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null Daten zur Umwelt - Umweltindikatoren Baden-Württemberg 2010

Gemeinsame Umweltberichterstattung durch Statistisches Landesamt und LUBW

09.12.2010
Als wichtigen Teil der Zusammenarbeit bei der kontinuierlichen Berichterstattung über die aktuellen Umwelttrends in Baden-Württemberg legten heute Dr. Carmina Brenner, Präsidentin des Statistischen Landesamtes, und Margareta Barth, Präsidentin der LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, das aktuelle Faltblatt „Daten zur Umwelt – Umweltindikatoren Baden-Württemberg 2010“ vor. Die gemeinsam erstellte Veröffentlichung bietet im Zeitvergleich Fakten zu den wichtigsten Handlungsfeldern des Umweltplans Baden-Württemberg. 

Zentrales Element des Faltblatts sind die auch grafisch dargestellten zehn Umweltindikatoren, die die Entwicklungen beim Energie- und Rohstoffverbrauch, beim Verkehrsaufkommen, bei den Treibhausgas- und Luftschadstoffemissionen sowie der Luftqualität im Land verdeutlichen. Sie befassen sich außerdem mit dem Flächenverbrauch, mit der Wasser- und Abfallwirtschaft sowie der Umweltökonomie. Die abzuleitenden langfristigen und aktuellen Trendaussagen sind den entsprechenden Zielsetzungen des Landes gegenübergestellt. 

„Die biologische Gewässergüte ist eine wichtige Kenngröße im Hinblick auf den in der europäischen Wasserrahmenrichtlinie geforderten guten chemischen und ökologischen Gewässerzustand. Deshalb“, so betonte Präsidentin Barth, „ist es sehr erfreulich, dass aufgrund verbesserter Abwasserreinigung und Regenwasserbehandlung der Anteil der untersuchten Stellen in Fließgewässern mit Güteklasse II oder besser weiter angestiegen ist.“ „Eine wichtige Zielsetzung des Umweltplans ist, die Inanspruchnahme bislang unbebauter Flächen für Siedlungs- und Verkehrsfläche bis 2012 deutlich zurückzuführen“, so Präsidentin Dr. Brenner. „Der Indikator Flächenverbrauch mit dem Tiefststand von 7 Hektar pro Tag im Jahr 2009 verstärkt die Anzeichen einer Trendwende beim Flächenverbrauch.“ 

„Die im aktuellen Faltblatt dargestellten Umweltindikatoren zeigen allerdings trotz überwiegend positiver Entwicklungen auch auf, dass auf verschiedenen Handlungsfeldern weitere Anstrengungen erforderlich sind, um die gesteckten Ziele zu erreichen“, so die Meinung der beiden Präsidentinnen. Der Indikator Energieproduktivität zeigte zuletzt eine stagnierende Entwicklung, so dass erst der Verlauf in den nächsten Jahren zeigen wird, ob sich die wirtschaftliche Entwicklung in Baden-Württemberg zumindest langsam vom Energieverbrauch abkoppelt. Der Primärenergieverbrauch insgesamt jedoch liegt weiter spürbar höher als Anfang der 1990er Jahre. Die energiebedingten Kohlendioxidemissionen sowie die spezifischen Emissionen pro Einwohner sind seit 1990 bei allerdings auch deutlichen witterungsbedingten Schwankungen leicht gesunken. Dies gelang auch durch verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien, deren Anteil am gesamten Primärenergieverbrauch auf 8,8 Prozent, an der Stromerzeugung sogar auf 14,1 Prozent angestiegen ist. Das Energiekonzept des Landes formuliert dazu die Zielwerte von 12 bzw. 20 Prozent im Jahr 2020. 

Der Indikator zur Luftbelastung mit Stickstoffdioxid weist auf ein anderes wichtiges Problemfeld hin. Der Jahresmittelwert der entsprechenden Immissionen zeigt an den verkehrsbeeinflussten städtischen Stationen derzeit kaum eine Abnahme. Setzt sich dieser Trend fort, wird der ab dem Jahr 2010 gültige EU-Grenzwert an vielen Stationen nicht eingehalten werden können. 

Entsprechend der Zielsetzung des Umweltplans, die Ressourcenschonung auch durch entsprechende Nutzung von Abfällen zu steigern, ist die Verwertung von Abfällen im Land weiter verstärkt worden. Dies gilt sowohl für die mengenmäßig besonders bedeutsamen Bauabfälle als auch für die Siedlungsabfälle. Allerdings bewegen sich die von den Haushalten im Land insgesamt abgegebenen Pro-Kopf-Mengen an Abfällen auf gleichbleibendem Niveau, so dass in diesem Bereich bislang kaum von Erfolgen bei der Abfallvermeidung gesprochen werden kann. 

Die Güterverkehrsleistung in Baden-Württemberg nahm weiter deutlich zu. Die Verkehrsleistung auf der Schiene stieg gleichfalls an und konnte ihren Anteil gut behaupten. Die Binnenschifffahrt jedoch konnte entgegen der angestrebten Zielsetzung der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie ihren Anteil nicht halten. 

Hinweis: Das Faltblatt „Daten zur Umwelt – Umweltindikatoren Baden-Württemberg 2010“ steht kostenlos zum Download zur Verfügung. In begrenztem Umfang kann die Publikation auch in gedruckter Form beim Statistischen Landesamt Baden-Württemberg, Böblinger Straße 68, 70199 Stuttgart, vertrieb@stala.bwl.de, angefordert werden. 
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