Das Esparsetten-Widderchen (Zygaena carniolica) - Schwarz-rot mahnt „Achtung, Gift!"

Esparsetten-WidderchenBlutströpfchen – so heißen die Widderchen im Volksmund ihrer markanten Färbung wegen. Das Esparsetten-Widderchen macht da keine Ausnahme. Mit seinen auffälligen roten Flecken auf schwarzem Grund warnt es seine Feinde: „Achtung, ich bin giftig!“.

Denn sowohl die Raupen als auch die erwachsenen Tiere enthalten Blausäure und sind dadurch ungenießbar. Als typischer Hochsommerschmetterling bevorzugt Zygaena carniolica sonnige Trocken- und Magerrasen auf kalkhaltigen Böden.

Hier bieten sie allabendlich ein besonderes Spektakel: Wie von einem Magneten angezogen kommen die Widderchen zu bestimmten exponierten Blüten geflogen, um im Pulk dicht aneinander geschmiegt die Nacht zu verbringen.

Die Schmetterlinge schlüpfen zumeist in den Morgenstunden aus der Puppe und beginnen, sobald sie fliegen können, umgehend mit der Partnersuche. Die Paarung kann dann locker eine ganze Nacht dauern.

Die Eiablage erfolgt an der Unterseite der Raupennahrungspflanzen Hornklee und Esparsette – daher auch der der Name Esparsetten-Widderchen.

Wie können wir dieser Art helfen?
Stellvertretend für die mehr als 20 in Baden-Württemberg lebenden Widderchenarten wurde das Esparsetten-Widderchen zum Insekt des Jahres 2008 gewählt. In vielen Regionen ist es inzwischen selten geworden, auch wenn extreme jährliche Populationsschwankungen für diese Art nicht ungewöhnlich sind. In Baden-Württemberg kommt dieses Widderchen noch auf der Schwäbische Alb und der Baar sowie im Neckar-Tauber-Land vor.

Doch auch dort forciert der Mensch seinen Rückgang durch Aufforstung, Überbauung oder anderweitige Nutzung wichtiger Lebensräume wie etwa Magerrasen. Im Rahmen des Artenschutzprogramms Baden-Württemberg werden z. B. in der Vorbergzone im Rheintal lokale Populationen erfasst und Vorschläge erarbeitet, zur Verbesserung der Lebensräume, die hier insbesondere durch Spritzmittel aus dem Sonderkulturanbau gefährdet sind.

Möchten Sie aktiv werden für das Esparsetten-Widderchen?
Ein Erhalt von Magerrasen wird tatkräftig unterstützt durch die Schafbeweidung, am besten im Hütebetrieb. Dieser lohnt sich aber nur, wenn es auch genügend Käufer für Schaffleisch gibt. Einige Naturschutzgruppen engagieren sich auch, indem sie magere Wiesen schonend mähen. Auch hier werden tatkräftige Hände benötigt.

- zurück zur Übersicht der Schmetterlinge-Artensteckbriefe -