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null Hohe Ozonwerte in Baden-Württemberg

Erstmals in diesem Jahr Informationsschwelle überschritten

18.06.2013
Der lang erwartete Sommer mit Temperaturen von über 30 Grad treibt nun auch die Ozonwerte in die Höhe. Am gestrigen Montag wurde an der Messstation Baden-Baden der LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg eine Ozonkonzentration von mehr als 180 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft gemessen. Dieser Grenzwert ist der Informationsschwellenwert, ab dem die Bevölkerung regelmäßig über die aktuellen Ozonwerte informiert wird. 

Auch heute und in den kommenden Tagen werden in Baden-Württemberg erhöhte Ozonwerte erwartet. Ozonempfindlichen Personen und Kindern wird empfohlen, ungewohnte körperliche Anstrengungen und sportliche Ausdauerleistungen im Freien zu vermeiden. Dies gilt besonders für die Nachmittags- und frühen Abendstunden, da zu dieser Tageszeit die höchsten Ozonwerte auftreten. 

Seit Anfang Mai ruft die LUBW die Ozonwerte stündlich in der Zeit von 12:00 bis 21:00 Uhr an den Luftmessstationen im Land ab. Die aktuell gemessenen Ozonwerte stehen zeitnah auf der Internetseite der LUBW unter „Aktuelle Messwerte“ bereit (http://www.lubw.baden-wuerttemberg.de).Die Ozonkonzentrationen können auch über den Ozonansagedienst der LUBW unter der Telefonnummer 0721 / 75 10 76 erfragt oder im Teletext des SWR ab Tafel 174 abgerufen werden. Liegt die Ozonkonzentration über dem Informationsschwellenwert, werden der SWR, lokale Rundfunksender und die Presse informiert. 

Die Alarmschwelle für Ozon liegt bei 240 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft. Wird sie überschritten, erfolgt über den Rundfunk eine Warnmeldung an die Bevölkerung. Dies war letztmals im Jahr 2007 der Fall. Insgesamt hat die Ozonbelastung in Baden-Württemberg in den vergangenen Jahren abgenommen. 


Ergänzende Informationen: 

Ozon ist ein farbloses und sehr reaktives Gas. Es spielt in der Erdatmosphäre eine Doppelrolle: Als natürliche Ozonschicht oberhalb von etwa 20 km Höhe (Stratosphäre)) schützt es die Erdoberfläche vor schädlicher Ultraviolettstrahlung der Sonne. Rund 90% des Ozons befinden sich in dieser Schicht. Auch in Bodennähe ist Ozon ein natürlicher Bestandteil der Atmosphäre. Seine natürliche Hintergrundkonzentration liegt bei etwa 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Dieser Wert steigt bei hohen Lufttemperaturen und intensiver Sonneneinstrahlung, da sich weiteres Ozon aus Sauerstoff und Ozonvorläuferstoffen bildet. 

Die Ozonvorläuferstoffe, das sind Stickstoffoxide (NOx) und flüchtige organische Verbindungen, stammen sowohl aus natürlichen als auch aus vom Menschen verursachten Quellen. Etwa die Hälfte der Stickstoffoxide entstammt überwiegend aus dem Straßenverkehr, der restliche Anteil von Feuerungsanlagen. Flüchtige organische Stoffe werden zu etwa der Hälfte bei der Verwendung von Lösemitteln freigesetzt. Lösemittel finden sich in vielen Produkten, wie in Farben und Lacken, Klebstoffen oder Reinigungsmitteln. Im Verkehrsbereich entstehen flüchtige organische Verbindungen überwiegend durch die Verbrennung von Kraftstoff. 

Die höchsten Ozonwerte treten meist am Stadtrand und in den angrenzenden ländlichen Gebieten auf, also entfernt von den Quellen der Vorläuferstoffe. Dies liegt beispielsweise daran, dass Stickstoffmonoxid (NO), das in Autoabgasen enthalten ist, mit Ozon reagiert und dabei abgebaut wird. So kommt es oftmals zu der widersprüchlichen Situation, dass die Ozonbelastung in Innenstädten niedriger ist als in ländlichen Gebieten. Außerdem werden die Vorläuferstoffe mit dem Wind aus den Städten heraustransportiert und tragen so entfernt von deren eigentlichen Quellen zur Ozonbildung bei. 

In erhöhter Konzentration verursacht das reaktive Gas zahlreiche Probleme für Mensch, Tiere und Pflanzen. Erhöhte Ozonkonzentrationen können beim Menschen Reizung der Atemwege, Husten, Kopfschmerzen und Atembeschwerden hervorrufen. Das Ausmaß wird hauptsächlich durch die Aufenthaltsdauer in der ozonbelasteten Luft bestimmt. Ozon wirkt in erhöhten Konzentrationen als Reizgas auf die Atemwege und fördert beispielsweise durch tiefes Atemholen beim Sport entzündliche Prozesse im Lungengewebe. Die Empfindlichkeit gegenüber Ozon ist individuell unterschiedlich. Bei den Pflanzen beeinträchtigt die erhöhte Ozonkonzentration das Wachstum.
Rückfragen
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle der LUBW. Telefon: +49(0)721/5600-1387 E-Mail: pressestelle@lubw.bwl.de