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null Bodensee

Karibisches Flair und viel Wachstum

Blick auf den Bodensee mit türkisfarbenem Wasser vom Ufer bei Goren. Quelle: LUBW
Blick auf den Bodensee mit türkisfarbenem Wasser vom Ufer bei Goren. Quelle: LUBW
22.07.2022

Baden-Württemberg/Bodensee. Derzeit zeigt sich der Bodensee an vielen Stellen im karibischen Grün. Ursache sind einzellige Planktonalgen, meist Kieselalgen. Hierauf weist das Institut für Seenforschung (ISF) der LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg hin. Die Planktonalgen entziehen dem Wasser Kohlenstoffdioxid, wodurch sich im Wasser winzige Kalkkristalle bilden. Diese streuen das Licht zurück und lassen zusammen mit dem leichten Grün dieser mikroskopisch kleinen Algen und der blauen Reflexion des Himmels den See türkisfarben strahlen. 

Flachwasser: Unterwasserpflanzen wachsen verstärkt und sind wichtiger Teil des Ökosystems

In den Flachwasserbereichen wachsen zu dieser Jahreszeit auch Unterwasserpflanzen stärker. Wie ein Gürtel siedeln sie sich um den ganzen See in der geeigneten Tiefe an und wachsen mit langen Stängeln und Blättern Richtung Oberfläche. Die Unterwasserpflanzen, die viele Leute auch als „Seegras“ bezeichnen, sind beim Schwimmen vielleicht lästig, sind aber ein sehr wichtiger Teil des Ökosystems. Sie dienen als Kinderstube für viele Fische, sorgen für klares Wasser, produzieren Sauerstoff und bilden auch einen gewissen Erosionsschutz für das Ufer und das Flachwasser. In der Gewässerkunde werden diese Pflanzen als „Makrophyten“ bezeichnet.

Flachwasser: Schwimmende Algen in Bereichen mit viel Nährstoffen

An einigen Stellen bilden sich nun auch im Bodensee schwimmende grüne Algen-Teppiche, die meist aus fädigen Algen bestehen. Sie wachsen schnell an Stellen, wo es viel Nährstoffe gibt und das Wasser warm ist. Ein solcher Bereich ist beispielsweise die Schussenmündung bei Langenargen. Wind und Strömungen verteilen nährstoffreiches Wasser und Sediment aus der Schussen rund um die Mündung. Das Wasser ist relativ flach und erwärmt sich schnell. Entsprechend wurde in den vergangenen Tagen vor Eriskirch und dem nordwestlichen Langenargen solche Teppiche bereits gesichtet. Die dort schwimmenden Algenwatten bestehen aus mehrzelligen Fäden, die eine Netzstruktur bilden. Deshalb wird diese Alge auch „Wassernetz“ (Hydrodiction reticulatum) genannt, sie ist für den Menschen harmlos. Auch in geschützten Hafenanlagen werden vermehrt Algenteppiche beobachtet.

 

Blick auf einen Algenteppich in der Nähe der Schussenmündung. Quelle: LUBW

Foto zeigt: Blick auf einen Algenteppich in der Nähe der Schussenmündung. Quelle: LUBW

Wassernetz-Alge in der Mikroskopansicht. Quelle: LUBW

Foto zeigt: Wassernetz-Alge in der Mikroskopansicht. Quelle: LUBW

Hinweis: Die Fotos können im Zusammenhang mit der Berichterstattung zu dieser Pressemitteilung genutzt werden. Der Urheber muss genannt werden. 

 

Rückfragen

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