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null LUBW verzeichnet am heutigen Freitag hohe Ozonkonzentrationen

Ozonempfindliche Personen sollten sportliche Aktivitäten und körperliche Anstrengung auf die frühen Morgenstunden verlegen

31.07.2020

Am heutigen Freitagnachmittag wurden bereits an mehreren Messstellen der LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg die Ozonwerte für den sogenannten Informationsschwellenwert überschritten. Dies ist bei einer gemessenen Ozonkonzentration von über 180 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft (µg/m³) innerhalb einer Stunde der Fall.

Die Werte können auf der folgenden Webseite der LUBW abgerufen werden: Immissionsdaten aus Baden-Württemberg/Ozon

 „Ozonempfindliche Personen und Kinder sollten körperliche Anstrengungen und sportliche Aktivitäten im Freien auf die frühen Morgenstunden verlegen“, empfiehlt Werner Altkofer, stellvertretender Präsident der LUBW. Am Spätnachmittag und Abend sind die Ozonkonzentrationen besonders hoch.

Ab einem gemessenen Wert über 240 µg/m³ wird der Ozon-Alarm ausgerufen. Dann gilt diese Empfehlung für alle Bevölkerungsgruppen. Solche hohen Spitzenkonzentrationen wurden letztmals im Jahr 2015 von der LUBW registriert. Am heutigen Freitag wurde um 15:00 Uhr von der LUBW an der Messstelle Baden-Baden ein Ozon-Messwert von 225 µg/m³ ermittelt.

Am morgigen Samstag ist wieder mit hohen Ozonkonzentrationen in zahlreichen Landesteilen von Baden-Württemberg zu rechnen. Durch den für Sonntag angekündigten Wetterwechsel werden die Werte voraussichtlich wieder sinken.

Die Empfindlichkeit gegenüber Ozon ist individuell unterschiedlich. In erhöhter Konzentration verursacht das reaktive Gas zahlreiche Probleme für Menschen, Tiere und Pflanzen. Bei den Pflanzen beeinträchtigt eine erhöhte Ozonkonzentration das Wachstum.
 

Hintergrundinformation

Informationsdienste der LUBW

Die Ozonwerte der Vorjahre können für die einzelnen Luftmessstationen auf der folgenden Webseite der LUBW als PDF-Dokument heruntergeladen werden: https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/luft/jahreswerte.

Bürgerinnen und Bürger können sich über die Entwicklung der Ozonwerte auf den Webseiten der LUBW informieren. Die Ozonkonzentrationen können auch über den Ozonansagedienst der LUBW unter der Telefonnummer 0721/5600-3520 erfragt oder im Teletext des SWR ab Tafel 177 abgerufen werden. Liegt die Ozonkonzentration über dem Informationsschwellenwert, informiert die LUBW u. a. Nachrichtenagenturen, den SWR, lokale Rundfunksender und die Presse.

Ozon

Ozon ist ein farbloses und sehr reaktives Gas. Es spielt in der Erdatmosphäre eine Doppelrolle: Als natürliche Ozonschicht oberhalb von etwa 20 Kilometern Höhe (Stratosphäre) schützt es die Erdoberfläche vor schädlicher Ultraviolettstrahlung der Sonne. Rund 90 Prozent des Ozons befinden sich in dieser Schicht. In Bodennähe ist Ozon ein natürlicher Bestandteil der Atmosphäre. Seine natürliche Hintergrundkonzentration liegt bei etwa 50 Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m³) Luft.

Im Gegensatz zu anderen Luftverunreinigungen gibt es keine direkten künstlichen Emissionen von Ozon. Die Ozonkonzentrationen steigen im Sommer bei hohen Lufttemperaturen und intensiver Sonneneinstrahlung. Unter diesen Bedingungen bildet sich weiteres Ozon aus Sauerstoff und Ozonvorläufersubstanzen, wie Stickstoffdioxid (NO2) und flüchtige organische Verbindungen. Sie stammen sowohl aus natürlichen als auch aus vom Menschen verursachten Quellen. Etwa die Hälfte der Stickstoffoxide kommt aus dem Straßenverkehr und fossil befeuerten Kraftwerken. Der restliche Anteil stammt zu großen Teilen aus natürlichen Systemen wie Wälder und der Landwirtschaft oder wird bei der Verwendung von Lösemitteln freigesetzt. Lösemittel finden sich in vielen Produkten, wie in Farben und Lacken, Klebstoffen oder Reinigungsmitteln.

Die höchsten Ozonwerte treten meist am Stadtrand und in den angrenzenden ländlichen Gebieten auf, also entfernt von den Quellen der Vorläuferstoffe. Dies liegt daran, dass Stickstoffmonoxid (NO), das ebenfalls beim Verbrennungsprozess im Motor entsteht, als Abgas direkt mit bereits entstandenem Ozon reagiert und es abbaut. So kommt es oftmals zu der scheinbar widersprüchlichen Situation, dass die Ozonbelastung in Innenstädten niedriger ist als in ländlichen Gebieten. Außerdem werden die Vorläuferstoffe mit dem Wind aus den Städten heraustransportiert und tragen so entfernt von deren eigentlichen Quellen zur Ozonbildung bei.

Rückfragen

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle der LUBW. Telefon: +49(0)721/5600-1387 E-Mail: pressestelle@lubw.bwl.de