Die Kleine Moosjungfer (Leucorrhinia dubia) - fühlt sich im Hochmoor wohl

Kleine MoosjungferVerhältnismäßig klein ist sie mit ihren drei bis vier Zentimetern Körperlänge tatsächlich, die Kleine Moosjungfer. Und das Moor, in süddeutschen Dialekten Moos genannt, ist ihr bevorzugter Lebensraum. Wobei sie nicht nur in Hochmoorgewässern, sondern auch in wiedervernässten Torfstichen, Gräben und anderen Moortümpeln ihre Eier ablegt – Hauptsache, diese sind noch sauber und nährstoffarm.

Besonders gut haben es die heranwachsenden Larven offenbar, wenn viele Torfmoose im Wasser sind.

Dann können an geeigneten Moorschlenken einige hundert Moosjungfern mehr oder weniger gleichzeitig schlüpfen. Und im Frühsommer lauern hier dann die Leucorrhinia dubia-Männchen dicht an dicht den einschwirrenden Weibchen auf. Wobei die männlichen Kleinen Moosjungfern an den blutroten Flecken im Flügelraum zu erkennen sind.

Bei so einem Massenansturm kann es schon mal vorkommen, dass sich zwei Männchen auf eine der begehrten Libellendamen stürzen und dieses Konglomerat dann kurzfristig zu dritt durch die Lüfte taumelt, um dann am Boden als Dreierkette auf die Auflösung zu warten.

Wie können wir dieser Art helfen?
In der Vergangenheit hat sich diese Libellenart neben den Moorgewässern, ihren ursprünglichen Lebensräumen, stellenweise auch andere Biotope erschlossen: saubere Kies-, Sandgruben- und Steinbruchgewässer, ja sogar nicht mehr genutzte Fischteiche. Allerdings dürften sich hier eventuell entstehende Kolonien nur kurzfristig halten können.Kleine Moosjungfer

Zudem sind auch diese Biotope wegen ihrer „Nutzlosigkeit“ meist durch Verfüllung bedroht.

So ist es die beste Hilfe für die stark gefährdete Kleine Moosjungfer und andere Moorlibellen, die ursprünglichen Moorlebensräume vor allem im Schwarzwald sowie im Alpenvorland – den schwerpunktmäßigen Vorkommen dieser Art – so rigoros wie möglich zu schützen.

Eventuell hilft es auch, neue Gewässer anzulegen sowie trocken gelegte Moore wieder zu vernässen, was stellenweise bereits erfolgt ist.

Diese Art ist in das Artenschutzprogramm von Baden-Württemberg aufgenommen worden.

Hier werden für besonders gefährdete Lokalvorkommen Schutzmaßnahmen konzipiert und umgesetzt.

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