Verkehrsentwicklung an den Verkehrszählstellen im Jahr 2024

An den von der LUBW eingerichteten Verkehrszähleinrichtungen wurde von 2023 auf 2024 eine Veränderung der durchschnittlichen täglichen Verkehrsstärke je nach Standort zwischen einer Abnahme um 4,3 % (Tübingen Mühlstraße) und einer Zunahme um 4 % (Pfinztal Karlsruher Straße) festgestellt. An der Hälfte der Standorte wurde ein Anstieg der durchschnittlichen täglichen Verkehrsstärke von 2023 auf 2024 beobachtet. Dennoch wurden auch im Jahr 2024 die Verkehrsstärken vor der Corona-Pandemie nicht erreicht. In den großen Städten liegt die Verkehrsstärke 2024 gegenüber 2019 bei 43 % bis 93 %. In den mehr ländlichen Gebieten beträgt der Anteil 87 % (Pfinztal Karlsruher Straße) und 95 % (Schramberg Oberndorfer Straße).

Tabellarische Darstellung der prozentualen Veränderungen der Verkehrsstärken (DTV gleich durchschnittlicher täglicher Verkehr) und der schweren Nutzfahrzeuge 2024 gegenüber 2023 an den Verkehrszählstellen. Die Änderungen des DTVs 2024 gegenüber 2023 liegen zwischen minus 4,3 Prozent (Tübingen Mühlstraße) und plus 4 Prozent (Pfinztal Karlsruher Straße). Die Änderungen der schweren Nutzfahrzeuge 2024 gegenüber 2023 zeigen eine Spannweite von minus 19,7 Prozent (Reutlingen Lederstraße-Ost) bis 28,6 Prozent (Pfinztal Karlsruher Straße).

Für die acht Standorte mit Verkehrszählungen ist die mittlere Anzahl der Fahrzeuge pro Tag jahresweise seit Beginn der jeweiligen Messung bis 2024 als Liniendiagramm dargestellt. Alle Standorte zeigen eine mehr oder weniger stark abnehmende Tendenz seit Beginn der jeweiligen Messung bis 2020 bzw. 2021. Ein besonders starker Rückgang der Verkehrsstärken war von 2019 auf 2020 zu beobachten. Seit 2021 bzw. 2022 nehmen die Verkehrsstärken wieder zu, liegen jedoch immer noch unter dem Niveau von 2019 und damit vor Corona (teilweise sogar deutlich). Am Standort Stuttgart Am Neckartor ist die Anzahl an Fahrzeugen pro Tag durchgängig am höchsten, hier ist eine Abnahme von knapp 75000 Fahrzeuge pro Tag im Jahr 2007 auf 53400 Fahrzeuge pro Tag im Jahr 2024 zu verzeichnen. Am Standort Schramberg Oberndorfer Straße mit der seit 2014 durchgängig geringsten Anzahl Fahrzeuge pro Tag, nimmt diese von rund 13700 im Jahr 2008 auf 12600 im Jahr 2024 ab. Noch geringer ist die Anzahl Fahrzeuge pro Tag am Standort Tübingen Mühlstraße, hier ist ein Rückgang von 5800 Fahrzeuge pro Tag im Jahr 2019 auf 2470 Fahrzeuge pro Tag im Jahr 2024 zu verzeichnen.

Bei den schweren Nutzfahrzeugen liegen die Änderungen von 2023 und 2024 zwischen einer Abnahme um 19,7 % (Reutlingen Lederstraße-Ost) und einer Zunahme von 28,6 % (Pfinztal Karlsruher Straße).

Für die acht Standorte mit Verkehrszählungen ist die mittlere Anzahl der schweren Nutzfahrzeuge pro Tag jahresweise seit Beginn der jeweiligen Messung bis 2024 als Liniendiagramm dargestellt. Die Standorte zeigen überwiegend eine abnehmende Tendenz, mit Ausnahme von den Standorten Schramberg Oberndorfer Straße und Tübingen Mühlstraße. Am Standort Freiburg Schwarzwaldstraße mit der höchsten Anzahl an schweren Nutzfahrzeugen pro Tag ist trotz eines zwischenzeitlichen Anstiegs insgesamt eine Abnahme von 3410 Fahrzeuge pro Tag im Jahr 2007 auf 2630 Fahrzeuge pro Tag im Jahr 2024 zu verzeichnen. Für den Standort Karlsruhe Reinhold-Frank-Straße mit der geringsten Anzahl an schweren Nutzfahrzeugen pro Tag ist eine Abnahme von 170 Fahrzeuge pro Tag im Jahr 2008 auf 110 Fahrzeuge pro Tag im Jahr 2024 feststellbar. Am Standort Oberndorfer Straße steigen dagegen die schweren Nutzfahrzeuge von 820 pro Tag im Jahr 2014 auf 890 pro Tag im Jahr 2024 an, am Standort Tübingen Mühlstraße sogar von 1440 schwere Nutzfahrzeuge pro Tag im Jahr 2019 auf 1530 pro Tag im Jahr 2024.
 

