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Hochwasser, Starkregenereignisse und das Klima

Der Klimawandel hat vielfältige Folgen, auch für Baden-Württemberg. Hochwasser können häufiger und schwerer auftreten als bisher, insbesondere in kleineren Flussgebieten. Und auch Niederschlagsextreme könnten durch die erhöhten Temperaturen zunehmen, wie Starkregenereignisse. Die Folgen von Starkregen zeigen die teils extremen Hochwasser- und Sturzflutereignisse der letzten Wochen.

Eine Aussage darüber zu treffen, ob Starkregenereignisse durch den Klimawandel in der jüngeren Vergangenheit häufiger und intensiver auftreten, ist zum jetzigen Zeitpunkt schwierig. Denn die Ereignisse treten meistens sehr kleinräumig auf und dauern nicht sehr lange. Eine Messung ist daher eine Herausforderung, denn mit Messstationen können die Ereignisse nur sehr punktuell erfasst werden. Seit 2001 werden vom Deutschen Wetterdienst (DWD) mittels Radar flächendeckende Daten erfasst. Aufgrund der noch kurzen Zeitreihenlänge sind auf dieser Basis aber noch keine statistisch abgesicherten („signifikanten“) Aussagen über die Wirkung der bisher eingetretenen Klimaerwärmung auf Starkregen möglich.

Ein Trend ist jedoch schon zu erkennen: Besonders die extremsten Starkniederschläge und Niederschläge kürzerer Dauer scheinen zumindest in Teilen Süddeutschlands in den vergangenen Jahrzehnten zugenommen zu haben. Auswertungen der Kooperation KLIWA „Klimaveränderung und Konsequenzen für die Wasserwirtschaft“ zeigen, dass sowohl die Anzahl an Starkregentagen als auch die maximalen eintägigen Gebietsniederschläge in den letzten Jahrzehnten zugenommen haben. Auch zukünftig ist von einer Zunahme auszugehen. Aufgrund höherer Temperaturen steigt die maximal mögliche Verdunstung, die Atmosphäre kann mehr Wasserdampf aufnehmen. Dieser wird dann potenziell als Niederschlag abgegeben.

Der Klimawandel zeigt auch seine Auswirkungen auf die Hochwasserereignisse. Nicht nur die Starkregenereignisse in den Sommermonaten führen zu Hochwasser. Die winterlichen Niederschläge nehmen zu und fallen vermehrt als Regen und weniger als Schnee. Bei den in den Wintermonaten häufig wassergesättigten Böden kann der Niederschlag dann schnell und direkt in die Gewässer abfließen. Laut den Berechnungen auf Basis einer Langzeitanalyse (1932-2015) nahmen an fast 80% der Pegel in Baden-Württemberg insbesondere die kleinen und mittleren Hochwasserabflüsse zu (vgl. Klimawandel in Süddeutschland, Monitoringbericht 2016).

Mehr zum Thema:

  • Den Zusammenhang zwischen Klimawandel, extremen Wetterereignissen und Hochwasser untersucht die Kooperation KLIWA „Klimaveränderung und Wasserwirtschaft“ der Länder Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz sowie des DWD. Auf der KLIWA-Seite finden Sie weiterführende Literatur zum Thema.
  • Die aktuellen Pegelstände und Wasserstandsvorhersagen finden Sie auf der Seite der Hochwasservorhersagezentrale.
  • Über die App "meine Pegel" veröffentlicht die Hochwasservorhersagezentrale zusätzlich zu ihrem Internetangebot aktuelle Wasserstands- und Abflussmessdaten sowie bis zu stündlich aktualisierte Vorhersagen.
  • Auf dem Hochwasserportal des Landes www.hochwasserbw.de finden Sie Informationen zur Hochwasserstrategie des Landes Baden-Württemberg sowie dem kommunalen Starkregenrisikomanagement in Baden-Württemberg. Hier finden Sie auch Informationen für unterschiedliche Akteurinnen und Akteure wie Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, Kommunen oder Kulturinstitutionen und erfahren, wie Sie mit Hochwasserrisiken umgehen und Hochwasserschäden verringern.

Regenwolke über einem Feld, Bildnachweis: lukjonis/stock.adobe.com

 

Bild zeigt: Regenwolke über einem Feld, Bildnachweis: lukjonis/stock.adobe.com

Bildnachweis: TypoArt BS/shutterstock.com