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LUBW Karten des Monats: Die Moore Baden-Württembergs

Mit dem Ende der Eiszeit – vor etwa 12.000 Jahren – begannen sich unsere Moore zu bilden. Sie bestehen aus einer mindestens 30 cm mächtigen Torfschicht, die aus den Abbauresten von moortypischen Pflanzen entstanden ist. Moore speichern rund 30 % des weltweiten Boden-Kohlenstoffs, etwa sechsmal mehr als Wald.

Abhängig vom Ausmaß der menschlichen Eingriffe in Moore und der sich anschließenden Flächennutzung können jedoch auch erhebliche Mengen der klimawirksamen Treibhausgase Kohlendioxid, Methan und Lachgas in die Atmosphäre abgegeben werden. Durch die Zersetzung der Torfkörper unter landwirtschaftlicher Nutzung werden in Deutschland etwa 2,5 bis 4 % der Kohlenstoffdioxid-Emissionen verursacht.

Moore sind durch Wasserüberschuss sauerstoffarme Standorte, an denen abgestorbene Pflanzen und Tiere nur zum Teil zersetzt werden. Den schwierigen Bedingungen in Mooren wie oberflächennahe Wasserstände halten nur besonders angepasste Pflanzen Stand. Viele davon kommen in anderen Lebensräumen nicht vor und stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten. Die meisten Moore sind als Naturschutzgebiet oder Naturdenkmal geschützt.

Vor ca. 200 Jahren wurden die ersten Moore trockengelegt, um sie land- und forstwirtschaftlich nutzen zu können oder um Torf abzubauen. Der Torf diente als Heiz- und Isoliermaterial, als heilendes Bademittel oder als Substrat im Gartenbau. Bereits damals wurde in Oberschwaben mit einer systematischen Aufnahme von Moorflächen ins Moorkataster begonnen.

In den 1960er und 70er Jahren wurden detaillierte Moorkarten erstellt, die auch die Schichtenfolgen dokumentierten. Diese wurden im Laufe der Zeit kontinuierlich erweitert. Seit 2015 werden auch regelmäßige Wasserstandspegel-Messungen und Vermessungen der Oberflächenhöhe durchgeführt. Heute stehen für die Fortführung die Aspekte des Boden- und Naturschutzes an vorderster Stelle. Die Daten des Moorkatasters bilden unter anderem die Basis bei Fragestellungen im Moor- und Klimaschutz.

Moorkarte der LUBW

Karte zeigt: Moorkarte, Bildnachweis: LUBW, LGL

Ausschnitt aus der Moorkarte

Bild zeigt: Ausschnitt aus der Moorkarte. Im Südosten Baden-Württembergs sind besonders viele Moore, wie beispielsweise das Federseeried bei Biberach an der Riß. Bildnachweis: LUBW, LGL

Auf der Moorkarte der LUBW finden Sie die Moore Baden-Württembergs, unterteilt in die verschiedenen Moortypen. Mit Klick auf das eingefärbte Gebiet erfahren Sie mehr über den Bodentyp und können sich darüber hinaus einen Steckbrief anzeigen lassen.

Mehr zum Thema:

  • Mehr zur Chronologie des Moorkatasters finden Sie hier. Auch die Wetter- und Pegeldaten für ausgewählte Moore wie Hornisgrinde und Wurzacher Ried seit 2014 sind hier verlinkt.
  • Ausführlichere Informationen und weitere Graphiken finden Sie außerdem hier.
Bildnachweis: TypoArt BS/shutterstock.com