In Baden-Württemberg ist es im Jahr 2007 zu keiner unzulässigen Strahlenbelastung der Bevölkerung durch den Betrieb kerntechnischer Anlagen gekommen. Diese Jahresbilanz geht aus der jüngsten Veröffentlichung der LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg hervor, in der die Ergebnisse aller im vergangenen Jahr durchgeführten Einzelmessungen dokumentiert sind. Neben etwa 200 Ortsdosismessungen nimmt die LUBW jährlich in der Umgebung von kerntechnischen Anlagen über 1000 Proben, an denen etwa 1350 unterschiedliche Radioaktivitätsbestimmungen vorgenommen werden. Untersucht werden Wässer, Luft- und Bodenproben sowie pflanzliche und tierische Nahrungsmittel auf ihre Radioaktivitätsgehalte. Die überwachten Gebiete liegen bei den baden-württembergischen Kernkraftwerken Neckarwestheim, Philippsburg, dem Forschungszentrum Karlsruhe, dem seit 2005 stillgelegten Obrigheim, das sich seit 2007 im Rückbau befindet, sowie auf der deutschen Seite der grenznahen französischen Anlagen und der nördlichen Schweiz. Die Überwachungsprogramme richten sich nach bundeseinheitlichen Vorschriften und decken im Normalbetrieb und beim Rückbau einen Umkreis von etwa 10 km um die kerntechnischen Anlagen ab. 

Zwar konnten in einigen Fällen mit den hochempfindlichen Messverfahren künstlich erzeugte Radionuklide nachgewiesen werden, diese Spuren stammen allerdings überwiegend noch aus dem Reaktorunfall von Tschernobyl sowie von früheren oberirdischen Kernwaffenversuchen. Die festgestellten Befunde allgemein niedriger, künstlicher Radioaktivitätskonzentrationen in den Umweltproben belegen nach Angaben der LUBW, dass es bei den überwachten kerntechnischen Anlagen keine Ableitungen in ungenehmigter Höhe gegeben hat. Eine unzulässige Strahlenbelastung der Bevölkerung in Baden-Württemberg durch den Betrieb der überwachten Anlagen kann daher ausgeschlossen werden. 

Der Jahresbericht beschreibt die Messprogramme und bewertet die Ergebnisse. Er ist im Internetportal der LUBW unter dem Thema „Radioaktivität“, „Radioaktivitätsüberwachung“ „Umgebungsüberwachung kerntechnischer Anlagen“ zu finden oder direkt hier als Download.