Flächeninanspruchnahme

Die Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche, die Flächenneuinanspruchnahme, beschreibt die Umnutzung von Freiflachen, in der Regel vormals landwirtschaftlich genutzte Areale, in Siedlungs- und Verkehrsfläche. Dabei gehen, insbesondere mit der Versiegelung von Flächen, ökologische Funktionen des Bodens im Naturhaushalt selbst wie auch Lebensräume für Flora und Fauna verloren. Auswirkungen treten in der Regel schleichend und über längere Zeiträume auf. Die Flächenneuinanspruchnahme steht als wichtiger Indikator für die Nachhaltigkeit der Raumnutzung.

Gründe für das Siedlungsflächenwachstum liegen – neben dem Anstieg der Einwohnerzahlen – in der Wirtschafts- und Wohlstandsentwicklung, der Verkleinerung der Haushalte und damit auch im Anstieg der Haushaltsanzahl. Aber auch oftmals geringere Baudichten, die gestiegene Mobilität in Verbindung mit der Suburbanisierung und der Flächenbedarf im produzierenden Gewerbe mit zunehmender Automatisierung, ebenerdiger Produktion und Nutzungsformen wie dem flächenintensiven Einzelhandel befördern den Trend.

Die Bundesregierung hat das Ziel von unter 30 Hektar täglicher Flächenneuinanspruchnahme im Jahr 2030 formuliert. Für Baden-Württemberg leitet sich daraus bei Zugrundelegung des Flächenanteils von Baden-Württemberg an der Fläche der Bundesrepublik für 2030 ein Zielwert von unter 3 Hektar pro Tag ab. Langfristiges Ziel für Baden-Württemberg ist die Netto-Null. Um diese Ziele zu erreichen, sind weitere Anstrengungen erforderlich.