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null Mehr Transparenz über den Schadstoffausstoß der Industrie

Internationale und Nationale Experten diskutieren in Karlsruhe über neues Emissionsregister im Internet

09.05.2006
"Ab 2009 können sich interessierte Bürgerinnen und Bürger per Mausklick noch umfassender über die Schadstoffemissionen von Industriebetrieben informieren", sagte die Präsidentin der LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg bei der Eröffnung des nationalen Workshops "Vom EPER zum PRTR", der gemeinsam mit dem Umweltbundesamt am 9. und 10. Mai 2006 im Kongresszentrum in Karlsruhe veranstaltet wird. 

Internationale Abkommen verpflichten große Industriebetriebe, ihren Schadstoffausstoß in Luft und Wasser an das Europäische Schadstoffemissionsregister EPER zu melden (www.eper.de). Im ersten Berichtsjahr 2001 haben 149 Betriebe aus Baden-Württemberg ihre Daten gemeldet. Deutschlandweit waren es 1836 und europaweit rund 10.000 Betriebe. Die Erhebungen für das zweite Berichtsjahr 2004 werden bis Ende Juni 2006 abgeschlossen sein. Im Auftrag des Umweltbundesamtes erfasst die LUBW die Daten für Deutschland und stellt diese im Internet der Öffentlichkeit zur Verfügung. 

Ab 2007 wird EPER durch das erweiterte Schadstofffreisetzungs- und -verbringungsregister PRTR (Pollutant Release and Transfer Register) abgelöst. Dieses Register basiert auf dem PRTR-Protokoll der UN-Wirtschaftskommission für Europa (UN ECE), das von 36 europäischen Staaten unterzeichnet wurde. Erfasst werden zusätzlich auch die Emissionen in den Boden sowie die zu entsorgenden Abfallmengen. Ferner werden der Kreis berichtspflichtiger Betriebe und die Zahl der Stoffe, über die bei Überschreitung eines Schwellenwertes der Jahresfracht zu berichten ist, größer sein. 

Die EU hat im Januar 2006 die Verordnung für das Europäische PRTR verabschiedet, die Umsetzung in nationales Recht liegt im Entwurf vor. Mit dem Workshop erhalten Behörden, Industrie, Industrieverbände und auch Umweltverbände frühzeitig die Gelegenheit, sich aus erster Hand über den Stand der PRTR-Einführung zu informieren und Anregungen und Kritik einzubringen. 
Zum dritten nationalen Workshop im Kongresszentrum in Karlsruhe werden ca. 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet. Nähere Informationen zu den Emissionsregistern und zur Veranstaltung finden Sie auch im Internet unter www.prtr.de. 

Hintergrundinfo: 

Industriebetriebe, die ab 2007 melden müssen, ergeben sich aus Anhang 1 der Europäischen PRTR-Verordnung. 

Stoffe, über die bei Überschreitung eines Schwellenwertes der Jahresfracht zu berichten ist, sind im Anhang 2 der Europäischen PRTR-Verordnungaufgelistet.
Rückfragen
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle der LUBW. Telefon: +49(0)721/5600-1387 E-Mail: pressestelle@lubw.bwl.de