprogramm so gut angenommen wird, und wir nun im siebten Jahr bereits das 100. Projekt unterstützen können. Durch die umgesetzten Maßnahmen konnten schon für etliche gefährdete Arten im Land die Lebensbedingungen erfolgreich verbessert werden. Das wollen wir fortsetzen und auch im kommenden Jahr das Förderprogramm nach bewährtem Muster weiterführen.“

Herrenberger Wald ist "Bürgerwald"

Das 100. Projekt, das die Sanierung und Neuanlage zahlreicher Teiche im Stadtwald von Herrenberg vorsieht, ist ein großartiges Beispiel, wie durch das gemeinsame Engagement verschiedenster Partner attraktive Lebensräume für unzählige Amphibienarten geschaffen und erhalten werden können. Forstrevierleiter Winfried Seitz erklärt: „Das Forstamt des Landkreises Böblingen bewirtschaftet in einer langen Tradition den Herrenberger Wald als einen „Bürgerwald“, in dem alle Aspekte einer Waldwirtschaft zum Tragen kommen, insbesondere auch der Waldnatur- und Artenschutz. Neben häufigeren Arten wie Grasfrosch, Erdkröte und Bergmolch, tummeln sich hier im Herrenberger Stadtwald auch die in Deutschland äußerst seltenen Wechselkröten, Kammmolche sowie Gelbbauchunken. Außerdem haben wir hier schon Springfrösche, den Kleinen Teichfrosch und sogar den Seefrosch gesichtet. Von der Umsetzung der vorgestellten Maßnahmen profitieren zudem die Reptilienarten Zauneidechse, Waldeidechse, Blindschleiche, Schlingnatter und Ringelnatter. Hier kann man wahrhaft von nachhaltigen Impulsen für die Vielfalt sprechen.“

 

Hintergrundinformation

EnBW-Förderprogramm „Impulse für die Vielfalt“

Das landesweite Förderprogramm der EnBW für Amphibienschutz „Impulse für die Vielfalt“ startete im Jahr 2011. Es wurde im Rahmen der Initiative des Landes Baden-Württemberg „Aktiv für die Biologische Vielfalt“ gemeinsam von der LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg und der EnBW Energie Baden-Württemberg AG ins Leben gerufen. Das Förderprogramm leistet einen wichtigen Beitrag, um die Lebensräume heimischer Amphibienarten landesweit zu verbessern und den Amphibienbestand mittel- bis langfristig positiv zu entwickeln. Im Jahr 2016 wurde die Förderung auf Projekte für Reptilien erweitert. Jedes Jahr können Anfang des Jahres Anträge für das laufende Jahr gestellt werden. Ein Fachgremium bewertet die eingegangenen Vorschläge und die Antragssteller erhalten dann Zuschüsse für das laufende Jahr. Die EnBW finanziert das Programm als Ergänzung zu ihren bestehenden Umweltschutzmaßnahmen.

Die Bewerbung für die nächste Förderrunde startet ab Mitte November, ab dann können die Anmeldeunterlagen auf den Internetseiten von LUBW und EnBW abgerufen werden.
 

Antragsteller: Anzahl und Prozentangabe der Anträge von 2011 bis 2017

„Aktiv für die Biologische Vielfalt“

„Aktiv für die Biologische Vielfalt“ ist eine Initiative der Landesregierung, die bereits 2008 in Zusammenarbeit mit der LUBW und Verbänden des Landes entwickelt wurde. Mit dieser Öffentlichkeitskampagne soll die bisherige Naturschutzarbeit ergänzt werden, um die Lebensbedingungen für unsere heimische Tier- und Pflanzenwelt weiter zu verbessern. Aber in erster Linie geht es darum, verschiedenste Gesellschaftsgruppen anzusprechen und zu unterstützen, sich für die biologische Vielfalt vor der eigenen Haustür zu begeistern und einzusetzen.

Informationen zum EnBW-Förderprogramm „Impulse für die Vielfalt“ unter:
www.enbw.com/unternehmen/konzern/regionales-engagement/enbw-foerderprogramm/  

Rückfragen
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle der LUBW. Telefon: +49(0)721/5600-1387 E-Mail: pressestelle@lubw.bwl.de