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null Heimischen Amphibien und Reptilien auf der Spur – Start der landesweiten Artenkartierung in Baden-Württemberg

LUBW und Naturschutzverbände suchen ambitionierte Laien zur Unterstützung

17.01.2014
In Baden-Württemberg werden ab sofort zahlreiche ehrenamtliche Helferinnen und Helfer mit soliden Kenntnissen über die heimische Amphibien- und Reptilienwelt gesucht. Sie können die Naturschutzverbände und die LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz bei einer umfassenden Artenkartierung unterstützen. Dies ist eine interessante Aufgabe für alle, die Spaß daran haben, in ihrer Freizeit auf Entdeckungsreise zu gehen. 

„Solche Verbreitungsdaten sind im Naturschutz eine wichtige Basis für tragfähige Schutzmaßnahmen“, erläutert Margareta Barth, Präsidentin der LUBW. Vor rund zehn Jahren wurde die letzte umfassende Kartierung von Amphibien und Reptilien in Baden-Württemberg abgeschlossen. Sie gibt einen fundierten Überblick über den Bestand der Jahre 1990 bis 2005. Seitdem wurden nur noch regional begrenzte Erhebungen durchgeführt. 

„Wir möchten die neuen mit den alten Daten vergleichen. Uns interessiert auch, wo der Bestand zu- oder abgenommen hat. Dies ermöglicht Rückschlüsse darauf, wie sich Landschaftsveränderungen auf die Arten auswirken oder welche Schutzmaßnahmen erfolgreich sind“, so Barth. 
Interessierte können sich über die Webseite der LUBW (www.artenkartierung-bw.de) als Kartierer bewerben. Hier finden sie die Steckbriefe der Tiere sowie eine detaillierte Kartieranleitung. Die Kartiererinnen und Kartierer erhalten eine kleine Aufwandsentschädigung. Sie sollten nasses Wetter nicht scheuen und je nach Tierart auch bereit sein, diese in der Nacht zu orten. Die erhobenen Daten können direkt über das Internetportal der LUBW eingegeben werden. 

Im Fokus des zweijährigen Pilotprojekts stehen zehn in Baden-Württemberg weitverbreitete Amphibien- und drei Reptilienarten. Dazu gehören beispielsweise Laubfrosch, Springfrosch, Gelbbauchunke und Zauneidechse. Bewährt sich das Vorgehen, wird die landesweite Kartierung auf zwölf Jahre ausgeweitet. Grundsätzlich können Daten zu allen heimischen Amphibien- und Reptilienarten über das Portal eingegeben werden. Extrem seltene und hoch bedrohte Arten wie Moorfrosch, Geburtshelferkröte oder Smaragdeidechse werden gesondert im Artenschutzprogramm des Landes erhoben. 

Organisation 

Die LUBW organisiert die Planung, Koordination und Auswertung der Kartierung gemeinsam mit dem Staatlichen Naturkundemuseum Stuttgart und den Verbänden ABS (Amphibien-Reptilien-Biotop-Schutz Baden-Württemberg e. V.), BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V.), LNV (Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg e. V.) und NABU (Naturschutzbund Deutschland e. V.). Ab Mitte des Jahres wird beim Staatlichen Museum für Naturkunde in Stuttgart eine Koordinationsstelle für die Kartiererinnen und Kartierer eingerichtet. Hier werden sie bei fachlichen und technischen Fragen betreut sowie Schulungen und Vortragsveranstaltungen zum Erfahrungsaustausch angeboten. Bis dahin steht die LUBW als zentraler Ansprechpartner unter der E-Mail-Adresse artenkartierung@lubw.bwl.de zur Verfügung. 

Die letzte Kartierung in Baden-Württemberg wurde unter der Federführung des Verbands ABS durchgeführt und die Ergebnisse in dem Grundlagenwerk „Die Amphibien und Reptilien Baden-Württembergs“ veröffentlicht, das 2007 im Ulmer-Verlag erschienen ist. 
Rückfragen
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle der LUBW. Telefon: +49(0)721/5600-1387 E-Mail: pressestelle@lubw.bwl.de