Anpassung an die Folgen des Klimawandels

 Auf dem Dach einer Bushaltestelle wachsen Pflanzen, eine begrünte Bushaltestelle.

Anpassung an die Folgen des Klimawandels bietet verschiedenen Akteurinnen und Akteuren die Möglichkeit, den vielfältigen Folgen den Klimawandels zu begegnen. Neben der Anpassung von Verhalten an heißen Tagen im Sommer und vorsorglichen Handlungen, die sog. vulnerable Gruppen wie Kranke, Alte oder Kinder vor extremer Hitze schützen, gehören auch städtebauliche Maßnahmen zum Schutze vor Schäden durch Extremwettereignisse dazu. Gerade unvorhergesehene Wetterextreme, wie Starkregen, Dürre oder auch ausbleibender Regen werden durch den Klimawandel immer häufiger auftreten. Aber auch die kontinuierlichen Entwicklungen, z.B. Veränderungen von Vegetationsperioden, Lebensräumen und Arten führen zu diversen Folgen an die wir uns anpassen müssen.  Die entstehenden Schäden an Mensch, Umwelt aber auch Infrastruktur zu mindern, ist eines der wichtigsten Ziele der Klimawandelanpassung.

In den nachfolgenden Texten geben wir Hintergrundwissen und verweisen auf Fachbroschüren und weitere Literatur zu diesem Thema.

 

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Was versteht man unter Klimaanpassung?

In der Debatte um den Klimawandel fallen häufig zwei Begriffe: Klimaanpassung (Adaptation) und Klimaschutz. Wie unterscheiden sich diese beiden Handlungsbereiche?

Die Klimaanpassung hat zum Ansatz, unvermeidbare, zukünftige und bereits eingetretene Folgen des Klimawandels abzumildern und Schäden abzuwenden (Adaptation). Sie bedingt die Entwicklung und Umsetzung entsprechender Anpassungsmaßnahmen (z. B. Hochwasserschutz, Hitzevorsorge durch Förderung des Stadtgrüns, Dürremanagement). Anpassung umfasst außerdem die Nutzung von Chancen, welche sich durch die Klimaänderung ergeben.

Der Klimaschutz umfasst Maßnahmen, die dem vom Menschen verursachten Klimawandel entgegenwirken. Sie sollen die globale Erwärmung abmildern oder sogar verhindern. Der Hauptansatz des Klimaschutzes ist die Verringerung des Ausstoßes von klimarelevanten Treibhausgasen. Diese werden u. a. bei der Energieerzeugung sowie beim Verbrauch der Energie in der industriellen und landwirtschaftlichen Produktion, im Verkehr und in Privathaushalten freigesetzt. Weiter beinhaltet der Klimaschutz die Erhaltung und gezielte Förderung von natürlichen Treibhausgassenken (insbesondere Wälder und Moore).

Klimaschutz und Klimaanpassung sind zwei Seiten einer Medaille. Beide Handlungsbereiche sind gemeinsam zu betrachten. Synergien und Konflikte zwischen Klimaschutz und Klimaanpassung sollten stets von Akteurinnen und Akteuren ausgearbeitet, diskutiert und abgewogen werden. Für Konflikte sind Lösungen und Kompromisse zu suchen. Diese sind von den spezifischen Situationen vor Ort abhängig und müssen individuell erarbeitet werden. Synergien ergeben sich, wenn Klimaschutz- oder Anpassungsmaßnahmen positive Effekte für den jeweils anderen Bereich bewirken. Diese Maßnahmen sollten prioritär umgesetzt werden.

 

Mehr Informationen und Hintergründe: FAQ-Einstiegswissen

Anpassungstrategie des Landes Baden-Württemberg

Mit der ersten Anpassungsstrategie in 2015 wurde ein Prozess angestoßen, der dazu beiträgt, die Vulnerabilität des Landes gegenüber dem Klimawandel zu mindern, mögliche Klimafolgen und dabei entstehende Kosten zu senken und Chancen zu nutzen. Die LUBW unterstützt die Landesregierung konzeptionell und fachlich bei der Erarbeitung einer Anpassungsstrategie an die unvermeidbaren Folgen des Klimawandels auf Landesebene. Die Erarbeitung der ersten Anpassungsstrategie erfolgte auf der Grundlage des gegenwärtigen wissenschaftlichen Kenntnisstands. Zunächst wurden dazu verschiedene Klimamodelle mit einem Ensembleansatz ausgewertet, um Richtung und Bandbreite der zukünftigen klimatischen Entwicklung zu ermitteln. Basierend auf diesen Klimatischen Leitplanken in der ersten Version haben wissenschaftliche Gutachter in einem weiteren Schritt die Verwundbarkeit des Landes gegenüber dem Klimawandel anhand von neun Handlungsfeldern untersucht (Vulnerabilitätsanalyse). Die Fachgutachten der einzelnen Handlungsfelder betrachten neben den Betroffenheiten auch die Anpassungsmöglichkeiten und bilden somit die Grundlage der Anpassungsstrategie von 2015.

Im Sommer 2023 wurde die Anpassungsstrategie des Landes Baden-Württemberg fortgeschrieben. In dieser wurden neben zwei weiteren Handlungsfeldern auch die aktuellen Ergebnisse aus den Klimatischen Leitplanken 2.0 berücksichtigt.