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null LUBW-Präsidentin Eva Bell anlässlich der heutigen zweiten Lesung des Doppelhaushaltes: „Personelle Stärkung der Umweltverwaltung in Baden-Württemberg ist angesichts wachsender Aufgaben wichtig.“

Messnetz zum Artensterben entwickeln

14.12.2017

„Angesichts wachsender Aufgaben und der Notwendigkeit zur vernetzten Zusammenarbeit begrüße ich die geplante personelle Stärkung der Umwelt- und Naturschutzverwaltung in Baden-Württemberg“, so Eva Bell, Präsidentin der LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg anlässlich der heutigen Debatte im Landtag zur zweiten Lesung des Doppelhaushaltes 2018/2019. Als Kompetenzzentrum für Umwelt kommt die LUBW bei ihren Aufgaben Wissenstransfer, Vollzugsunterstützung und Digitalisierung in der Umweltverwaltung zunehmend an ihre Grenzen. „Landesregierung und Landtag setzen hier einen wichtigen Schwerpunkt für die Zukunftsfähigkeit des Umwelt- und Naturschutzes“, würdigt Bell die heutige Debatte im Landtag.

Sonderprogramm „Stärkung der biologischen Vielfalt“

Der Landeshaushalt 2018/19 enthält auch ein Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt, das zahlreiche Maßnahmen zur direkten Förderung der heimischen Tier- und Pflanzenarten vorsieht. Die LUBW soll im Rahmen dieses Sonderprogramms ein wissenschaftlich fundiertes Monitoring zur Entwicklung der Biodiversität im Land aufbauen.

„Das Wissen über den Zustand und die Entwicklung der biologischen Vielfalt in Baden-Württemberg ist unzureichend“, erläutert die Präsidentin. In Baden-Württemberg gelten 30 bis 40 Prozent der vorhandenen Arten als gefährdet. Das gilt für Fauna und Flora. Der Artenrückgang betrifft zunehmend auch bisher weitverbreitete Arten. Das schnell voranschreitende Insektensterben hat in kurzer Zeit in Deutschland dramatische Ausmaße angenommen. Eine zentrale Ursache für den Artenrückgang wird in dem Verschwinden artenreicher Lebensräume gesehen. „Wir benötigen mehr repräsentative Erkenntnisse über die tatsächliche Entwicklung von Natur und Landschaft im Land und ein breit angelegtes gesellschaftliches Engagement für die Artenvielfalt. Unser Ziel muss es sein, dem Verlust der biologischen Vielfalt wirksam entgegenzutreten“, mahnt Bell.

Weiterer Aufgabenzuwachs in der LUBW und Schwerpunkte im Jahr 2018

Das Jahresprogramm der LUBW enthält für das kommende Jahr viele Aufgaben von allgemeinem Interesse für Baden-Württemberg. Zahlreiche Berichte zur Qualität der Luft, des Wassers, des Bodens und zum Naturschutz erheben regelmäßig den Zustand von Umwelt und Natur. Im Jahr 2018 werden auch die alle drei Jahre aktualisierten umfangreichen Umweltdaten des Landes veröffentlicht.

Beim Institut für Seenforschung werden im nächsten Jahr drei Forschungsprojekte abgeschlossen, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung bzw. vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt gefördert werden. Ein Projekt befasst sich mit der Verteilung der Grundwasserzutritte und der Flusswasserfahnen im Bodensee, um den Einfluss auf die Gewässerqualität abschätzen zu können.

Mit dem Ausbau der Analytik zur Erfassung von per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC), der Erprobung damit verbundener moderner Messverfahren und einer genaueren Suche nach Spurenstoffverunreinigungen mithilfe der „Non-Target-Analytik“ setzt die LUBW modernste Untersuchungsmethoden für Gewässer ein.

Die LUBW wird den Energieatlas weiter ausbauen. Er enthält Daten, Informationen und Karten über den Ausbaustand erneuerbarer Energien und effiziente Energieerzeugung und –nutzung in Baden-Württemberg. Er dient als Grundlage zum Beispiel für kommunale Energiekonzepte.

Zur Umsetzung der EU Umgebungslärmrichtlinie führt die LUBW die landesweite Lärmkartierung durch und stellt den Kommunen Lärmimmissionsdaten und Betroffenenzahlen zur Verfügung. Diese Daten bilden die Basis für die kommunalen Lärmaktionspläne.

Als eine der Pilotbehörden für die Einführung der landesweiten E-Akte bereitet sich die LUBW auf die Anforderungen einer modernen Verwaltung vor. Außerdem schreitet die Planung eines modernen Neubaus für die LUBW weiter voran. Dieser soll die Landesanstalt nicht nur in die Lage versetzten, ihre Untersuchungen in zeitgemäßen Laboren und Büroräumen durchzuführen, sondern das Gebäude soll auch beispielgebend für energieeffizientes Bauen und modernes Arbeiten in der Landesverwaltung werden.

Rückfragen
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle der LUBW. Telefon: +49(0)721/5600-1387 E-Mail: pressestelle@lubw.bwl.de