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null Feinstaub der Silvesternacht belastet Luft in Baden-Württemberg am Neujahrstag

Feinstaub der Silvesternacht belastet Luft in Baden-Württemberg am Neujahrstag

01.01.2016
Das neue Jahr beginnt in weiten Teilen von Baden-Württemberg mit erhöhten Feinstaubwerten (Partikel PM 10). „Aufgrund des Feuerwerks in der Silvesternacht sind die Werte für Feinstaub an unseren wohnortnahen Luftmessstellen erwartungsgemäß wieder stark angestiegen“, so Tatjana Erkert, Pressesprecherin der LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg. „Der Rauch von verbrannten Feuerwerkskörpern besteht zu großen Teilen aus Feinstaub. Entsprechend haben wir jedes Jahr pünktlich zum Jahreswechsel erhöhte Feinstaubwerte an unseren wohnortnahen Messstellen.“ 

Welchen Einfluss das Silvesterfeuerwerk auf die Luftqualität hat, zeigen die Halbstundenmittelwerte für Feinstaub der vergangenen Silvesternacht deutlich. Sehr hohe Werte wurden beispielsweise an der Messstation in Bernhausen mit 480 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (µg/m³) gemessen sowie in Konstanz mit 464 µg/m³, Reutlingen mit 393 µg/m³ und Pforzheim 364 µg/m³. „Diese Messstationen gehören wie im letzten Jahr zu den Spitzenreitern. Die Halbstundenmittelwerte werden natürlich stark davon beeinflusst, wie viele Feuerwerkskörper in der Nähe der Luftmessstation gezündet wurden.“

In weiten Teilen von Baden-Württemberg weht der Wind am heutigen 1. Januar 2016 nur schwach bis mäßig. Es regnet auch nicht, so dass der Feinstaub nicht aus der Luft gewaschen wird. In manchen Tälern herrscht eine Inversionswetterlage vor, so dass es zu einer stabilen Luftschichtung kommt, die den Luftaustausch hemmt. Entsprechend verbleibt der Feinstaub in der Luft. „Wir rechnen deshalb damit, dass der Tagesmittelwert für Feinstaub von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft für den heutigen 1. Januar an vielen unserer wohnortnahen Luftmessstationen überschritten wird“, so die Pressesprecherin weiter. „Die Tagesmittelwerte für den ersten Januar stehen uns morgen Mittag zur Verfügung, damit erhalten wir einen Gesamtüberblick über die Belastungssituation in Baden-Württemberg." 

Feinstaub besteht aus Teilchen, die kleiner als ein hundertstel Millimeter sind. Der übliche Hausstaub ist rund zehn Mal größer. Staub, der kleiner als ein Tausendstel Millimeter ist, passiert die feinen Nasenhärchen leichter und gelangt so in die Lunge. Dort kann er Entzündungen, Wucherungen, Asthma, Bronchitis oder auch Krebs auslösen. Über die Lunge kann der Feinstaub dann direkt ins Blut gelangen.


Hintergrundinformationen

Aktuelle Messdaten für Baden-Württemberg können über die folgende Webseite der LUBW abgerufen werden: mnz.lubw.baden-wuerttemberg.de/messwerte/aktuell/index.htm

Aktuelle Luftdaten für ganz Deutschland stehen beim Umweltbundesamt unter dieser Webadresse zur Verfügung: www.umweltbundesamt.de/daten/luftbelastung/aktuelle-luftdaten.

Feinstaubmesswerte der LUBW

Bei den in der Pressemitteilung angegebenen Feinstaubwerten handelt es sich um vorläufige Messwerte. Diese werden mithilfe einer automatischen Infrarot-Streulichtmessung direkt in der Luftmessstation gemessen und an die Messnetzzentrale der LUBW übertragen. Die LUBW ermittelt darüber hinaus zu einem späteren Zeitpunkt die Partikel gravimetrisch im Labor. Hierzu werden die Luftfilter aus den Luftmessnetzstationen eingesammelt und gewogen. Diese Ergebnisse sind genauer und können deshalb um wenige Mikrogramm von den vorläufig ermittelten Werten abweichen.

Immissionsgrenzwerte

Gemäß der 39. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über Luftqualitätsstandards und Emissionshöchstmengen – 39. BImSchV) betragen die Immissionsgrenzwerte für Feinstaub-Partikel (PM10) beim Jahresmittelwert 40 und beim Tagesmittelwert 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Insgesamt sind 35 Überschreitungen beim Tagesmittelwert im Kalenderjahr zulässig. Weiterführende Informationen finden Sie in unserer Broschüre „Kenngrößen der Luftqualität. Jahresdaten 2014“.
Rückfragen
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle der LUBW. Telefon: +49(0)721/5600-1387 E-Mail: pressestelle@lubw.bwl.de