Webportale

Der Portalbegriff wird aktuell für die meisten komplexeren Webangebote verwendet. Ein wirkliches Portal zeichnet sich jedoch gegenüber konventionellen CMS-basierten Websites durch seine Funktionalität aus. Der Focus liegt hier auf der Integration von Webapplikationen und Fachanwendungen sowie der personalisierten Bereitstellung von Informations- und Funktionsmodulen auf einer weitgehend flexiblen Benutzeroberfläche. Über standardisierte Service-Schnittstellen können auch komplexere Anwendungen integriert werden.

Dabei übernehmen Portlets eine "Container-Funktion", um diverse Inhalte und Dienste einzubinden. Sogenannte Web-Widgets ermöglichen ein asynchrones Nachladen von Inhalten durch AJAX-Techniken, so dass die Darstellung im Webbrowser dynamisch generiert wird und das Nachladen kompletter Seiten entfällt. Dies kommt vor allem beim mobilen Einsatz zum Tragen, wenn die Datenverbindung nicht optimal ist. Die Entkopplung von Webseiten mit festen URLs und deren dynamisch zusammengesetzen Inhalten ermöglicht auch eine wesentlich unkompliziertere Pflege der Daten im Hintergrund.

Eine wichtige Aufgabe von Portalen besteht in der zentralen Authentifizierung der Benutzer. In vernetzten Web-Infrastrukturen ist das Single Sign On (SSO) Prinzip üblich, bei dem die einmalige Anmeldung am Portal auch die Nutzung aller angeschlossenen Dienste und Fachanwendungen eröffnet.

Als Plattform für Umweltportale wird im UIS BW aktuell der Portalserver Liferay eingesetzt, ein Open Source Produkt mit Schwerpunkt auf prozessorientierten Unternehmensportalen. Auf Liferay werden bisher v. a. die öffentlichen Angebote wie das Umweltportal Baden-Württemberg und in Kooperation die Umweltportale weiterer Bundesländer entwickelt, aber auch Fachsysteme wie FLIWAS. Spezifischere Webangebote der LUBW für Fachnutzer (z. B. der Dokumentendienst "Fachdokumente Online") werden schrittweise auf die neue Technologie umgestellt. Nach dem Grundsatz "mobile first" setzen die Umweltportalen konsequent auf responsives Webdesign, das auch auf mobilen Endgeräte eine optimale Darstellung ermöglicht.

Suchmaschinentechnologien

Um einen effizienten Zugang zu verteilten Informationsquellen herzustellen, ist eine leistungsfähige Suchfunktion die wichtigste Komponente jedes Webportals. Getrieben durch die Verwendung von Google erwarten Anwender, möglichst alle und gleichzeitig nur relevante Inhalte mit einem Klick aufzufinden. Hierzu sind komplexe Suchmaschinen erforderlich, die auch in der Lage sind, Ergebnisse mehrere Suchdienste zusammenzuführen. In den Umweltportalen wird aktuell noch die von Google vertriebene Google Search Appliance (GSA) erfolgreich zur Volltextsuche eingesetzt.

Parallel dazu wird im Hintergrund ein Indexserver mit der Suchmaschine Elasticsearch betrieben, um auch strukturierte Datenbestände aus Datenbanken besser in die Suche einzubeziehen. Elasticsearch erzeugt strukturierte Indizes mit Standard-Schnittstellen, die universell von diversen Portalen und Diensten zur Suche genutzt werden können. Dies ermöglicht einen sehr schnellen Zugriff auf große Mengen vorstrukturierter Informationen. Außerdem können die Suchergebnisse durch Facettierung auf diverse Arten gefiltert und strukturiert werden. Sind zu den Daten auch Raumbezüge (z.B. Koordinaten) vorhanden, können Suchergebnisse nach Orten gefiltert und auf interaktiven Karten angezeigt werden. 

Suche in den Umweltportalen

Die Suchmaschinen GSA und Elasticsearch ergänzen sich bei der UIS-Suche
 

Im Interesse einer effizienteren Informationssuche am Arbeitsplatz und im organisationsweiten Kontext wird derzeit eine landesweite Lösung auf Basis einer etablierten Enterprise Search Engine angestrebt. Unabhängig von diversen Informationsinseln und Teillösungen soll eine föderierte Suche über verschiedene Suchmaschinen und Quellen die Informationsbestände der Landesverwaltung vernetzen. Derzeit wird für das interne Landesverwaltungsnetz das Produkt iFinder evaluiert, das technisch ebenfalls auf der Suchmaschine Elasticsearch aufbaut. Mit dem prototypischen Dienst "find.BWL" können landesweit bereits verschiedenste Ablagestrukturen, E-Mail-Postfächer und Webangebote durchsucht werden.