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null Ein Platz für Kinder: Wettbewerb für Naturerfahrungsräume startet

Gemeinden in Baden-Württemberg können sich bewerben

25.09.2017

GEMEINSAME PRESSEMITTEILUNG DER LUBW LANDESANSTALT FÜR UMWELT, MESSUNGEN UND NATURSCHUTZ BADEN-WÜRTTEMBERG UND DES MINISTERIUMS FÜR UMWELT, KLIMA UND ENERGIEWIRTSCHAFT BADEN-WÜRTTEMBERG

Mit der Auftaktveranstaltung in Vaihingen an der Enz stellen heute die LUBW und das baden-württembergischen Umweltministerium den Vertretern von Gemeinden, Naturschutzverwaltung und Verbänden das Konzept der Naturerfahrungsräume (NER) vor und eröffnen damit den „Wettbewerb zur Förderung von Naturerfahrungsräumen in Baden-Württemberg“.

„Naturschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit. Mit Naturerfahrungsräumen wollen wir für Jung und Alt erlebbare Natur im Siedlungsraum fördern. Menschen brauchen Natur und Kinder brauchen Matsch “, so Andre Baumann, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. „In Naturerfahrungsräumen gibt es Freiräume – für die Natur und für die Menschen. Kinder sollen sie selbstständig aufsuchen können, frei und ohne Anleitung sollen sie Natur entdecken und gestalten können. Naturerlebnisse vor der Haustüre waren vor fünfzig Jahren noch möglich, in Städten und vielen Gemeinden müssen wir solche Ort wieder schaffen. Genau darum sind Naturerfahrungsräume so wichtig und ein Schwerpunkt der Naturschutzstrategie Baden-Württembergs. Naturerfahrungsräume sind ein wirksames Heilmittel für das Naturdefizitsyndrom vieler Kinder.“

Der am heutigen Tag startende Wettbewerb richtet sich an Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg und wird jetzt zum ersten Mal ausgeschrieben. Ziel ist es, in jedem Regierungsbezirk bis 2020 die Anlage von zwei Naturerfahrungsräumen zu fördern. Das Umweltministerium unterstützt mithilfe des Wettbewerbs acht Kommunen mit jeweils maximal 10.000 Euro, möglichst in jedem Regierungsbezirk zwei Kommunen. Die Jury wird besetzt durch Mitglieder des Landesnaturschutzverbandes, Städte- und Gemeindetags, Umweltministeriums und der LUBW sowie aus der Bildung und Forschung.

„Im Matsch planschen, durch Wiesen toben, kleine Staudämme oder Verstecke bauen, Heuschrecken fangen oder einen Frosch beobachten - viele Kinder können diese Erfahrungen in der freien Natur heute nicht mehr erleben. Dabei sind Naturerfahrungen elementar wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung und die Bildung eines eigenen Umweltbewusstseins“, betont Eva Bell, Präsidentin der LUBW in ihrem Grußwort. „Mit der heutigen Tagung ermuntern wir Städte und Gemeinde zur Einrichtung von Naturerfahrungsräumen und unterstützen sie bei ihrer Planung und der Umsetzung.“

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung lernen während der Tagung an Beispiel des bereits im Jahr 2004 vorbildlich angelegten „Naturerlebnisraum am Bächle“ die Idee eines naturnahen Spielraumes praktisch kennen. Er liegt zehn Minuten vom Tagungsort entfernt am Hungerbach in Vaihingen an der Enz. Für Gerd Maisch, Oberbürgermeister der Stadt Vaihingen, ist der „Naturerlebnisraum am Bächle“ ein tolles Angebot der Stadt vor allem für die vielen jungen Familien, Kindergärten und Schulen des nahegelegenen Wohngebietes Kleinglattbach. Er berichtet: „Der Naturerlebnisraum hat sich in den vergangenen Jahren zu einem beliebten Spielplatz und Ausflugsziel entwickelt. An Werktagen sind es meistens Kinder in kleineren Gruppen aus der näheren Umgebung, die sich hier nachmittags aufhalten. An Wochenenden dient der Naturerlebnisraum Familien als Ausflugsziel. Auch Kindergärten und Schulen veranstalten hier regelmäßige Aktionen. Das freut einen nicht nur als Oberbürgermeister.“ Kommunen in ganz Baden-Württemberg haben nun die Möglichkeit, bis zum 30. Juni 2018 einen Förderantrag für die Errichtung eines Naturerlebnisraumes zu stellen. Die Teilnahme- und Förderbedingungen sind auf der Webseiten der LUBW zum “Landesweiten Wettbewerb von Naturerfahrungsräumen in Baden-Württemberg“ zu finden. Stellt sich nun die Frage: Welche Gemeinde plant den schönsten Matschplatz?

 

Hintergrundinformationen:

Naturerfahrungsraum

Die Grünflächenkategorie Naturerfahrungsraum wurde in den 1990er Jahren im Rahmen eines Forschungs- und Entwicklungsvorhabens entwickelt und dann im Bundesnaturschutzgesetz BNatSchG verankert. Hier heißt es in § 1 Abs. 6: „Freiräume im besiedelten und siedlungsnahen Bereich einschließlich ihrer Bestandteile, wie Parkanlagen, großflächige Grünanlagen und Grünzüge, Wälder und Waldränder, Bäume und Gehölzstrukturen, Fluss- und Bachläufe mit ihren Uferzonen und Auenbereichen, stehende Gewässer, Naturerfahrungsräume sowie gartenbau- und landwirtschaftlich genutzte Flächen, sind zu erhalten und dort, wo sie nicht in ausreichendem Maße vorhanden sind, neu zu schaffen.“

 

Öffentlichkeitskampagne „Aktiv für die Biologische Vielfalt“

„Aktiv für die Biologische Vielfalt“ ist eine Initiative der Landesregierung, die bereits 2008 in Zusammenarbeit mit der LUBW und Verbänden des Landes entwickelt wurde. Mit dieser Öffentlichkeitskampagne soll die bisherige Naturschutzarbeit ergänzt werden, um die Lebensbedingungen für unsere heimische Tier- und Pflanzenwelt weiter zu verbessern. Aber in erster Linie geht es darum, verschiedenste Gesellschaftsgruppen anzusprechen und zu unterstützen, sich für die biologische Vielfalt vor der eigenen Haustür zu begeistern und einzusetzen. Der neue Projektbaustein „Naturerfahrungsräume“ richtet sich an die Städte und Kommunen in Baden-Württemberg.

 

Weiterführende Links:

 

Foto zeigt: Spielende Kinder im Naturerlebnisraum „Am Bächle" in Vaihingen/Enz, Bildnachweis: Bet-tina Marx, Foto steht zum Herunterladen in der Online-Veröffentlichung der Pressemittelung im LUBW-Presseservice bereit: https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/presseservice.

Foto zeigt: Spielende Kinder im Naturerlebnisraum „Am Bächle" in Vaihingen/Enz, Bildnachweis: Bettina Marx, Foto steht zum Herunterladen in der Online-Veröffentlichung der  Pressemittelung im LUBW-Presseservice bereit: https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/presseservice.

 

 

Rückfragen
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