Projektübersicht KLIMOPASS

null Quantitative Bestimmung des Adaptions- und Mitigationspotenzials von urbanen Grünflächen und Räumen auf das thermische Bioklima im 21. Jahrhundert

Quantitative Bestimmung des Adaptions- und Mitigationspotenzials von urbanen Grünflächen und Räumen auf das thermische Bioklima im 21. Jahrhundert

Projektnummer Datum Organisation Kontakt Bericht
4500280092/23 Dezember 2014 Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Professur für Meteorologie und Klimatologie Dr. Kai Höpker (LUBW) PDF

Beschreibung

Fragestellung: Im Rahmen des Projekts wurden mögliche stadtplanerische Anpassungsmaßnahmen durch urbane Vegetation an die durch den Klimawandel zunehmende Hitzebelastung innerhalb großer Städte auf ihre kühlende Einwirkung auf das Stadtklima untersucht und getestet. Ein Fokus lag dabei auf den Auswirkungen auf den Menschen, indem die Physiologisch Äquivalente Temperatur (PET) herangezogen wurde, die das thermische Empfinden sowie den thermischen Stress wiedergibt.

Ergebnis: Betrachtet man die PET für die fünf gewählten Projektstädte vergleichend für die Perioden 1970 – 2000, 2020 – 2050 und 2070 – 2100, zeigt sich eine deutliche Zunahme an Stunden mit thermischen Hitzestress, vor allem für die tagstunden der Sommermonate. Es ist jedoch auch ein Trend hin zu einer erhöhten Wärmebelastung während der Nachtstunden zu beobachten. Aus diesen Erkenntnissen lässt sich ein deutlicher Handlungsbedarf im Bereich Adaption und Mitigation ableiten. In bestehenden Studien wurde für Mitteleuropa der Einsatz von städtischem Grün als praktikabelste Adaptions- und Mitigationsmöglichkeit identifiziert. Um den Effekt der Vegetation auf das thermische Mikroklima zu quantifizieren, wurden verschiedene exemplarische Szenarien vergleichend gegenübergestellt. Der Vergleich ergab, dass eine Verschattung der Stadt in jedem Fall eine der vielversprechendsten Mitigationsmöglichkeiten für sommerlichen Hitzestress darstellt, da diese den Strahlungsgewinn reduziert, sodass sich die mittlere Strahlungstemperatur an die Lufttemperatur annähert. Eine so erzeugte gemäßigtere Strahlungstemperatur wirkt sich dabei fast immer positiv auf die thermische Empfindung aus. Neben der Bebauungsstruktur selbst stellt städtisches Grün die häufigste Art der Schattenspender in Städten dar. Seine Effektivität hängt jedoch nicht allein von der Art der Begrünung ab, sondern auch von deren Verteilung. So kann ein lokaler Park mit einer Rasenfläche für komfortablere Bedingungen sorgen als eine Straße. Deutlich verbessert sich die Situation innerhalb des Parks durch das Hinzufügen von Bäumen. Die Wirkung bleibt jedoch auf den Park selbst beschränkt.

Fazit: Eine weitreichende Verbesserung des Stadtklimas für größere Bereiche kann nur durch den flächendeckenden Einsatz von städtischem Grün erreicht werden.