INTERREG VI Projekt
GRETA
GRoundwater EvoluTions an resilience of Associated biodiversity - Upper Rhine
Das EU-geförderte INTERREG VI Projekt GRETA zielt darauf ab, vertiefte Erkenntnisse über die zukünftige mengenmäßige Entwicklung des Grundwassers und daran gebundener Ökosysteme im Oberrheingraben unter den Bedingungen des Klimawandels zu gewinnen. Dabei werden etablierte Modelle aktualisiert und weiterentwickelt und neue Methoden der KI (Künstliche Intelligenz) angewendet. Die LUBW-Arbeiten zur Grundwassermodellierung knüpfen an die grenzüberschreitenden Vorgänger-Projekte LOGAR (INTERREG IV A) und MoNit (INTERREG III A) an.
Das Projekt mit einer Laufzeit von 3 Jahren und 10 Monaten (01.09.2023 bis 30.06.2027) ist in 6 Teile gegliedert. Projektträger ist das Bureau de Recherches Geologique et Minieres BRGM. Als Projektpartner sind von französischer Seite weitere achtund von deutscher Seite insgesamt fünf Projektpartner beteiligt.
Die insgesamt 14 Projektpartner GRETA
Die LUBW wirkt mit dem Referat 42 Grundwasser federführend in den Teilen 4 und 5 mit. Im Teil 4 erfolgt die Aktualisierung und Weiterentwicklung von hydrologischen, landwirtschaftlichen und numerischen Modellen für das länderübergreifende Projektgebiet zwischen Basel und Karlsruhe. Im Teil 5 werden diese Modelle eingesetzt, um die möglichen Auswirkungen des Klimawandels auf die wasserwirtschaftliche und landwirtschaftliche Nutzung und damit auf die Grundwasserverhältnisse und die Biodiversität in dieser Region zu untersuchen. Dafür werden Klimaprojektionen genutzt und Szenarien definiert, um eine Bandbreite möglicher Entwicklungen aufzuspannen.
Dazu führt die LUBW im Projekt die
- Bodenwasserhaushaltsmodellierung (BWHM)
- Wasserhaushaltsmodellierung (WHM)
- Grundwassermodellierung (GWM)
durch.
Die Grundwasserverhältnisse im deutsch-französischen Oberrheingraben unterliegen seit langem vielfältigen Einflussfaktoren. Mit zunehmendem Klimawandel ändern sich auch die mengenmäßigen Verhältnisse in dieser grundwasserreichen Region.
Die Modellierungsarbeiten dienen der Ermittlung einer flächendetaillierten und zeitlichen Verteilung der Grundwasserneubildung aus Niederschlag, der oberirdischen Abflüsse in Gewässern die aus den Vogesen und dem Schwarzwald in den Oberrheingraben eintreten, der Abflüsse im Rhein sowie der Grundwasserströmungs- und Grundwasserbilanzverhältnisse. Betrachtet werden dabei die Verhältnisse in der Vergangenheit ab dem Jahr 1986 bis zum Jahresende 2024 sowie die Verhältnisse, die sich bedingt durch den weiteren Klimawandel in der Zukunft bis zum Ende des Jahrhunderts ergeben können. Ergebnisse der hydrologischen Modelle (BWHM, WHM) stellen einerseits notwendige Randbedingungen für die Grundwassermodellierung und für die landwirtschaftliche Modellierung im Projekt zur Verfügung. Mit dem Grundwassermodell berechnete Austauschraten mit dem Gewässernetz und Flurabstände des Grundwassers werden andererseits zur Plausibilisierung von Ergebnissen der hydrologischen Modelle genutzt.
Verwendete Modellkomponenten zur Simulation von Bodenwasserhaushalt, oberirdischem Wasserhaushalt und Grundwasser.
Entwicklung der mittleren jährlichen Grundwasserneubildung aus Niederschlag im Bereich Südlicher Oberrheingraben von 1951 bis 2022.