Hoch- und Niedrigwasser

Um Fragestellungen rund um das Thema Hoch- und Niedrigwasser zu bearbeiten, werden an der LUBW zahlreiche Daten erhoben, analysiert, weiterverarbeitet und veröffentlicht. Diese zeitnah verfügbaren Informationen sind wesentliche Grundlage für nahezu alle wasserwirtschaftlichen Fragestellungen, wasserbaulichen Planungen und Maßnahmen.

Als Teil des gewässerkundlichen Dienstes in Baden-Württemberg nimmt hierbei das hydrologische Landesmessnetz eine zentrale Rolle ein. Mit dem Aufgabengebiet ist der Pegel- und Datendienst der Oberflächengewässer befasst.

Grundlage für Bemessungsfragen sind hydrologische Abfluss-Kennwerte am Gewässer, die flächendeckend für fast 13.000 Einzugsgebiete in Baden-Württemberg als regionalisierte Abfluss-Kennwerte „abfluss-bw“ (Mittlere Abfluss [MQ], Mittlerer Niedrigwasserabfluss [MNQ] und Hochwasserabflüsse wie MHQ, HQT und HQExtrem) zur Verfügung stehen.

Auch im Bereich des Hochwasserschutzes stellt die LUBW zahlreiche Informationen bereit: Die Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) veröffentlicht u. a. aktuelle Wasserstands- und Abflussmessdaten, bis zu stündlich aktualisierte Vorhersagen, aktuelle Hochwasserlageberichte, meteorologische Messdaten und viele weitere Informationen rund um das Thema Hochwasser in Baden-Württemberg. 

Weiterhin führt die LUBW Untersuchungen durch zur hochwassermindernden Wirkung von vorhandenen sowie von geplanten Rückhaltemaßnahmen am Oberrhein und wirkt in den nationalen und internationalen Gremien zum Hochwasserschutz am Oberrhein mit.

Mit den Instrumenten des Hochwasserrisikomanagements werden die Verringerung der hochwasserbedingten nachteiligen Folgen für die vier Schutzgüter „menschliche Gesundheit“, „Umwelt“, „Kulturerbe“ und „wirtschaftliche Tätigkeiten“ verfolgt. Hierfür werden im Rahmen der europäischen Hochwasserrisikomanagementrichtlinie Hochwassergefahren- und -risikokarten sowie Hochwasserrisikomanagementpläne erstellt und diese alle sechs Jahre überprüft und gegebenenfalls aktualisiert.

Der technische Hochwasserschutz stellt neben der Vorsorge und dem Flächenmanagement einen wesentlichen Beitrag zur Vermeidung von Hochwasserschäden dar. Zu den technischen Maßnahmen gehören der Bau von Dämmen, Deichen und Stauanlagen, der Gewässerausbau sowie die Objektschutzmaßnahmen entsprechend dem vorhandenen Schadenspotential.

Im Bereich Niedrigwassermanagement werden Informationen rund um Fragestellungen zu Niedrigwassersituationen, die durch Niederschlagsmangel, im Sommer oft in Kombination mit hohen Lufttemperaturen und daraus resultierenden hohen Verdunstungsraten, entstehen, bereitgestellt.

Historische Hochwassermarken liegen bisher nur in Archiven der Landesverwaltung als Unterlagen vor. Mit dem digitalen Angebot dieses Themas über Umwelt-Daten und -Karten Online (UDO) wird der wasserwirtschaftlichen Praxis ein einfacher Zugang zu diesen Daten ermöglicht. Die Höchst-Wasserstände historischer Hochwasser können von Bedeutung sein, um Bemessungswerte für Anlagen des Hochwasserschutzes (siehe Leitfaden Festlegung des Bemessungshochwassers für Anlagen des technischen Hochwasserschutzes von Juli 2005) oder Überschwemmungsgebiete in Hochwassergefahrenkarten festzulegen.

Weiterführende Links:

  • Die Auswirkungen des Klimawandels auf Hoch- und Niedrigwasser werden im Kooperationsvorhaben KLIWA untersucht.
  • Über die App "meine Pegel" veröffentlicht die Hochwasservorhersagezentrale zusätzlich zu ihrem Internetangebot aktuelle Wasserstands- und Abflussmessdaten sowie bis zu stündlich aktualisierte Vorhersagen.
  • Das länderübergreifende Pegelportal bietet deutschlandweit sowohl Wasserstands- und Abflussmessdaten der Vergangenheit als auch Informationen zur aktuellen Hoch- und Niedrigwasserlage.