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null LUBW-Jahresbroschüre „Schwerpunkte 2021“

Aufgaben der LUBW im Zeichen des Klimawandels

03.02.2022

“Auch das zurückliegende Jahr hat eindrücklich gezeigt, dass die Klimaveränderungen Einfluss auf das Leben der Bürgerinnen und Bürger im Land nehmen“, fokussiert Eva Bell, Präsidentin der LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg, die Schwerpunkte aus ihrem Haus bei der heutigen Vorstellung der Jahresbroschüre 2021. Die Broschüre stellt kurz und verständlich Themen vor, die das Jahr 2021 prägten.

Nach der Dürre die Flut

Von Juni bis August fielen im vergangenen Jahr in Baden-Württemberg 40 Prozent mehr Niederschläge als im durchschnittlichen Sommer der letzten 30 Jahren (1991-2020). Das nasse Jahr beendete eine sechsjährige Trockenheitsphase. „Auch Baden-Württemberg verzeichnete im Sommer eine ungewöhnlich hohe Anzahl an Hochwasserereignissen“, berichtet Bell. Lokal wurden Extremniederschläge von über 100 Millimeter innerhalb weniger Stunden gemessen. Die Hochwasservorhersagezentrale der LUBW war in den Sommermonaten 2021 sechsmal im Einsatz.

Klimaextreme zeigen: Anpassung wird immer wichtiger

Nicht nur die Novelle des Klimaschutzgesetzes im vergangenen Jahr, auch die Verankerung des Kompetenzzentrums Klima an der LUBW zeigen den hohen Stellenwert des Klimawandels für die Landesregierung. Aufgabe des Kompetenzzentrums ist es, Klimadaten gebündelt bereitzustellen, diese zu analysieren sowie die Landesverwaltung und Kommunen bei ihren Anpassungsstrategien zu unterstützen. Aus einer Umfrage des Kompetenzzentrums geht hervor, dass rund 95 Prozent der Kommunen Auswirkungen durch den Klimawandel feststellen, jedoch nur 10 Prozent bisher ein Anpassungskonzept erstellt haben.

„Kommunen können mit einem Starkregenrisikomanagement und mehr grün-blauer Infrastruktur die Klimafolgen deutlich vermindern“, benennt die Präsidentin Beispiele für vorsorgendes Handeln. „Schwammstädte lassen Regenwasser vor Ort über Grünflächen, Retentionsmulden oder Tiefbeete versickern. Das so gespeicherte Wasser bringt bei Hitze durch die Verdunstung die ersehnte Abkühlung oder steht bei Trockenheit den Pflanzen zur Verfügung. Bäume, Dach- und Fassadenbegrünung tragen ebenfalls zum Wasserrückhalt bei.“

Treibhausgase in Baden-Württemberg

Weniger Verkehr bedeutet auch weniger Treibhausgasemissionen. Im Corona-Lockdown wurde Baden-Württemberg zum Reallabor: Gemittelt über alle Fahrzeugtypen ging der Verkehr im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr um 15 Prozent zurück. Das belegen LUBW-Auswertungen des letzten Jahres. „Dies zeigt, welches Potenzial in einer Reduzierung des Individualverkehrs durch Nutzung von Homeoffice und einer Veränderung der Fahrgewohnheiten liegen kann“, so Bell.

Biotopverbund Gewässerlandschaften

„Vor dem Hintergrund der sich immer deutlicher abzeichnenden Klimaveränderungen ist es wichtiger denn je, Naturräume wieder zu vernetzen und so den durch den Klimawandel betroffenen Tier- und Pflanzenarten Ausweichbewegungen zu ermöglichen“, betont Präsidentin Bell. Zentrale Planungsgrundlage zur Sicherung und Vernetzung von Lebensräumen im Land ist der Landesweite Fachplan Biotopverbund der LUBW, der im vergangenen Jahr um das Modul Gewässerlandschaften erweitert wurde.

Solarkataster für die Bürgerinnen und Bürger im Baden-Württemberg

Als neues Produkt stellte die LUBW das Solarkataster vor, das die Energiepotenziale auf den Dächern im Land zeigt und mit einem Wirtschaftlichkeitsrechner ausgestattet ist. Bürgerinnen und Bürger können hier errechnen, welche Einnahmen mit Sonnenenergie auf dem eigenen Dach erzielt werden könnten. Weitere Vorhaben der LUBW im neuen Jahr sind ein Klimaatlas und die Datenerhebung für einen Masterplan Wasserversorgung.

Die Kurzbroschüre „Schwerpunkte 2021“ kann online im Publikationsdienst der LUBW als PDF-Datei heruntergeladen werden.

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