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null Allergie auslösende Beifuß-Ambrosie in Baden-Württemberg auf dem Vormarsch

Bestände an Straßen bereiten erhebliche Probleme

22.11.2013
Die Ausbreitung der aus Nordamerika stammenden Beifuß-Ambrosie hat in den letzten Jahren in Baden-Württemberg trotz der Maßnahmen zu ihrer Eindämmung zugenommen. Die Pflanze stellt wegen ihres hohen Allergengehalts der Pollen eine erhebliche Gesundheitsgefahr dar und kann bei sensibilisierten Personen Bindehautentzündung, Heuschnupfen oder gar Asthma auslösen. Aufgrund der milden Herbstwitterung flogen die Pollen der spätblühenden Beifuß-Ambrosie in diesem Jahr bis Anfang November. Die Leidenszeit der Pollenallergiker wird erst durch den Frost beendet. 

„Wir müssen durch zielführende Eindämmungsmaßnahmen verhindern, dass sich die Beifuß-Ambrosie in Baden-Württemberg weiter ausbreitet und etabliert. Die Gefahr für Allergien wird in der Bevölkerung sonst erheblich zunehmen“, betont Umweltminister Franz Untersteller. 

Im Rahmen der medienübergreifenden Umweltbeobachtung stellt die LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg eine kontinuierliche Ausbreitung der Beifuß-Ambrosie innerhalb der letzten fünfzehn Jahre fest. Mitverantwortlich ist nach Deutschland eingeführtes Wildvogelfutter, das mit Ambrosia-Samen verunreinigt ist, und die durch den Klimawandel bedingte mildere Herbstzeit in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten. Dadurch können die Samen der frostempfindlichen Beifuß-Ambrosie ausreifen und sich weiter ausbreiten. Darüber hinaus spielen auch geänderte Bewirtschaftungsmaßnahmen in der Landwirtschaft eine Rolle sowie die Zunahme von Brachflächen, die unsachgemäße Kompostierung des Mähgutes von Straßen und aus Grünanlagen sowie die Verteilung von samenhaltigem Erdaushub über Erdbörsen. 

„Seit dem Jahr 2006 erfasst die LUBW mithilfe einer Meldestelle den Bestand der Beifuß-Ambrosie und untersucht ihre Biologie“, erklärt die Präsidentin der LUBW, Margareta Barth. „Aufgrund dieses Wissens konnten wir die Pflanze an vielen Stellen zurückdrängen. Nach wie vor unterstützt uns dabei jede Meldung, die uns von Bürgerinnen und Bürgern über die Meldeplattform auf unserer Internetseite erreicht. Mithilfe unserer neuen Umwelt-App können nun auch Bestände direkt von unterwegs gemeldet werden.“ 

Zur Zeit bereiten die Ambrosia-Pflanzenbestände an Straßen die größten Probleme, da sie an den Straßenrändern schwer zu bekämpfen sind. Bundesweit werden deshalb verschiedene Bekämpfungsmethoden erprobt. 

„In den nächsten Jahren gilt es, die Anstrengungen zu forcieren. Für die nun in der kalten Jahreszeit anstehende Wildvogelfütterung setzen wir auch auf die Mithilfe der Bevölkerung. Gerade die Wildvogelfütterung ist eine Ursache für die Verbreitung der Samen. Deshalb ist es wichtig, auf Futter zurückzugreifen, das frei von Ambrosia-Samen ist. Seit letztem Jahr darf in Deutschland kein Vogelfutter mehr vertrieben werden, das diese Samen enthält. Wer noch verunreinigte Altbestände besitzt, sollte dieses Vogelfutter ausschließlich über den Restmüll entsorgen. Jeder kann mithelfen diese Allergiequelle zurückzudrängen“, so Präsidentin Barth. 

Schwerpunktgebiete der Verbreitung der Beifuß-Ambrosie sind das Nördliche Oberrhein-Tiefland zwischen Rastatt und Mannheim, das Südliche Oberrhein-Tiefland zwischen Freiburg und Kehl sowie das Stadtgebiet und die nähere Umgebung von Stuttgart. Hier gibt es Bestände mit mehreren tausend Pflanzen. Auch für andere Gebiete des Landes häufen sich die Nachweise. Dazu zählen die Regionen Hochrhein-Bodensee (Kreis Konstanz), Bodensee-Oberschwaben (Kreis Ravensburg), Heilbronn-Franken (Hohenlohekreis), die Kreise Tübingen und Reutlingen sowie Ludwigsburg, Esslingen und Göppingen. Weitgehend verschont bleiben die Höhenlagen über 800 Meter im Land. Dort kommt die Beifuß-Ambrosie aus klimatischen Gründen nur sehr selten vor. 

Informationen zum Thema Ambrosia finden Sie auf der LUBW-Internetseite unter 

Signale aus der Natur .
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