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null Baden die Gäste auch künftig im See?

Baden die Gäste auch künftig im See?

27.03.2006
In der LUBW - Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, Institut für Seenforschung fand am Donnerstag, 23. März das Bodensee-Kolloquium statt. Wissenschaftler informierten über den Zustand des Bodensees und diskutierten den zukünftigen Umgang mit dem See und der Region. 

Der Bodensee kommt nicht aus den Schlagzeilen. Einmal sind es Arzneimittel, die über die Zuflüsse in den See gelangen, das andere Mal ist es ein Giftanschlag, der Anwohnern und Behörden Rätsel aufgibt. Gestern waren es giftige Blaualgen, heute sind es die so genannten Entenflöhe, die Badegäste beunruhigen. Auch das Niedrigwasser, das uns auf den Grund des Sees blicken lies, ist uns noch gut im Gedächtnis. Seit Jahrzehnten stehen wir vor immer neuen Herausforderungen. Deshalb investiert das Land seit 1983 gezielt in die Umweltforschung. Über 1500 Forschungsprojekte wurden seither gefördert. „Damit reagiert das Land auf aktuelle Anforderungen zum Schutz der Ökosysteme und zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen“, so Margareta Barth, die Präsidentin der LUBW. „Eines unserer wichtigsten Forschungsobjekte ist und bleibt der Bodensee“, ergänzte Peter Fuhrmann vom Umweltministerium, „denn er liefert 4,5 Millionen Menschen Trinkwasser“. 
Hans Güde referierte über Vogelschutz und Baden am Bodensee und ging aktuell auch auf die mögliche ökologische Bedrohung durch die Vogelgrippe ein. „Es besteht kein Anlass zur Panik“, so Güde. Der Wissenschaftler belegte mit seinen Forschungsergebnissen, dass von Wasservögeln keine Belastung mit Krankheit erregenden Bakterien ausgeht. 
Peter Kimmig vom Landesgesundheitsamt im RP Stuttgart berichtete wie sich Badende vor dem Befall mit Entenflöhen, den schützen können. „Entenflöhe oder Zerkarien“, so Kimmig, „lösen einen äußerst lästigen Hautausschlag aus. Deshalb haben wir gemeinsam mit bayerischen Wissenschaftlern nach Wirkstoffen gesucht, die vor dem Befall schützen“. 
Für eine nachhaltige Entwicklung der Region plädiert Sascha Damaschun, PLENUM Stockach. Mit einem neuen Naturschutzkonzept bringt PLENUM Naturschützer, Landwirte, Behörden und Gastronomen zusammen und entwickelt gemeinsame Strategien, von denen alle profitieren. Denn ökologisch angebautes Obst schont die Natur und schmeckt den Touristen. 
Marion Mertens von der Universität Basel ging auf ein schweizerisches Forschungsprojekt ein, an dem 77 Einrichtungen beteiligt waren. „Der deutliche Fischrückgang in Schweizer Gewässern ist Besorgnis erregend“, so Mertens. „Deshalb haben Wissenschaftler verschiedener Disziplinen fünf Jahre lang nach Ursachen gefahndet und entwickeln nun Maßnahmenpläne“. 
Die abschließende Diskussion brachte Wissenschaftler und Publikum miteinander ins Gespräch und sollte für die vielfältigen Bedrohungen des Bodensees sensibilisieren. Auch künftig werden Wissenschaftler die Ursachen für Veränderungen in Ökosystemen erforschen, um dadurch Belastungen für die Natur und den Menschen abzuwenden.
Rückfragen
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