Fahrbahnoberflächen

Die Art des Fahrbahnbelags bestimmt maßgeblich die Lärmemission. In den vergangenen Jahren hat es in der Entwicklung von lärmarmen Fahrbahnbelägen auch im Innerortsbereich sehr große Fortschritte gegeben.

Die möglichen Lärmminderungspotenziale sind erheblich. Problematisch ist aus Sicht der Gemeinden jedoch die Finanzierung von aufwändigen Fahrbahnerneuerungen. Unsicherheiten bestehen auch hinsichtlich der akustischen Langzeitwirkung und der Haltbarkeit der neuen Bauweisen.

 

Baumaschine beim Einbau eines offenporigen Asphalts
Einbau eines offenporigen Asphalts

Die nachfolgende Beschreibung der Maßnahme ist gegliedert in die Darstellung von Rahmenbedingungen, Wirkungen und Beispielen zu umgesetzten Maßnahmen.

Rahmenbedingungen

Mit Hilfe der Lärmkartierung ist es in vielen Städten erstmals möglich, den Aspekt der Lärmminderung bei den durchzuführenden Straßenbaumaßnahmen zu berücksichtigen. Ein Abgleich der identifizierten Lärmbelastungsschwerpunkte mit den Fahrbahnoberflächen und Fahrbahnzuständen gibt Hinweise auf vordringlich zu sanierende Straßenabschnitte.

Dabei können beispielsweise folgende Kriterien verwendet werden:

  • Höhe der vorhandenen Lärmbelastung
  • Anzahl der lärmbelasteten Bewohner entlang des Straßenabschnitts
  • Lärmminderungspotenzial durch lärmarme Fahrbahnoberflächen
  • Lärmminderungsmöglichkeiten durch Straßenraumgestaltung
    (Reduzierung der Querschnitte und Seitenräume)

Im Zusammenhang mit der Erneuerung von Fahrbahndecken sollte überprüft werden, ob der verbesserte Fahrkomfort zu einer Erhöhung der Fahrgeschwindigkeiten führt. Der lärmmindernde Effekt der Sanierung könnte sonst von den durch die Geschwindigkeitszunahme erhöhten Lärmemissionen teilweise aufgezehrt werden. Falls erforderlich, sollte steigenden Fahrgeschwindigkeiten mit geeigneten Maßnahmen entgegen gewirkt werden.

Wirkungen

Derzeit werden in vielen deutschen Städten Tests zur dauerhaften Wirkung lärmarmer Asphalte durchgeführt.

Nach derzeitigem Kenntnisstand können lärmoptimierte Fahrbahnen den Mittelungspegel je nach Belagsart, Verkehrszusammensetzung, Witterung und Geschwindigkeit um 2 bis 5 dB(A) senken. Eine Sanierung schadhafter Fahrbahndecken unter Beibehaltung der bisherigen Belagsart bewirkt je nach Schwere der Fahrbahnschäden eine Pegelminderung von ca. 1 bis 2 dB(A).

Der Ersatz von schadhaften Fahrbahnbelägen kann außerdem zur Reduzierung der Feinstaubbelastung beitragen. Versuche ergaben Minderungen von 0 bis 14 µg/m³, dies entsprach bis zu 60 Prozent der Zusatzbelastungen

Beispiele

Die Landeshauptstadt Stuttgart hat mit dem Einbau von ausgewählten Fahrbahnoberflächen sehr gute Erfahrungen gemacht. Dort verwendet das Tiefbauamt seit einigen Jahren lärmarmen Splittmastixasphalt bei der routinemäßigen Erneuerung des Straßenbelags. Gegenüber dem zuvor verwendeten Gussasphalt wurde so eine Lärmminderung um 2 dB(A) bewirkt.