Nachhaltig handeln in Baden-Württemberg heißt
Klimaschutz als Querschnittsaufgabe wahrzunehmen und umweltbezogene Gefahren infolge des Klimawandels zu minimieren. 

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Treibhausgase (THG) sind verantwortlich für die Erwärmung der Erdatmosphäre. Der natürliche Treibhauseffekt wird durch die vom Menschen verursachten Treibhausgase verstärkt, was eine globale Klimaveränderung mit gravierenden ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen zur Folge hat.

Mit dem Indikator Treibhausgasemissionen werden die sogenannten Kyoto-Gase erfasst. Hierzu zählen Kohlendioxid (CO2), Distickstoffoxid (Lachgas, N2O), Methan (CH4) und die sogenannten F-Gase. Dies sind teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe (H-FKW/HFC), perfluorierte Kohlenwasserstoffe (FKW/PFC) und Schwefelhexafluorid (SF6). Die Treibhausgase unterscheiden sich in ihrer Wirkung auf den Treibhauseffekt. Sie haben unterschiedliche Treibhausgaspotentiale. Um die Auswirkungen vergleichbar zu machen, erfolgt eine Umrechnung in CO2-Äquivalente. Methan wird hierzu beispielsweise mit dem Faktor 25 und Distickstoffoxid mit dem Faktor 298 multipliziert. Die Darstellung dieses Indikators erfolgt als Index (1990 = 100).

Mit dem im Herbst 2021 novellierten Klimaschutzgesetz hat sich Baden-Württemberg das Ziel gesetzt, bis 2040 netto-treibhausgasneutral zu sein. Im Zwischenschritt soll bis 2030 eine Senkung um 65 Prozent im Vergleich zu den Emissionen des Jahres 1990 erreicht werden. [KSG 2021]

Im Jahr 2021 wurden in Baden-Württemberg 73,1 Millionen Tonnen Treibhausgase ausgestoßen, das sind 5,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Anstieg ist auf die Zunahme der energiebedingten CO2-Emissionen zurückzuführen, die mit knapp 86 Prozent den weitaus größten Beitrag zu den Treibhausgasemissionen leisten. Zwar lagen die Treibhausgasemissionen 2021 niedriger als im Vor-Corona-Jahr 2019, um das Minderungsziel bis 2030 zu erreichen, müssten die Treibhausgasemissionen aber sehr viel schneller abnehmen: in den nächsten neun Jahren um 43 Prozent im Vergleich zu 2021.

Weitere Informationen finden Sie im Emissionskataster Baden-Württemberg unter LUBW.Baden-Württemberg > Themen > Luft > Emissionen > Emissionskataster und beim Statistischen Landesamt Baden-Württemberg

Die Folgen einer globalen Erwärmung können, je nach Region, Hitzeextreme, Starkniederschläge oder auch Dürre sein. Der Klimawandel verändert Ökosysteme und hat dadurch zum Beispiel Folgen für die Verbreitung von Pflanzen- und Tierarten.

Der Verlauf der Jahresmitteltemperaturen über einen langen Zeitraum ist ein Indikator für den Klimawandel. Die Jahresmitteltemperatur für Baden-Württemberg wird vom Deutschen Wetterdienst aus dem Durchschnitt der zwölf Monatsmitteltemperaturen für die verschiedenen Wetterstationen im Land errechnet. An den Wetterstationen wird die Temperatur in Bodennähe in einer Höhe von 2 Meter über Grund gemessen. Aufgrund der geographischen Vielfalt in Baden-Württemberg können die regionalen Mittelwerte von dieser Jahresmitteltemperatur abweichen.

2022 war in Baden-Württemberg das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Seit 1881 ist die Jahresmitteltemperatur in Baden-Württemberg um 1,59 °C angestiegen. Trotz regionaler Unterschiede ist die Erwärmung in allen Regionen Baden-Württembergs festzustellen. In den letzten Jahrzehnten sind die 30-jährigen Mittelwerte nahezu stetig angestiegen. Betrachtet man den aktuellen Klimazeitraum, also die letzten 30 Jahre (1993 bis 2022), liegt die Mitteltemperatur für diesen Zeitraum bereits bei 9,2 °C und damit um 1,1 °C höher als im internationalen Vergleichszeitraum 1961 bis 1990.

Weitere Informationen finden Sie unter LUBW.Baden-Württemberg > Themen > Klimawandel und Anpassung

Beginn und Ende pflanzlicher Entwicklungsphasen wie Blattaustrieb, Blüte oder Blattfall sind unter anderem von Witterung und Klima abhängig. Die Veränderung dieser phänologischen Phasen kann als Folge des Klimawandels gesehen werden.

Der Beginn und Ende pflanzlicher Entwicklungsphasen wie Blattaustrieb, Blüte oder Blattfall sind unter anderem von Witterung und Klima abhängig. Die Veränderung dieser phänologischen Phasen kann als Folge des Klimawandels gesehen werden.

Die Klima-Anpassungsstrategie Baden-Württembergs soll unter anderem auf die in naher Zukunft (2021 bis 2050) zu erwartenden Folgen des Klimawandels vorbereiten und auf mögliche weitere Entwicklungen in der fernen Zukunft (2071 bis 2100) hinweisen. Es soll ein Prozess angestoßen werden, der dazu beiträgt, die Verwundbarkeit des Landes zu mindern, mögliche Klimafolgen zu erkennen und dabei entstehende Kosten zu senken und sich ergebende Chancen zu nutzen [Strategie zur Anpassung an den Klimawandel in Baden-Württemberg].

Die dargestellten jeweils über 30 Jahre gerechneten gleitenden Mittelwerte zeigen eine deutliche Vorverlegung des Beginns der Apfelblüte sowie eine Verlängerung der Vegetationsperiode um etwa zehn Tage.

Weitere Informationen finden Sie im  ersten Monitoring-Bericht zu Klimafolgen und Anpassung unter LUBW.Baden-Württemberg > Themen > Klimawandel und Anpassung > Klimafolgen und Anpassung > Monitoring Klimafolgen und Anpassung und bei der Länderinitiative Kernindikatoren LIKI