Bestandsaufnahme, Klimafunktionskarte

In einer generierten Klimafunktionskarte sollen die klimatischen Wechselwirkungen der Klimatope sowie lokale und regionale dynamische Prozesse für das gesamte Stadtgebiet Singen dargestellt werden. Dabei sollen sowohl Potential- als auch Defizitbereiche in ihrer klimatologischen Wertigkeit dargestellt werden. Stadtklimatische Komponenten sollen in einer scharfen Rasterauflösung (ca. 10-20 Meter) abgebildet werden.

Planungshinweiskarte mit Handlungsleitfaden, Vulnerabilitätsanalyse

Um die Integration der Ergebnisse der Klimaanalyse in die Planungsprozesse reibungslos zu gestalten, soll aufbauend auf die Klimafunktionskarte eine Planungshinweiskarte abgeleitet werden, in der die analysierten und vielschichtigen Ergebnisse zusammengefasst werden.

Eine vereinfachte Darstellung soll die schnelle und eindeutige Einschätzung der klimatischen Bedeutung einer Fläche ermöglichen. Auf der Basis eines Kataloges mit Planungsempfehlungen sollen fundierte und lokal abgestimmte Maßnahmen direkt zugeordnet werden können. Weitere Schritte wie zukünftige Bauentwicklungen oder die Auswirkungen des Klimawandels auf die lokalen Gegebenheiten sollen übertragen und somit strategisch in der vorbereitenden und verbindlichen Bauleitplanung eingesetzt werden können. In Szenarien sollen die Auswirkungen der klimatischen Entwicklung für das Stadtgebiet Singen erkennbar werden.

Zur Lokalisierung von kleinräumigen Untersuchungsgebieten soll eine Vulnerabilitätsanalyse durchgeführt werden. Hierbei sollen besondere Risikobereiche (sensible Gruppen/sensible Einrichtungen) herausgearbeitet werden, um lokale Anpassungsmaßnahmen zu entwickeln bzw. künftig gewisse Nutzungen zu unterlassen. Die Vulnerabilitätsanalyse kann auch städtebauliche Missstände aufdecken, die später unter Inanspruchnahme von Fördermitteln bearbeitet werden können.

Zur Absicherung und besseren Kommunikation wird eine lokale Messkampagne durchgeführt.

Mikroskalige Betrachtung von 2 Modellgebieten

Für zwei Modellgebiete sollen die Rahmendaten aus der Klimafunktionskarte in ein mikroskaliges Stadtklimamodell übergeben werden. Hier sollen die Auswirkungen von Gebäudekonstellationen, Fassadengestaltungen bis hin zu einzelnen Stellplätzen oder Bäumen beurteilt werden können. Ein Modellgebiet stellt den Innenstadtbereich der Stadt Singen dar. Dort sollen punktuelle oder blockweise Nachverdichtungen auf Klimaverträglichkeit untersucht und planerisch entsprechend ausgerichtet werden. Das zweite Modellgebiet könnte das potenziell Schließen einer größeren Baulücke (ca. 5 Hektar) entweder im bewohnten Bereich oder im Gewerbegebiet darstellen. Dort sollen zum einen Klimawirkungsszenarien für unterschiedliche Formen und Dichten der Siedlungserweiterung, zum anderen deren klimatische Auswirkungen auf die bestehenden Nachbarsiedlungen im Fokus stehen.

AP 4: Kommunikation/Öffentlichkeitsarbeit

Um die sehr komplexen Ergebnisse praxisorientiert und anwenderfreundlich zu vermitteln, sollen die Ergebnisse in einem Handlungsleitfaden für den Planungsalltag maßnahmenorientiert zusammengetragen werden. Zur anschaulichen Kommunikation an Politik und Bürgerschaft soll eine internetfähige, interaktive Visualisierung erarbeitet werden.

Die politischen Gremien werden phasenweise in den Prozess eingebunden (s. Projektbeirat).

Projektbeirat aus Vertretern von Wissenschaft und Praxis:

• Berücksichtigung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse zu den Auswirkungen des Klimawandels auf der regionalen und lokalen Ebene
• Diskussion und Sicherstellung von Wirksamkeit und Praxistauglichkeit der entwickelten Strategien und Instrumente
• Entwicklung von Vorschlägen für innovative klimawandelangepasste Verdichtungsformen im innerstädtischen Bereich

 

Projektabschluss: 2018