Pressemitteilungen

null Dr. Harald Hetzenauer wird neuer Leiter am Institut für Seenforschung in Langenargen

Dr. Harald Hetzenauer wird neuer Leiter am Institut für Seenforschung in Langenargen

19.05.2016
Neuer Leiter am Institut für Seenforschung (ISF) der LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg ist Dr. Harald Hetzenauer. Er löst offiziell am heutigen Donnerstag Dr. Heinz Gerd Schröder ab, der in den Ruhestand gegangen ist.

Hetzenauer kennt seine künftige Aufgabe und das Institut bereits sehr gut. Seit 1992 lebt er am Bodensee und arbeitet seit fast 25 Jahren am ISF. Vor zwei Jahren wurde ihm bereits die stellvertretende Leitung übertragen. Entsprechend gut vorbereitet geht Hetzenauer in sein neues Amt. 

Privat ist Hetzenauer gerne in der Natur unterwegs, segelt und wandert. Seine Naturverbundenheit war Grund für den promovierten Chemiker, sich beim ISF und nicht in der Industrie zu bewerben, da er bereits in jungen Jahren den ganzheitlichen Ansatz des renommierten Instituts am Bodensee schätzte. 


ISF: der baden-württembergische Anwalt des Bodensees

Seit fast hundert Jahren ist das ISF in Baden-Württemberg der „Anwalt des Sees“. Das ISF beobachtet die Entwicklungen des Bodensees mithilfe von Langzeitprogrammen und zahlreichen Forschungsprojekten, dokumentiert und bewertet den ökologischen Zustand und berät die Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung bei Gewässerschutzmaßnahmen und Prognosen. Seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind auch im regen Dialog mit der Öffentlichkeit. Das ISF ist das Kompetenzzentrum für die Seen in Baden-Württemberg.

Aufgrund der Bedeutung der Seen – insbesondere des Bodensees – für die Trinkwasserversorgung, Fischerei, Erholung und Rohstoffgewinnung und ihrem hohen ökologischen Wert entstehen oft Spannungsfelder zwischen den unterschiedlichen Nutzungsanforderungen an die Seen und ihrer nachhaltigen Entwicklung. Hier ist das Votum des ISF in Baden-Württemberg als politisch unabhängiges und fachkundiges Institut besonders gefragt. Dr. Hetzenauer bringt dafür das erforderliche Wissen und Engagement mit. 

Für den Bodensee und seine Ufer tragen insbesondere drei Staaten die Verantwortung: Deutschland, Österreich und die Schweiz. Für Deutschland sind dies vor allem die Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern. 
Als wichtigstes Gremium befasst sich seit 1959 die Internationale Gewässerschutzkommission IGKB mit dem ganzheitlichen Zustand des Bodensees. 


Vita Dr. Hetzenauer

Hetzenauer wurde in München geboren und wuchs in Cham in der Oberpfalz auf. Nach dem Abitur studierte er Chemie an der Universität Regensburg und schloss sein Studium 1987 mit dem Diplom ab. Es folgte seine Dissertation über die „Strukturelle und dynamische Eigenschaften wässriger Elektrolyt-Lösungen aus Mikrowellenuntersuchungen“, für die er im November 1990 seinen Doktor der Naturwissenschaften mit großem Lob (magna cum laude) erhielt. In dieser Zeit befasste er sich mit Themen aus dem Bereich der Grundlagenforschung zur Wasserchemie, ein Wissen, das er bei vielen wasserchemischen Fragestellungen im ISF anwenden konnte. 

Es folgten zwei Jahre in der Forschung. Im Jahr 1992 begann seine Kariere am ISF zunächst als wissenschaftlicher Angestellter in Langenargen im Bereich Nähr- und Schadstoffanalytik des Bodensee-Freiwassers. Nach der Neuorganisation der damaligen Landesanstalt für Umwelt (LfU) zum 1.1.1998 wurde das ISF der Abteilung Wasser in der LfU zugeordnet, die später in die LUBW integriert wurde. 

Während viele Chemiker in ihrem Berufsalltag mit der Analyse von Stoffen oft nur einen kleinen Abschnitt einer Wirkungskette bearbeiten, schätzt Dr. Hetzenauer im ISF den Blick auf das Ganze haben zu können: von der Probenahme mit dem Messschiff vor Ort, der Probenaufbereitung und Analyse im Labor bis hin zur wissenschaftlichen Bewertung der Analysenwerte für das Ökosystem in der fachlichen Diskussion mit den Kolleginnen und Kollegen der Arbeitsbereiche Seenphysik, Sedimentologie und Hydrobiologie, aber auch mit den zahlreichen Experten aus Forschung und Gremien. 

Mit seiner Tätigkeit für die IGKB im Jahr 2001 begann der Chemiker sich auch mit Nutzungsaspekten und mit rechtlichen Fragen auseinanderzusetzen. Im Jahr 2003 wurde er zum Sachverständigen für den Sachverständigenkreis der IGKB und für den Fachbereich See, später zusätzlich in die Begleitgruppe Öffentlichkeitsarbeit benannt. Im Jahr 2008 folgte die Leitung des Sachgebietes „Hydrochemie“. Mitte 2014 ernannte man Hetzenauer zum Chemiedirektor und kurz darauf vertraute die LUBW ihm die stellvertretende Leitung des ISF an.

Hetzenauers Blick für das Ganze, seine langjährige Erfahrung im ISF in unterschiedlichen Forschungsprojekten und internationalen Gremien zum Schutz des Bodensees sind eine solide Grundlage für die Aufgabe als Leiter des Instituts für Seenforschung. 

Sein Kollegenkreis und Arbeitsumfeld schätzen seine ausgleichende Wesensart, seine hohe Wertschätzung für ein kooperatives Miteinander und seine fachliche Expertise. 
Rückfragen
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle der LUBW. Telefon: +49(0)721/5600-1387 E-Mail: pressestelle@lubw.bwl.de