Umweltüberwachung

Zusätzlich zur Überwachung der Umgebungen kerntechnischer Anlagen und Einrichtungen wird in Baden-Württemberg das Landesgebiet im Rahmen des „IMIS Integrierten Mess- und Informationssystems zur Überwachung der Radioaktivität der Umwelt“ beobachtet.

Ziel ist es, die Umweltradioaktivität zu überwachen, geringfügige Änderungen schnell und zuverlässig erkennen zu können und langfristige Trends zu erfassen. An dem Routinemessprogramm sind mehr als 60 Laboratorien in Bund und Ländern beteiligt, darunter auch die LUBW.

Für die bundesweite Überwachung der Radioaktivität in der Atmosphäre, in den Bundeswasserstraßen und in der Nord- und Ostsee sind kontinuierlich arbeitende Messnetze eingerichtet. Die Gamma-Ortsdosisleistung wird an mehr als 1.800 Stationen im Bundesgebiet erfasst, davon liegen ca. 220 in Baden-Württemberg (siehe Messstellen des Gamma-Ortsdosisleistung-Messnetzes des BfS).

Messgeräte und Proben

Messprogramm

Die LUBW ermittelt routinemäßig mit einem umfangreichen Messprogramm über ganz Baden-Württemberg und die Jahreszeiten verteilt die Radioaktivität insbesondere in den Medien

  • Oberflächenwasser, Grundwasser, Bodensee sowie Sediment und Schwebstoffe aus Fließgewässern außer Bundeswasserstraßen
  • Abwasser und Klärschlamm aus Kläranlagen; Flugasche, Schlacke, feste und flüssige Rückstände aus der Rauchgaswäsche von Verbrennungsanlagen; Sickerwasser aus Hausmülldeponien; Kompost aus Kompostieranlagen
  • Gras, Blätter und Nadeln als Indikatorpflanzen
  • Messung der Radioaktivität auf der Bodenoberfläche vor Ort (in situ)

Die Messung der Radioaktivität auf der Bodenoberfläche kann mit entsprechenden Messgeräten direkt vor Ort durchgeführt werden. Von den übrigen Medien werden die Proben vor Ort genommen und im Radiochemischen Labor der LUBW aufgearbeitet und gemessen.

Daneben sind auch die Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter Freiburg und Stuttgart für bestimmte Messungen verantwortlich. Sie ermitteln die Radioaktivität insbesondere in Lebensmitteln und im Trinkwasser.

Im Falle eines kerntechnischen Unfalls, bei dem das Landesgebiet betroffen ist, wird das obige Messprogramm intensiviert.

Ergebnisse

Eine der wesentlichen Aufgaben von IMIS ist es, alle Ergebnisse zusammenzuführen und der Öffentlichkeit in übersichtlichen Dokumenten darzustellen. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) trägt die im Rahmen von IMIS gemessenen und erhobenen Daten zur Umweltradioaktivität jährlich zusammen und erstellt daraus Berichte mit verschiedenen Themenschwerpunkten.

 

Weiterführende Informationen zu diesem Thema:

Das Integrierte Mess- und Informationssystems zur Überwachung der Radioaktivität der Umwelt