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null Beifuß-Ambrosie - Allergiegefahr für die Bevölkerung

Neue Erkenntnisse und erste Bekämpfungserfolge in Baden-Württemberg

10.12.2007
Die Beifuß-Ambrosie, eine stark allergene Pflanze, breitet sich in Baden-Württemberg aus. Schon wenige Blütenpollen führen bei empfindlichen Personen zu heftigen allergischen Reaktionen. Unter dem Motto „Die Beifuß-Ambrosie, Allergiepotenzial – erkennen – bekämpfen“ führt die LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg gemeinsam mit der Stadt Karlsruhe am 10. Dezember 2007 eine Informationsveranstaltung zum aktuellen Kenntnisstand über diese Pflanzenart durch. 

Das Land Baden-Württemberg hat auf die Gefährdung reagiert und im Jahr 2006 bei der LUBW eine Ambrosia-Meldestelle eingerichtet. Die Präsidentin der LUBW, Margareta Barth, stellt fest: „Wir haben bereits früh mit einer systematischen Zusammenstellung von Nachweisen der Beifuß-Ambrosie in Baden-Württemberg begonnen. Unser Überblick über die Ausbreitungssituation der Art ist gut. Durch dieses Wissen kann es uns gelingen, die Pflanze zurückzudrängen und dadurch die bis spät in den Herbst reichende Allergiegefährdung der Bevölkerung zu vermindern.“ 

Die Beifuß-Ambrosie ist eine bedeutende Vertreterin unter den in Deutschland vorkommenden Ambrosia-Arten. Die attraktive Pflanze mit dem wohlklingenden lateinischen Namen Ambrosia artemisiifolia stammt ursprünglich aus Nordamerika. Von dort gelangten die ersten Samen versteckt in Getreidefrachten bereits Mitte des 19. Jahrhunderts mit dem Schiff nach Europa. Jedoch erst in den letzten Jahrzehnten hat sich die Beifuß-Ambrosie auch in Deutschland stärker ausgebreitet. Wahrscheinlich wird sie durch den Klimawandel begünstigt. Aber auch geänderte Bewirtschaftungsmaßnahmen, die Zunahme von Brachflächen, die Kompostierung des Mähguts von Straßen und Grünanlagen sowie die Verteilung von samenhaltigem Erdaushub über sogenannte Erdbörsen spielen eine wichtige Rolle. Darüber hinaus enthalten Futtermischungen zur Wildvogelfütterung häufig Ambrosia-Samen. 

Die Beifuß-Ambrosie, auch Hohe Ambrosie oder Beifußblättriges Traubenkraut genannt, besitzt das weltweit stärkste Pollenallergen. Dadurch können beim Menschen allergische Erkrankungen der Atemwege (Heuschnupfen, Atembeschwerden, Asthma) sowie Erkrankungen der Haut (Kontaktekzem) hervorgerufen werden. Durch den späten Blühbeginn der Beifuß-Ambrosie fliegen die Pollen von August bis November, wodurch die Leidenszeit von Allergikern fast bis zum Einsetzen des Frostes verlängert wird. 

In anderen Ländern, wie beispielsweise in Nordamerika, Ungarn, Italien oder in Frankreich, stellt die Beifuß-Ambrosie bereits heute eine erhebliche Gefahr für die Bevölkerung dar. Darüber hinaus verursacht die Pflanze auch Probleme in landwirtschaftlichen Kulturen. Insgesamt ergeben sich erhebliche Aufwendungen für die Bekämpfung der Art sowie hohe Gesundheitskosten. Laut einer Studie des Umweltbundesamtes belaufen sich die geschätzten Kosten durch die Beifuß-Ambrosie in Deutschland im Gesundheitswesen auf bis zu 49,9 Mio € jährlich. 

Vor diesem Hintergrund führt die LUBW in Kooperation mit der Stadt Karlsruhe eine Informationsveranstaltung zu den Erhebungs- und Bekämpfungsergebnissen im Jahr 2007 durch. Die Oberrheinebene – und damit auch der Raum Karlsruhe – gilt als einer der Schwerpunkte der Ambrosia-Verbreitung in Baden-Württemberg. Ziel der Veranstaltung ist es, insbesondere Personen aus den betroffenen Bereichen der Landes- und Kommunalverwaltung – dem Gesundheitsbereich, dem Verkehrswesen, dem Naturschutz, der Forst- und Landwirtschaft – über die gefährlichen Eigenschaften der Beifuß-Ambrosie sowie deren Bekämpfung zu informieren. 

Laut Bürgermeister Eidenmüller werden auch die betroffenen städtischen Dienststellen vertreten sein. Mit den aktuellen Informationen können sie dann in ihrem Zuständigkeitsbereich die bisher schon erfolgte Bekämpfung der Beifuß-Ambrosie weiter optimieren.
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