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null Grundwasservorkommen für die nachfolgenden Generationen erhalten

Hydrogeologische Karte Baden-Württemberg „Argen-Ach-Rinne und Isnyer Becken“ als Entscheidungsgrundlage für die Wasserwirtschaft

25.02.2011
Seit vielen Jahrzehnten wird das Grundwasser der Argen-Ach-Rinne und im Isnyer Becken zur Trink- und Brauchwassergewinnung genutzt. „Es muss unser vorrangiges Ziel sein, das für den Raum Isny so bedeutende Grundwasservorkommen zu schützen und für unsere nachfolgenden Generationen in einem guten Zustand zu erhalten.“, sagte Margareta Barth, Präsidentin der LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg bei der Vorstellung der „Hydrogeologischen Karte“ (HGK) am Freitag, dem 25.02.2011 im Rathaus der Stadt Isny im Allgäu. 

Ein wirksamer Grundwasserschutz erfordert gute Kenntnisse der hydrogeologischen Verhältnisse im Untergrund und der möglichen Gefahren insbesondere durch Schadstoffeinträge aus Siedlung, Verkehr und Landwirtschaft. Die LUBW und das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg (LGRB) im Regierungspräsidium Freiburg haben deshalb in den vergangenen 15 Jahren alle verfügbaren Informationen und Daten aus dieser Region in der HGK „Argen-Ach-Rinne und Isnyer Becken“ zusammengetragen. Diese Arbeiten werden heute in Isny vorgestellt. 

„Mit der Hydrogeologischen Karte Argen-Ach-Rinne und Isnyer Becken, oder kurz HGK Isny, setzen wir eine lange Tradition fort“, blickte Ministerialdirigent Peter Fuhrmann, Leiter der Abteilung Boden und Wasser des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr, auf eine Bearbeitungsgeschichte von rund 40 Jahren zurück. Die Erarbeitung von Planungsgrundlagen in Form der Hydrogeologischen Karten geht zurück bis zum Anfang der 1970-er Jahre und soll auch weiterhin fortgeführt werden. 

„Um die vielschichtigen Verhältnisse im Projektgebiet beschreiben zu können, mussten zahlreiche Erkundungen durchgeführt werden. Für ein mathematisches Grundwassermodell müssen die wesentlichen Eigenschaften eines regionalen Fließsystems herausgearbeitet werden. Das ist die Kernkompetenz von uns Hydrogeologen“, betonte Prof. Dr. Ralph Watzel, Leiter des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) im Regierungspräsidium Freiburg. 

Mit dem mathematischen Grundwassermodell können die Grundwasserströmungsverhältnisse nachgebildet werden. Die gute Übereinstimmung des Modells mit den Messwerten im Zustrombereich der Achquelle und im Bereich der Trinkwassergewinnungsanlagen ermöglicht den Einsatz des Modells für die Abgrenzung von Wasserschutzgebieten. Den Fachleuten wird damit ein wichtiges Instrument zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Grundwasserleiter zur Verfügung gestellt. Außerdem stellt die HGK eine wichtige Informationsgrundlage bei allen Raum- und Bauplanungen im Bereich Isny dar. 



Hintergrund: 
Die Erarbeitung von Planungsgrundlagen in Form der Hydrogeologischen Karten geht zurück bis zum Anfang der 1970-er Jahre. Damals begann man am Hochrhein und im südlichen Oberrheingraben mit der systematischen und umfassenden Erkundung, Interpretation und Dokumentation der hydrogeologischen, hydrologischen und wasserwirtschaftlichen Verhältnisse. Denn mit dem Oberrheinausbau gingen auch gravierende Veränderungen der Grundwasserverhältnisse einher. 1975 erschien mit der HGK „Dinkelberg-Hochrhein“ das erste umfassende Kartenwerk für diesen Bereich. In den Folgejahren wurden für 12 weitere Gebiete Hydrogeologische Karten erstellt – überwiegend in der Oberrheinebene, aber auch im Bereich der Iller/Oberschwaben oder im Raum Heilbronn und Ostalb. 
Da die Erstellung der HGK sehr langwierig ist, wurde in den 1990er Jahren die Konzeption für die weitere Arbeit geändert. Unter dem Begriff der Hydrogeologischen Erkundung – kurz HGE – werden Teilergebnisse als einzelne Mappen veröffentlicht. In kleineren Etappen werden so die Grundlagen erarbeitet und nach wesentlich kürzerer Zeit neue bzw. fortgeschriebene Planungsgrundlagen herausgegeben. Insbesondere im Bereich des Neckars und der Tauber liegen inzwischen mehrere HGE-Mappen vor. Ganz aktuell wird im März 2011 die Mappe 4 der HGE „Mittlere Alb“ in Münsingen der Öffentlichkeit vorgestellt.
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