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null Daten zur Umwelt - Umweltindikatoren Baden-Württemberg 2009

Statistisches Landesamt und LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz setzen gemeinsame Umweltberichterstattung fort

20.11.2009
»Mit der Vorlage des aktuellen Faltblattes Daten zur Umwelt – Umweltindikatoren Baden-Württemberg 2009 setzen wir unsere Kooperation bei der kontinuierlichen Berichterstattung über die aktuellen Umwelttrends in Baden-Württemberg fort,« erklärten heute Dr. Carmina Brenner, Präsidentin des Statistischen Landesamtes, und Margareta Barth, Präsidentin der LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg. Das gemeinsam von den beiden Behörden zusammengestellte Faltblatt bietet im Zeitvergleich Fakten zu den zentralen Handlungsfeldern des 2007 fortgeschriebenen Umweltplans Baden-Württemberg. Anhand von 10 Umweltindikatoren wird der Stand der Umsetzung von Umweltzielen in Baden-Württemberg veranschaulicht. 
Die in der Veröffentlichung auch grafisch aufbereiteten Kenngrößen verdeutlichen die Entwicklungen beim Energie- und Rohstoffverbrauch, beim Verkehrsaufkommen, bei den Treibhausgas- und Luftschadstoffemissionen sowie der Luftqualität im Land. Sie zeigen außerdem die langfristigen und aktuellen Trends beim Flächenverbrauch, in der Wasser- und Abfallwirtschaft sowie der Umweltökonomie. Ergänzend sind wichtige volkswirtschaftliche Rahmendaten mit aufgenommen. 
»Der Schutz des Grundwassers hat in Baden-Württemberg einen hohen Stellenwert«, betonte Präsidentin Barth. »Gemäß Umweltplan soll eine hohe Grundwasserqualität flächendeckend sichergestellt werden. Diesem Ziel ist das Land näher gekommen. 2008 ging der Anteil der Messstellen mit einem Nitratgehalt über 50 mg/l deutlich zurück.«»Entsprechend der Zielsetzung des Umweltplans soll die Inanspruchnahme bislang unbebauter Flächen für Siedlungs- und Verkehrsflächen bis 2012 deutlich zurückgeführt werden. Positiv im Hinblick auf dieses Ziel ist«, so Präsidentin Dr. Brenner, »dass der Indikator Flächenverbrauch erste Anzeichen einer Trendwende zeigt und im Jahr 2008 auf 8,2 ha/Tag abgenommen hat.« 
»Die in der Publikation dargestellten Umweltindikatoren zeigen trotz überwiegend positiver Entwicklungen allerdings auch, dass auf verschiedenen Feldern weitere Anstrengungen zur Verbesserung der Umweltsituation erforderlich sind«, so die einhellige Meinung der beiden Präsidentinnen. 
So zeigt der Indikator Energieproduktivität zwar, dass sich die wirtschaftliche Entwicklung in Baden-Württemberg langsam vom Energieverbrauch abkoppelt. Der Primärenergieverbrauch insgesamt jedoch liegt weiter spürbar höher als Anfang der 1990er Jahre. Erfreulich ist in diesem Zusammenhang, dass der Anteil erneuerbarer Energieträger am gesamten Primärenergieverbrauch auf 8,7 Prozent, ihr Anteil an der Stromerzeugung sogar auf 13,2 Prozent gesteigert wurde. Das Energiekonzept des Landes formuliert dazu die Zielwerte von 12 bzw. 20 Prozent im Jahr 2020. Die energiebedingten Kohlendioxidemissionen sowie die spezifischen Emissionen pro Einwohner sind auch durch die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien seit 1990 bei allerdings auch deutlichen witterungsbedingten Schwankungen leicht gesunken. 
Auf ein weiteres Problemfeld weist der Indikator zur Luftbelastung mit Stickstoffdioxid hin. Der Jahresmittelwert der entsprechenden Immissionen zeigt an den verkehrsbeeinflussten städtischen Stationen derzeit kaum eine Abnahme. Setzt sich dieser Trend fort, wird der ab dem Jahr 2010 gültige EU-Grenzwert nicht eingehalten werden können. 
Entsprechend der Zielsetzung im Umweltplan, die Ressourcenschonung auch durch entsprechende Nutzung von Abfällen zu steigern, ist die Verwertung von Abfällen im Land weiter verstärkt worden. Dies gilt sowohl für die mengenmäßig besonders bedeutsamen Bauabfälle als auch für die Siedlungsabfälle. Allerdings bewegen sich die von den Haushalten im Land insgesamt abgegebenen Pro-Kopf-Mengen an Abfällen auf gleichbleibendem Niveau, so dass in diesem Bereich bislang kaum von Erfolgen bei der Abfallvermeidung gesprochen werden kann. Die Güterverkehrsleistung in Baden-Württemberg steigt weiter deutlich an. Der Anteil der Verkehrsleistung auf der Schiene und durch die Binnenschifffahrt nimmt jedoch entgegen der Zielsetzung in der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie langfristig betrachtet ab, wenngleich aktuell der Abwärtstrend gestoppt scheint. 

Das Faltblatt »Daten zur Umwelt – Umweltindikatoren« steht kostenlos als PDF-Datei unter www.statistik-bw.de oder www.lubw.baden-wuerttemberg.de zur Verfügung. In begrenztem Umfang kann die Publikation auch in gedruckter Form beim Statistischen Landesamt Baden-Württemberg, Böblinger Straße 68, 70199 Stuttgart, vertrieb@stala.bwl.de, angefordert werden.
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