Monatsberichte zu den Grundwasserverhältnissen
Inhalte mit Jahr 2025 .
Monatsbericht zu den Grundwasserverhältnissen Juli 2025
Fazit
Die Grundwasserstände und Quellschüttungen in Baden-Württemberg bewegten sich im Juli 2025 mehrheitlich im mittleren Bereich (54% der Messstellen im Normalbereich) mit überwiegend rückläufiger Tendenz. Die starken Monatsniederschläge hatten keine signifikanten Auswirkungen auf die Grundwasserverhältnisse. An jeder sechsten Messstelle ist weiterhin ein niedriges Niveau zu verzeichnen ist – unter anderem bei einzelnen Quellen und im Illertal. Zum Monatsende wurden jedoch Stabilisierungen und Anstiege beobachtet, insbesondere bei den Quellen und an den gewässernahen Messstellen; im mittleren Oberrheingraben und im Rhein-Neckar-Raum waren die niederschlagsbedingten Wiederanstiege ausgeprägter. Bei Messstellen in tiefen Grundwasserstockwerken hielten die Rückgänge weiter an, ohne dass Entspannungssignale erkennbar waren. Am wägbaren Lysimeter Büchig bei Karlsruhe gab es im Bezugsmonat keine messbare Sickerung. Die Grundwassersituation zum Ende Juli 2025 hat sich im Vergleich zum Vormonat insgesamt gesehen etwas entspannt. Engpässe in der öffentlichen Wasserversorgung sind aufgrund der aktuellen Beobachtungen Anfang Juli nicht zu befürchten. Die Quellschüttungen haben insbesondere im Karst sowie in den Hochlagen des Schwarzwalds deutlich abgenommen weshalb bei Eigenwasserversorgern zunehmend Probleme zu erwarten sind.
Vergleich zum Vormonat
Der Monat Juli 2025 war in Baden-Württemberg sehr nass, am Lysimeter Büchig etwa doppelt so viel Niederschlagsmenge im Vergleich zu den Erfahrungswerten aus den vergangenen 30 Jahren. Der Lysimeter war im gesamten Monatsverlauf dennoch trocken. Die Grundwasserverhältnisse im Land waren unbeeindruckt von den massiven Niederschlägen meist rückläufig (an 90% der Messstellen), z.B. -1,14 m im Oberen Wiesental bei Todtnau (GW-Nr. 0109/121-1) sowie -1,41 m auf der Ostalb (GW-Nr. 0102/714-6). Zum Monatsende gab es lokale Anstiege, die sich im Monatsmittel allerdings nicht durchpausen. Die wettersensiblen Quellschüttungen waren rückläufig, z.B. -87 l/s in Rottenburg, GW-Nr. 0001/415-1. Mit einem leichten Minus von -137/s ist die Schüttung der Blautopfquelle nahezu unverändert (GW-Nummer 0600/665-0).
Vergleich zum Vorjahr
Auf den nassen Jahresbeginn folgte eine außergewöhnliche lange und ausgeprägte Trockenperiode. Der nasse Juli hat an dieser Situation nichts geändert. Die Grundwasserstände sind demgemäß im Jahresvergleich an fast allen Messstellen (97%) niedriger, beispielsweise in der Leutkircher Heide (-6,79 m, GW-Nr. 0145/771-8). Die Quellschüttungen sind rückläufig, wie etwa in Freudenstadt im Schwarzwald (-21 l/s, GW-Nr. 0001/265-0). Mit einem Minus von rd. -1.385 l/s schüttet der Blautopf etwa die Hälfte des Vorjahrabflusses (Hinweis: der vieljährige Monatsmittelwert beträgt 1.650 l/s).
Prognose für den Folgemonat
Der Sickerungsprozess ist zwar Ende Juli beendet, es können aber aufgrund der großen Regenmengen der vergangenen Wochen in den ersten Augusttagen doch noch zeitverzögerte Sickerungen entstehen. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass die Neubildung bis zum Herbst keine erhebliche Rolle mehr bei den Grundwasserverhältnissen spielen wird. Die Grundwasserverhältnisse werden sich daher vermutlich weiter moderat rückläufig entwickeln. Ob die historischen Niedrigwassermarken im Spätsommer erreicht bzw. unterschritten werden ist unklar, wobei es von der Frequenz und der Stärke der Sommerniederschläge abhängen wird. Sommerniederschläge tragen zwar nicht unmittelbar zur Grundwasserneubildung bei, führen aber indirekt zu einer Schonung der Ressource.