Wird die Entwicklung der gesamten Verkehrsstärken an den mindestens seit 2014 betriebenen Verkehrszählstellen von 2014 bis 2024 betrachtet, so liegen die Rückgänge der gesamten Verkehrsstärke zwischen 34,3 % (Reutlingen Lederstraße-Ost) und 3,7 % (Karlsruhe Reinhold-Frank-Straße). Am Standort Reutlingen Lederstraße-Ost ist aufgrund unterschiedlicher Maßnahmen (wie zum Beispiel die Eröffnung des Scheibengipfeltunnels zur Umfahrung von Reutlingen im Oktober 2017) der Verkehr prozentual am stärksten zurückgegangen. Am Standort Stuttgart Am Neckartor liegt der Rückgang der gesamten Verkehrsstärke bei 24,7 % über die elf betrachteten Jahre. Bezogen auf die absolute Anzahl an Fahrzeugen pro Tag beträgt die Spanne der Rückgänge seit 2014 zwischen 17 500 Fahrzeuge pro Tag (Stuttgart Am Neckartor) und 800 Fahrzeuge pro Tag (Karlsruhe Reinhold-Frank-Straße). In Reutlingen Lederstraße-Ost fuhren 2024 15 800 Fahrzeuge pro Tag weniger als 2014.

Tabellarische Darstellung der prozentualen Veränderungen der Verkehrsstärken (DTV gleich durchschnittlicher täglicher Verkehr) und der schweren Nutzfahrzeuge 2024 gegenüber 2014 an den Verkehrszählstellen. Die Änderungen des DTVs 2024 gegenüber 2014 liegen zwischen minus 34,3 Prozent (Reutlingen Lederstraße-Ost) und minus 3,7 Prozent (Karlsruhe Reinhold-Frank-Straße). Die Änderungen der schweren Nutzfahrzeuge 2024 gegenüber 2014 zeigen eine Spannweite von minus 70,6 Prozent (Reutlingen Lederstraße-Ost) bis plus 8,5 Prozent (Schramberg Oberndorfer Straße).
Bei den schweren Nutzfahrzeugen liegen die Veränderungen über die 11 Jahre zwischen +8,5 % (Schramberg Oberndorfer Straße) und -70,6 % (Reutlingen Lederstraße-Ost). Wird die absolute Anzahl der Fahrzeuge betrachtet, so liegt die Veränderung von 2024 gegenüber 2014 zwischen +70 Fahrzeuge pro Tag (Schramberg Oberndorfer Straße) und -1370 Fahrzeuge pro Tag (Reutlingen Lederstraße-Ost). In Reutlingen dürfte vor allem die Inbetriebnahme des Scheibengipfeltunnels und das Lkw-Durchfahrtsverbot zu diesem starken Rückgang geführt haben. In Stuttgart Am Neckartor ging die Anzahl der schweren Nutzfahrzeuge von 2014 bis 2024 um 45,3 % zurück, am Standort Stuttgart Hohenheimer Straße beträgt der Rückgang 45,2 %.

Die größeren Veränderungen der Verkehrsstärke haben ihre Ursache im Wesentlichen in den gezielten Maßnahmen zur Luftreinhaltung und bei den Baumaßnahmen (andauernde Straßen- und anderweitige Baumaßnahmen) im näheren und weiteren Umfeld der Zählstelle. In Stuttgart Am Neckartor sind es ein ganzes Bündel von Baumaßnahmen (zum Beispiel S21) und Luftreinhaltemaßnahmen (zum Beispiel Tempo 40, Spurverringerung durch Einrichtung einer Schnellbuslinie, Fahrverbot für Diesel Euro 4 und Euro 5), die letztendlich zur Verringerung der Verkehrsstärke geführt haben.

