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null 2. Bodensee-Kolloquium der LUBW am 22. März 2007 im Institut für Seenforschung in Langenargen

Fachleute aus Wissenschaft und Verwaltung diskutieren zur Frage „Zukunftsstrategien für den Bodensee – sind wir auf dem richtigen Weg?“

22.03.2007
So wie es durch die gemeinsame Anstrengung aller Bodenseeanlieger gelungen ist, Defizite im Gütezustand des Gewässers Bodensee nachhaltig zu beheben, sollte es auch möglich sein, den einzigartigen Natur- und Lebensraum rund um den See zu verbessern. Die Bodenseeregion entwickelt sich immer mehr hin zu einem Verdichtungsraum mit nur wenigen Naturschutzgebieten und schwindenden Erholungsräumen. Nur noch 40% des Bodenseeufers sind heute in einem natürlichen oder zumindest naturnahen Zustand. Gerade aber die Ufer- und Flachwasserzonen sind unverzichtbare Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten und prägen das Bild vom See in der umgebenden Landschaft, das der Besucher erwartet. 

Fachleute aus Wissenschaft und Verwaltung diskutierten gemeinsam mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern am 22. März 2007 beim zweiten Bodensee-Kolloquium der LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg über Nutzungskonflikte am See und der Region sowie über Strategien für eine ökologisch und ökonomisch ausgewogenen Nutzung und Gestaltung des Bodenseeraums. 

Aus ihren fachlichen Blickwinkeln fragen Wissenschaftler, Planer und Landschaftsarchitekten nach der Zukunft des Bodenseeraums. Stefan Köhler, Verbandsdirektor des Regionalverbands Bodensee-Oberschwaben, sieht für die Region gute Entwicklungsmöglichkeiten und die Chance, sich als Beispiel einer nachhaltigen, zukunftsfähigen Region präsentieren zu können. Jörg Seifert von der Fachhochschule Konstanz entwirft als Planer die Vision einer Bodenseestadt und Patrick Trötschler von der Bodenseestiftung die einer Bio-Region Bodensee. Die Finanzierung öffentlicher Investitionen wird heute vermehrt über PPP-Modelle (Private Public Partnership) abgewickelt. Dietlinde Quack vom Ökoinstitut in Freiburg fragt, ob hierbei neben der ökonomischen Betrachtung auch eine nachhaltige Entwicklung berücksichtigt werden kann. Zum Blick über den eigenen Kirchturm verhilft Raimund Hipp vom Amt für Raumplanung in Frauenfeld/Schweiz. Er zeigt, wie der Kanton Thurgau bei der Erstellung des Landschaftsentwicklungskonzepts die Vernetzung von Lebensräumen für Flora und Fauna voranbringt. „Energiesparen ist Klimaschutz“ lautet die These von Peter Neisecke, Mitarbeiter der LUBW in Karlsruhe. Es gehört somit gemeinsam mit der Modernisierung der Energieerzeugung und Verbesserung der Energieeffizienz zu den drei wesentlichen Handlungsfeldern des Klimaschutzes und einer nachhaltigen Entwicklung. Abschließend blickt Johann Senner, Landschaftsarchitekt aus Überlingen, mit seinem Vortrag zur Internationalen Gartenbauausstellung IGA 2017 in die Zukunft. Anhand konkreter Projekte kann die IGA länderübergreifend und zukunftsorientiert freiraum- und städteplanerische Projekte verwirklichen, die die Lebensqualität der Region erhalten und stärken werden. 

„Zukunftsstrategien für den Bodensee – sind wir auf dem richtigen Weg?“ lautet dann die zentrale Frage, der sich die Referenten und das Publikum in der abschließenden Podiumsdiskussion stellen.
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