Der Rundblättrige Sonnentau (Drosera rotundifolia) - mit Klebsekret auf Insektenjagd

Rundblättriger SonnentauKarnivor, also fleischfressend: der Rundblättrige Sonnentau ist schon eine ganz besondere Pflanze. Aber man muss sich bücken, will man die in einer Rosette angeordneten rundlichen Blätter genauer beobachten. Dann kann man die vielen haarfeinen, tentakelartigen, rötlichen Drüsenhaare erkennen, an denen das für diese fleischfressende Familie typische klebrige Sekret hängt.

Das kann selbst größeren Insekten wie beispielsweise Schmetterlingen oder Libellen zum Verhängnis werden, wobei dann allerdings wegen der Zappelei der Opfer mehrere Blätter in Teamwork die Beute zur Strecke bringen. Blüten produziert Drosera rotundifolia natürlich auch, nämlich ein bis zwei, bis zu 25 Zentimeter lange Blütenstiele pro Rosette. Daran sitzen die zahlreichen weißlichen Blüten, die sich aber nur für kurze Zeit bei schönem Wetter öffnen.

Oft öffnen sich diese Blüten auch gar nicht – dann ist Selbstbestäubung angesagt. Weil der Sonnentau meist auf moorigen Standorten vorkommt, muss er, um sich gegen die nach oben strebenden Torfmoose behaupten zu können, mitwachsen und stockwerkartig jedes Jahr seine Blattrosette nach oben schieben.

Rundblättriger SonnentauWie können wir dieser Art helfen?
Nährstoffe aus dem Boden braucht der Sonnentau eigentlich nicht, schließlich hat er sich mit seinen Fangtentakeln und den Verdauungssekreten eine zusätzliche Nährstoffquelle in Form von Insekten erschlossen. So kommt er auf nährstoffarmem und kalkfreien, aber feuchtem Untergrund vor: Das sind in Baden-Württemberg vor allem die feuchten bis nassen Torfböden der Moore in Oberschwaben und dem Alpenvorland sowie im Schwarzwald, aber auch die Feuchtwiesen an den Ufern oberschwäbischer Seen.

Gelegentlich findet man den Sonnentau zudem an Grabenrändern und an nassen Felsen. Weil aber in der Vergangenheit viele moorige Lebensräume trockengelegt und als Wiese oder gar Agrarland genutzt und gedüngt wurden, ist der Lebensraum des Sonnentaus deutlich geschrumpft. Immerhin stehen viele Standorte dieser fleischfressenden Pflanze heute unter Schutz, was die wohl wirkungsvollste Hilfe für den Sonnentau darstellt.

Möchten Sie aktiv werden für den Rundbättrigen Sonnentau?
Die streng geschützte Art darf nicht ausgegraben werden – wenn Sie eine solche fleischfressende Pflanze haben wollen, können Sie Zuchtpflanzen im Handel erwerben.

Darüber hinaus ist auch für diese Pflanze, zusätzlich zur offiziellen Unterschutzstellung von Flächen, der Aufkauf durch Naturschutzorganisationen eine Möglichkeit, die verbliebenen Wuchsstandorte vor Intensivierung durch Entwässerung und Düngung zu schützen.

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