Die Abnahme der Verkehrsstärke in Stuttgart Am Neckartor über die Jahre zeigt sich auch in den mittleren jährlichen Wochenverläufen. Die mittlere jährliche Verkehrsstärke der Werktage Montag bis Freitag nahm von 75 600 Fahrzeuge pro Tag im Jahr 2014 auf 51 200 Fahrzeuge pro Tag im Jahr 2021 ab. Im Jahr 2024 setzt sich der seitdem zu beobachtenden langsame Anstieg weiter fort und die durchschnittliche Verkehrsstärke lag von Montag bis Freitag bei 56 000 Fahrzeuge pro Tag. Die mittlere Abnahme zum Sonntag gegenüber den Wochentagen Montag bis Freitag war von 2014 bis 2019 mit 31 % bis 32 % vergleichsweise konstant. Im Jahr 2020 wurde (bedingt durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie) ein höherer Rückgang in Höhe von 38 % von den Wochentagen zum Sonntag festgestellt; 2021 betrug der Rückgang am Sonntag gegenüber den Wochentagen 35 %. Demgegenüber fuhren 2022, 2023 und 2024 an den Samstagen und Sonntagen wieder deutlich mehr Fahrzeuge als in den beiden Vorjahren.

Für die Verkehrszählstelle Stuttgart Am Neckartor sind die mittleren Wochengänge jeweils für die Jahre 2014 bis 2024 als Liniendiagramm dargestellt. Das Diagramm zeigt in der Regel einen leichten Anstieg der Fahrzeuganzahl pro Tag von Montag bis Freitag. Von Freitag bis Sonntag nimmt der Verkehr stark ab. Je nach Jahr liegt die Abnahme der Werte des Zeitraums Montag bis Freitag auf Sonntag zwischen 29 und 38 Prozent. Die höchsten Tagesmittelwerte werden im Jahr 2014 festgestellt mit Werten von etwa 72 900 (Montag) bis 78 300 (Freitag) und 52 200 (Sonntag) Fahrzeugen pro Tag. Bis 2019 gehen die Werte auf etwa 61 500 (Montag) bis 64 300 (Freitag) und 43 800 (Sonntag) Fahrzeuge zurück. Die Tagesmittelwerte für 2020 bis 2024 liegen deutlich niedriger (vor allem 2020 und 2021 bedingt durch die Corona-Pandemie), die Differenzen der fünf Jahre sind vergleichsweise gering; seit 2022 sind am Samstag und Sonntag die mittleren Tageswerte gegenüber den beiden Jahren 2020 und 2019 wieder erkennbar erhöht. Die Tagesmittelwerte für 2024 liegen bei 52 500 (Montag) bis 57 800 (Freitag) und 40 900 (Sonntag) Fahrzeuge pro Tag.
 

Die Entwicklung der Verkehrsstärken auf Basis von Wochenwerten während des Jahres 2024 zeigt die nachfolgende Abbildung; Bezugswerte sind jeweils die durchschnittlichen täglichen Verkehrsstärken im Jahr 2023.

Im Jahresverlauf liegen die Anteile meist zwischen 80 und 120 Prozent, wobei in den Ferien geringere Verkehrsstärken festgestellt werden. Vor allem in den Weihnachtsferien (Kalenderwoche 1 und 52) wird mit Anteilen zwischen 70 und 90 Prozent ein deutlicher Rückgang verzeichnet. In den Osterferien (Kalenderwoche 13 und 14), Pfingstferien (Kalenderwoche 21 und 22), Sommerferien (Kalenderwoche 31 bis 36) sowie in den Herbstferien (Kalenderwoche 44) gingen die Verkehrsstärken weniger stark zurück.

In einem Liniendiagramm ist die durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke für die Kalenderwochen im Jahr 2024 gegenüber dem durchschnittlichen täglichen Verkehr im gesamten Jahr 2023 für die sechs Verkehrszählstellen Stuttgart Am Neckartor, Stuttgart Hohenheimer Straße, Karlsruhe Reinhold-Frank-Straße, Reutlingen Lederstraße-Ost, Freiburg Schwarzwaldstraße und Schramberg Oberndorfer Straße dargestellt. Auf der y-Achse ist der Anteil in Prozent und auf der x-Achse sind die Kalenderwochen aufgeführt. Das Jahr 2023 ist für jede Datenreihe 100 Prozent. Weitere Informationen sind im umgebenden Text zu finden.
 

Verkehrsentwicklung an den Verkehrszählstellen seit 2007

Ergänzend zu den vorherigen Ausführungen, wird im Folgenden die Verkehrsentwicklung für die Jahre 2007 bis 2024 einzeln für die Verkehrszählstellen anhand des durchschnittlichen täglichen Verkehrs und der durchschnittlichen täglichen Anzahl schwerer Nutzfahrzeuge dargestellt. Die Verkehrsentwicklung wird nur für die Verkehrszählstellen dargestellt, die im Jahr 2024 die Verkehrsstärken erhoben haben.